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Studienjahr 2020/21

Institut für Banken und Finanzierung

Experiments on the Post-Earnings-Announcement Drift

Autor: Dr. Josef Fink, MSc (WU) BSc (WU)

Studium: Doktorat

Abstract:

Der post-earnings-announcement drift, oder PEAD, ist eine der am besten dokumentierten Accounting-Anomalien in Finanzmärkten. Sie beschreibt das Phänomen, dass Aktienkurse in die Richtung ihrer Gewinnüberraschung driften, und zwar für einen längeren Zeitraum nach der Gewinnankündigung. Es gibt zahlreiche konkurrierende und überlappende Erklärungen für den PEAD. Die Studien in meiner Dissertation sind die ersten welche den PEAD in einem experimentellen Gütermarkt untersuchen. Der Vorteil von Gütermärkten in Laboren ist, dass viele Störfaktoren ausgeschlossen werden können, welche Studien von Märkten außerhalb des Labors erschweren. Ich leiste einen methodischen Beitrag indem ich zeige, dass PEAD in experimentellen Märkten beobachtet werden kann und dass sich dieser Versuchsaufbau für die PEAD-Forschung eignet. Darüber hinaus untersuche ich einige der wichtigsten Faktoren aus der Literatur, welche auf den PEAD Einfluss haben. In meiner ersten experimentellen Studie beschäftige ich mich mit der Autokorrelation von Gewinnen. Die bisherige Forschung in diesem Bereich legt nahe, dass Investoren teilweise nicht in der Lage sind die Implikationen von autokorrelierten Gewinnen in ihre Gewinnvorhersagen und Unternehmensbewertungen einfließen zu lassen. Meine Ergebnisse stützen diese Hypothese. Zeitreihen von Unternehmensgewinnen welche autokorreliert sind führen zu signifikant stärkerem PEAD als jene die unkorreliert sind. In meiner zweiten experimentellen Studie beschäftige ich mich mit Friktionen im Handel. Ich zeige, dass diese zu einer signifikant schwächeren Reaktion auf Gewinnankündigungen führen. Dies führt allerdings nicht zu signifikant stärkerem PEAD. Meine Ergebnisse unterstreichen vorangegangene Forschungsergebnisse. Die Rolle von Handelsfriktionen ist nicht eindeutig und sie sind nicht der primäre Faktor welcher PEAD verursacht. Zusätzlich zu diesen Studien inkludiert meine Dissertation auch einen Literaturüberblick über den Stand der PEAD-Forschung.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Erstbetreuer der Dissertation: Assoz.-Prof. Dr. Stefan Palan, Institut für Banken und Finanzierung
Zweitbetreuer der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Erik Theissen, Institut für Banken und Finanzierung
 

Institut für Finanzwirtschaft

Advanced Investigations in Valuation: Bubbles & Debt

Autorin: Dr. Ines Wöckl, BSc MSc

Studium: Doktorat

Abstract:

Diese Dissertation trägt zu zwei Bereichen des für die Finanzmarktforschung wichtigen Gebietes der Bewertung bei. Einerseits befasst sie sich mit rationalen Finanzmarktblasen. Dies sind anhaltende, beträchtliche Abweichungen zwischen dem Preis eines Vermögenswerts und dessen Fundamentalwerts, die mit rationalem Anlegerverhalten vereinbar sind. Die Dissertation gibt einen Überblick über theoretische und empirische Literatur zu diesem Thema und konzentriert sich dabei vorwiegend auf kürzlich entwickelte ökonometrische Tests zur Blasenerkennung. Die Arbeit soll dem Leser als Referenzquelle für den Einstieg in das komplexe Forschungsgebiet dienen. Andererseits ergänzt die Dissertation die Literatur über die Bewertung und Analyse von Schulden. Sie präsentiert zwei risikoneutrale Modelle zur Bewertung risikobehafteter Schuldtitel. Das erste Modell ist eine multivariate Erweiterung des Strukturmodells von Merton (1974). Im Gegensatz zum Merton-Modell kann dieses Modell zur Bewertung von Schuldtitel mit beliebiger Zins- und Tilgungsstruktur verwendet werden. Es ermöglicht die Bewertung von mehreren Schuldtiteln, welche gleichzeitig vom selben Gläubiger geschuldet werden, und bezieht so das Cross-Default-Risiko mit ein. Zudem berücksichtigt es kontinuierliche Dividendenzahlungen an die Anteilseigner. Das zweite Modell ist ein auf Jarrow et al. (1997) basierendes Reduktionsmodell, welches anders als bisherige Modelle für die Bewertung von Schuldtitel mit beliebigen Zins- und Tilgungsmodalitäten geeignet ist. Aufbauend auf den beiden Modellen veranschaulicht die Dissertation die Berechnung risikoneutraler und risikoadjustierter Risiko- und Performance-Kennzahlen. Im Rahmen der Schuldenanalyse liefert die Dissertation zusätzlich Entscheidungskriterien zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit von Umschuldungen. Sie ermöglicht die Bestimmung kritischer Grenzen für den Nominalzinssatz des neuen Schuldtitels, bis zu welchen eine Umschuldung profitabel ist.

Erstbetreuer der Dissertation: o. Univ.-Prof. Dr. Edwin Fischer, Institut für Finanzwirtschaft
Zweitbetreuerin der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Andrea Schertler, Institut für Banken und Finanzierung
 

Institut für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft

Perspectives on the Integration of Migrants in the Labour Market

Autor: Dr. Daniel Reiter, BA MA

Studium: Doktorat

Abstract:

Die vorliegende kumulative Dissertation befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Integration von MigrantInnen in den Arbeitsmarkt. Sie ist in drei Abschnitte untergliedert. Im ersten Teil wird jener Mechanismus analysiert, der der Beziehung zwischen der soziokulturellen Identität eines Individuums und dessen aktiver Arbeitsmarktpartizipation zugrunde liegt. Aufbauend auf Erkenntnissen über den Zusammenhang von Institutionen und Kultur, sowie jüngeren ökonomischen Ansätzen zur kulturellen Transmission, wird eine neue theoretische Perspektive eingeführt, die diesen Prozess offenlegt. Basierend darauf wird empirisch gezeigt, dass eine starke soziokulturelle Zugehörigkeit zwar einerseits die Wahrscheinlichkeit einer bezahlten Arbeit nachzugehen für männliche Einheimische in der EU erhöht, andererseits aber die der Nicht-EU-MigrantInnen signifikant verringert. Im zweiten Abschnitt wird die Rolle der Sprache für eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration untersucht. Im theoretischen Teil wird die Funktion von Sprache für soziokulturelle Lernprozesse diskutiert. Sodann wird im empirischen Teil demonstriert, dass Sprachprobleme bei MigrantInnen der ersten Generation innerhalb der EU die Wahrscheinlichkeit einer aktiven Arbeitsmarktpartizipation deutlich verringern, und zudem die Wahrscheinlichkeit erhöhen, mit Überqualifikation konfrontiert zu sein. Im dritten Teil wird die intergenerationale Übertragung von wirtschaftlichem Erfolg in Österreich analysiert, mit besonderem Fokus auf Migration und Geschlecht. Durch die Endogenisierung des direkten Effekts der Einkommenssituation der Elterngeneration auf die erzielbaren Löhne der Kindergeneration wird gezeigt, dass dieser Effekt signifikant unterschätzt wird, wenn lediglich die Kleinsquadratmethode angewendet wird. Zudem werden Quantilsregressionen eingesetzt, um zu zeigen, dass der intergenerationale ökonomische Zusammenhang zwischen der Elterngeneration und ihren Nachkommen bei Spitzenverdienern am stärksten ausgeprägt ist.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Erstbetreuer der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Richard Sturn, Institut für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft
Zweitbetreuerin der Dissertation: ao. Univ.-Prof. Dr. Margareta Kreimer, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Marketing

Subscription Services im Bereich der Online-Essenszustellung – eine empirische Untersuchung

Autorin: Laura Koch, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Subscription Services haben, vom klassischen Zeitungsabonnement über digitale Abonnements diverser Streamingdienste bis hin zu Abonnements im Konsumgüterbereich, bereits einige Entwicklungen durchlaufen. Während sie aus Kundensicht die Bedürfnisse nach Bequemlichkeit und Inspiration befriedigen, profitieren Unternehmen von regelmäßigen Einnahmen und fixen Auftragsrhythmen. Auch die Lebensmittelbranche hat einen stetigen Wandel durchlebt, wobei das Wachstum von Online-Essensbestellservices besonders hervorzuheben ist. Die in dieser Branche existierenden Abonnements beziehen sich entweder auf die Lieferung roher Lebensmittel oder konzentrieren sich auf spezifische Zielgruppen. Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es kein Abonnement, das die Lieferung warmer Mahlzeiten an NormalverbraucherInnen inkludiert. Im Fokus der vorliegenden Masterarbeit steht daher das Konzept eines Abonnements von Online-Essenszustellungsdiensten. Im Rahmen einer empirischen Erhebung wurde eine Fokusgruppendiskussion durchgeführt. Im Zuge dieser wurden das Nutzungsverhalten hinsichtlich neuartiger Abonnements und das Online-Bestellverhalten bei Essenszustellungsdiensten untersucht, wobei die Innovativeness der ProbandInnen erhoben wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass abgesehen von vier Personen alle TeilnehmerInnen bereits online Essen bestellt hatten und das meist genutzte neuartige Abonnement Amazon Prime war. Vor dem Hintergrund der Forschungsfrage, aus welchen Eigenschaften ein Abonnement von Online-Essenszustellungsdiensten bestehen sollte, konnten Flexibilität, Vielfalt, Qualität/Regionalität, Preis, Personalisierbarkeit, Nachhaltigkeit und der Unterstützungscharakter des Unternehmens identifiziert werden, wobei am meisten Wert auf die Flexibilität gelegt wurde. Zudem konnte ein Zusammenhang zwischen der Innovativeness und der Nutzung eines Abonnements von Online-Essenszustellungsdiensten festgestellt werden. Innovative Personen neigen demnach eher dazu, das Abonnement-Konzept zu nutzen.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Thomas Foscht, Institut für Marketing
 

Institut für Operations und Information Systems

Exploration of the foundation of repair-decisions of Styrian citizens with an emphasis on the Repair Network "GRAZ repariert"

Autorin: Ines Fachbach, BSc MSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Eine Möglichkeit, dem kontinuierlich wachsenden Abfallstrom entgegenzuwirken, ist die Reparatur von Produkten. Reparaturnetzwerke (zum Beispiel „Graz repariert“) sollen Reparaturen fördern, indem sie die Suche nach einer zuverlässigen Reparaturwerkstatt vereinfachen. In diesem Zusammenhang stellen sich mehrere Fragen hinsichtlich der Nachfrage solcher Reparaturnetzwerke und des individuellen Entscheidungsprozesses für die Reparatur im Allgemeinen. Daher konzentriert sich diese Arbeit auf diese Aspekte, indem sie eine quantitative Online-Umfrage mit Steirer/innen als Zielgruppe durchführt. Es wurde eine Quotenstichprobe in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bildung berücksichtigt (n = 1043), die als repräsentativ für die Steiermark interpretiert werden kann. Aufgrund der Tatsache, dass sich das Reparaturnetzwerk „Graz repariert“ in Graz befindet, wurden insbesondere auch Grazer/innen befragt (n = 369). Aus dieser Untersuchung konnten mehrere Ergebnisse abgeleitet werden: Das Vorhandensein einer Lücke zwischen Absicht und Verhalten sowie einer Lücke zwischen Einstellung und Verhalten, Reparaturgründe, maximal akzeptierte Reparaturzeiten und -kosten in Abhängigkeit von verschiedenen Produktkategorien und -zwecken, die relevanten Informationsquellen für Reparaturempfehlungen, die Reparaturzufriedenheit der Steirer/innen in Abhängigkeit von Qualität, Reparaturkosten und Reparaturzeit sowie Einflussfaktoren der Reparaturentscheidung im Allgemeinen. In Bezug auf das Reparaturnetzwerk „Grazer repariert“ ist das Vertrauen in die Techniker/innen sehr wichtig für die Reparaturentscheidung. Außerdem hängt der Erfolg des Reparaturnetzwerkes maßgeblich von der Word-of-Mouth-Kommunikation ab. Alles in allem ist der Entscheidungsprozess, ob ein Produkt repariert werden soll oder nicht, komplex und wird von vielen Faktoren bestimmt. Die Sensibilisierung für die vorhandenen Reparaturmöglichkeiten ist wichtig, um das Reparaturverhalten zu fördern.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Marc Reimann, Institut für Operations und Information Systems
 

Institut für Operations und Information Systems

Dienstplanoptimierung zur effizienten Personaleinsatzplanung in einem Apothekenbetrieb

Autorin: Alexandra Schilling, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die effiziente Planung der Ressourcen ist für jedes Unternehmen ein zentraler Faktor im lokalen und globalen Wettbewerb. Einen wesentlichen Anteil dieser Ressourcen bilden in den meisten Unternehmen die MitarbeiterInnen. Aus diesem Grund rückt die Optimierung der Personaleinsatzplanung verstärkt ins Zentrum des betriebswirtschaftlichen Interesses und hat sich in den vergangenen Jahren zu einem eigenständigen Forschungsbereich entwickelt.
Im Rahmen dieser Masterarbeit werden unterschiedliche Methoden zur Lösung von Personalplanungsproblemen erläutert. Fragestellungen mit unterschiedlichen Bedarfszeitfenstern und komplexen Arbeitszeitmodellen werden oft unter dem Begriff des Nurse-Scheduling zusammengefasst, auch wenn die Anwendung in einer anderen Branche erfolgt. Nach der allgemeinen Darstellung erfolgt die Präsentation eines neu entwickelten mathematischen Modells zur Personaleinsatzplanung für einen Apothekenbetrieb. Mithilfe eines ganzzahligen linearen Optimierungsmodells (ILP) werden unter Berücksichtigung von sozialen, ökonomischen und rechtlichen Aspekten die MitarbeiterInnen mit unterschiedlichen Qualifikationsprofilen für vier Wochen den Diensten zugeteilt. Der Fokus bei der Zuordnung liegt dabei auf der fairen Verteilung der Arbeitszeiten. Weiters werden die Interessen der Bediensteten im Hinblick auf Urlaube und eingeschränkte Verfügbarkeiten (z.B. frei gehaltene Halbtage) individuell in der Planung berücksichtigt. Als besonderes Spezifikum des Apothekendienst ist dabei die übliche Anstellung für ein beliebiges Vielfaches von vier Wochenstunden zu berücksichtigen. Die Umsetzung des ILP-Modells erfolgte in der Programmiersprache Python unter Verwendung des Modellierungsmoduls PuLP. Die Ergebnisse lieferten für den Apothekenbetrieb interessante Erkenntnisse zur fairen Diensteinteilung und eine praxistaugliche Grundlage für die zukünftige Dienstplanung. Das Modell kann einfach auf andere Apotheken mit unterschiedlichen Anforderungen angepasst werden.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Ulrich Pferschy, Institut für Operations und Information Systems
 

Institut für Operations und Information Systems

An XAI based validation approach for AI systems in pharmaceutical manufacturing

Autorin: Anna Katharina Polzer, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Schwierigkeiten in der Validierung von künstlichen Intelligenz (KI) Systemen. Derzeitige KI-Systeme sind geprägt durch einen hohen Komplexitätsgrad, der zu schwindender Transparenz und mangelndem Verständnis der Systeme führt. Diese Charakteristik wird als Blackbox bezeichnet und wird oft als Hürde für die Implementierung in kritischen Bereichen, wie der Arzneimittelproduktion gesehen. Um offenzulegen und sicherzustellen, das KI-Systeme den an sie gestellten Erfordernissen entsprechen, werden oft Ansätze von erklärbaren KIs vorgeschlagen (XAI -engl. Explainable artificial intelligence). Jedoch gibt es bisher wenig empirischer Arbeiten, die diese Vorschläge umsetzen und evaluieren. Deshalb wird in der vorliegenden Arbeit versucht, die zentrale Forschungsfrage, ob XAI die Validierung von KI-Systemen in der Arzneimittelproduktion unterstützen kann, zu beantworten.
Dazu wurde in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit einer Pharmafirma und einem IT-Unternehmen ein XAI-basierter Validierungsansatz für KI-Systeme entwickelt. Dieser wurde am Standort des Pharmaunternehmens erprobt und getestet. Im Rahmen einer prototypischen Validierung wurde ein eigens für das Pharmaunternehmen entwickelte KI-System anhand des entwickelten Validierungsansatzes geprüft. Anschließend wurden beteiligte Personen über die gewonnenen Erkenntnisse interviewt. Die Evaluierung der Ergebnisse hat gezeigt, dass durch den entwickelten Validierungsansatz genug Nachweise erzeugt werden können, um die gewünschten Funktionalitäten eines KI-Systems zu gewährleisten. Jedoch würden klare Standards und Richtlinien von Regulierungsbehörden eine große Unterstützung in diesem Zusammenhang darstellen, die den Arbeitsaufwand im Validierungsprozess erheblich mindern könnten.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Stefan Thalmann, Institut für Operations und Information Systems
 

Institut für Organisation und Institutionenökonomik

Matching Firms and CEOs: Can Leadership and Masculinity Help Firms to Identify the Right CEO?

Autor: Gernot Klimascek, BA BSc MSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die folgende Arbeit fokussiert sich auf die Analyse, ob Leadership und Maskulinität Unternehmen dabei helfen können, den richtigen CEO zu finden. In einem ersten Schritt diskutieren wir die wichtige Rolle des CEOs innerhalb der Organisation beschrieben die Prinzipal-Agenten-Theorie und Corporate Governance - zwei Konzepte die dabei helfen, Zielkonflikte zwischen Prinzipal und Agenten effektiv abzuschwächen. Es folgen die drei Hauptkapitel dieser Arbeit: Leadership, Maskulinität und das Matching zwischen CEO und Unternehmen. Im Leadership Kapitel erörterten wir die Entwicklung der wichtigsten Führungstheorien und die Entwicklung klassischer und moderner Führungsstile. Der Literaturüberblick zeigte, dass der Authentische, Ethische und Servant Leadership-Ansatz in jeder organisatorischen Situation als wirksam angesehen werden kann. Der Literaturüberblick über Maskulinität zeigt, dass der Einfluss der Gesichtsmaskulinität der CEOs auf die Unternehmensleistung nicht eindeutig ist. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Gesichtsmaskulinität positiv mit Risikobereitschaft und unethischem Verhalten, und negativ mit Vertrauen, Integrität und Vertrauenswürdigkeit in Verbindung gebracht werden kann. Der Literaturüberblick über das Matching zwischen CEO und Unternehmen hat gezeigt, dass die Nachfolge von CEOs oft eher als Einzelereignis anstatt als kontinuierlicher Prozess gesehen wird. Ein Nachfolgeprozess kann in drei Phasen unterteilt werden. Während die ersten beiden Phasen dazu dienen, potenzielle CEO Kandidaten zu identifizieren, deren Fähigkeiten zu verbessern, ihre Leistung zu bewerten und schließlich einen neuen CEO zu ernennen, hilft die dritte Phase dabei, die Leistung des neuen CEOs und den Nachfolgeprozess insgesamt zu bewerten. Angesichts der Literaturrecherche kann argumentiert werden, dass der Nachfolgeprozess verbessert werden kann, wenn man Leadership und Maskulinität der Kandidaten berücksichtigt.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michael Kopel, Institut für Organisation und Institutionenökonomik
 

Institut für Personalpolitik

Personalentwicklung für Nachwuchswissenschaftler/innen in MINT-Fächern: Welche Rolle spielt das berufliche Selbstverständnis?

Autorin: Lisa-Marie Epple, MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Postdocs besuchen selten Personalentwicklungsmaßnahmen zur Förderung ihrer akademischen Karriere. Auf Basis der Evaluierung relevanter Literatur lässt sich die geringe Teilnahmebereitschaft dem beruflichen Selbstverständnis der Postdocs zuschreiben, wobei bisherige Publikationen diese Beziehung nicht systematisch betrachtet haben. Im Hinblick darauf untersucht die vorliegende Arbeit, welchen Einfluss das berufliche Selbstverständnis von Postdocs in MINT-Fächern auf die Teilnahme dieser an Personalentwicklungsmaßnahmen hat und welche Erwartungen die Zielgruppe in Bezug auf Personalentwicklungsmaßnahmen haben. Hierfür wurden zwei Fokusgruppen mit insgesamt zwölf Postdocs unterschiedlicher Personalkategorien und MINT-Fächer einer technischen Universität durchgeführt. Die Aussagen der Fokusgruppenteilnehmer/innen bestätigen den Ausgangspunkt der Arbeit, wonach Postdocs das Image anerkannter Wissenschaftler/innen, welche insbesondere in der Forschung tätig sind, erfüllen wollen. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse auf, dass das berufliche Selbstverständnis, unter anderem charakterisiert durch den Fokus auf Forschung und Lehre, Gründe für die Nichtteilnahme hervorrufen. Zudem können die Erwartungen der Zielgruppe von ihrem beruflichen Selbstverständnis abgeleitet werden. Ebenso wie das berufliche Selbstverständnis der Postdocs Einfluss auf ihre Teilnahme an Personalentwicklungsmaßnahmen hat, beeinflusst die Teilnahme ihr berufliches Selbstverständnis. Die Ergebnisse deuten daraufhin, dass die Wechselwirkung auf den noch andauernden Festigungsprozess des beruflichen Selbstverständnisses von Postdocs zurückzuführen ist. Dieser Aspekt stellt einen Anknüpfungspunkt für zukünftige Forschungsarbeiten dar. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird Universitäten empfohlen, bei der Konzeptionierung von Personalentwicklungsmaßnahmen für Postdocs das berufliche Selbstverständnis der Zielgruppe zu berücksichtigen.

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb, Institut für Personalpolitik
 

Institut für Soziologie

Von der Wachstumskritik zum grünen Fortschrittoptimismus. Ein feldtheoretischer Erklärungsversuch der österreichischen Grünbewegung

Autor: Wolfgang Mayer, BA MA

Studium: Soziologie

Abstract:

Fünfzig Jahre nach den frühen Umweltprotesten der 1970er- und 1980er-Jahre um das Kernkraftwerk Zwentendorf und das Wasserkraftwerk Hainburg tritt der Umweltkonflikt in Österreich in eine neue historische Phase ein. In dieser Arbeit werden das politische Feld zur Zeit der Anti-Kraftwerks-Bewegung und das heutige klimapolitische Feld vergleichend analysiert. Teil I referiert den soziologischen Forschungsstand zum Spannungsverhältnis zwischen Arbeit und Umwelt und geht auf die Beziehungen zwischen Arbeiterbewegung, Unternehmen und der Grünbewegung ein. Nach einer Skizze der österreichischen Umweltgeschichte seit 1945 wird der feldtheoretische Rahmen in Anschluss an Pierre Bourdieus Arbeiten zum „politischen Feld“ sowie Neil Fligstein und Doug McAdams „Theorie strategischer Handlungsfelder“ vorgestellt. In Teil II werden die sozial-ökologischen Positionen von Gewerkschaften, Unternehmerverbänden und der Grünbewegung anhand von Archivmaterialien empirisch rekonstruiert. Im Rahmen der Analyse kamen vor allem Fernsehdiskussionen aus dem Medienarchiv des Österreichischen Rundfunks (ORF), ergänzt durch Zeitungsartikel und Radiobeiträge, zum Einsatz. Das zentrale Ergebnis der qualitativen Inhaltsanalyse ist die Verschiebung von Feldallianzen im Laufe der beiden Konfliktphasen. Der produktivistische Sozialismus, d. h. der sozialpartnerschaftliche Schulterschluss zwischen Gewerkschaftsführung und Unternehmerverbänden gegen die wachstumskritische Grünbewegung, hat sich in dieser Zeit verschoben in Richtung einer neuen Allianz zwischen grüner Partei und Unternehmerverbänden, deren Position als ökologische Modernisierung rekonstruiert werden kann. Gewerkschaften sind im Feld der Umweltpolitik hingegen ins Hintertreffen geraten.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Assoz.-Prof. Dr. Dieter Reicher, Institut für Soziologie
 

Institut für Soziologie

Die diskursive Legitimierung von wohlfahrtsstaatlichem Wandel in Österreich

Autorin: Andrea Schütz, Bakk. Bakk. MA

Studium: Soziologie

Abstract:

Ziel des allgemeinen theoretischen Teils dieser Masterarbeit ist es, den Lesenden einen Einblick in den Bereich der soziologischen Sozialstaatsforschung zu bieten. Dabei wird der kultur- und wissenssoziologische Blickwinkel als wichtige Ergänzung zu den traditionellen Schulen der Wohlfahrtsstaatsforschung betrachtet und hervorgehoben. Unter dem zusammenfassenden Begriff der »Wohlfahrtskultur« (Pfau-Effinger 2009; Ullrich 2003) werden dabei diskursive Sinnkonstruktionen ins Zentrum gerückt, die in Form von Werten, Leitbildern und Wissensbeständen die Praxis der Sozialstaatlichkeit in Österreich mitgestalten. Im empirischen Teil der Masterarbeit wird unter Anwendung des Forschungsprogramms der wissenssoziologischen Diskursanalyse (vgl. Keller 2011) und unter Zuhilfenahme der kultur- und wissenssoziologischen Begriffswelt von Pierre Bourdieu sowie der Analysesoftware MAXQDA der öffentliche Diskurs zur angestrebten Reform von Bedarfsorientierte Mindestsicherung, Notstandshilfe und Arbeitslosengeld im ausgewählten Diskurszeitraum 2018 untersucht. Danach wird er hinsichtlich seiner Problemstruktur und wohlfahrtskulturellen Legitimierungsgrundlagen analysiert und interpretiert. Betrachtet werden dabei die von Pfau-Effinger definierten sechs Wertedimensionen der Wohlfahrtskultur: (1) redistributive Politik, (2) Armut, (3) das Verhältnis zwischen Staat und Markt, (4) das Verhältnis zwischen Erwerbsarbeit und Arbeitsmarkt, (5) der Mix an staatlich organisierten sozialen Dienstleistungen und Familie und (6) der soziale Bürgerstatus. Die Ergebnisse der wissenssoziologischen Diskursanalyse werden abschließend interpretiert und in Bezug zu den Ergebnissen der deutschen Sozialstaatsforschung gesetzt.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Klaus Kraemer, Institut für Soziologie
 

Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship

Unternehmerisches Handeln – ein Konzept für zielgerichtete Vereinsführung

Autorin: Clara Gögele, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Ein Verein ist eine juristische Person, die durch einen organisierten Zusammenschluss von mindestens zwei Personen, einen ideellen Zweck verfolgt. Der Vereinszweck stellt das Kernstück des Vereins dar und muss durch die Vereinsorgane erfüllt werden. Die Bewältigung der Vereinsziele stellt sehr viele Vereine vor organisatorischen und fachlichen Herausforderungen. An diesem Punkt würde in einer Organisation das agile Management herangezogen werden. In dieser Arbeit wird die Frage behandelt, ob Vereine ein Bewusstsein für das agile Management aufweisen und restriktiv anwenden. Die ersten Kapitel haben eine literarische Aufbereitung der Themen Vereine sowie Leadership und Führung in Vereinen. Die empirische Erhebung, gliederte sich in eine Befragung der Vereinsvorstandsmitglieder und Vereinsmitglieder von Gesellschafts- und Kulturvereinen und Sportvereinen. Dadurch wird der Vergleich der Vereinsführung und des unternehmerischen Handelns zwischen Vorstandsmitglieder und Vereinsmitglieder dargestellt. In der Befragung werden Daten für die Analyse der Variablen zielorientiertes Führen, unternehmerisches Handeln und Gemeinnützigkeit erhoben. Das Ergebnis der Erhebung zeigt, dass Vereinsmitglieder eine managementorientierte Vereinsführung präferieren. Die Forschungsfragen, ob unternehmerisches Handeln für zielgerichtete Vereinsführung notwendig ist, sowie ob das Konzept von Leadership zweckmäßig ist, können anhand der empirischen Erhebung positiv beantwortet werden. Ebenso lässt sich durch die Befragung erkennen, dass das Bewusstsein in den Vereinen für die Existenz einer Führungsqualität vorhanden ist. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der Deckungsgrad zwischen vermeintlichen und wahrgenommenen Vereinsführung relativ hoch ist.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Alfred Gutschelhofer, Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship
 

Institut für Unternehmensrechnung und Controlling

Eignung einer Balanced Scorecard für Managementanreize

Autorin: Harisa Duranovic, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Den Ausgangspunkt der Prinzipal-Agenten-Theorie stellt die Delegation von Entscheidungsbefugnissen von der Unternehmensleitung an ihre Manager dar. Die Tätigkeiten des Managers sind jedoch selten direkt beobachtbar, sodass Performancemaßsysteme (PMS), die einerseits zur Leistungsbewertung des Managers genutzt werden und andererseits der Sicherung der Zielkongruenz zwischen dem Unternehmen und dem Management dienen, entwickelt wurden. Zu diesen PMS zählt die von Kaplan und Norton vorgestellte Balanced Scorecard (BSC), die heute in vielen Unternehmen als ein wichtiges mehrdimensionales PMS dient, da diese im Vergleich zu traditionellen Ansätzen wie bspw. dem Du-Pont-Schema neben finanziellen, zusätzlich nicht-finanzielle Kennzahlen berücksichtigt und darüber hinaus nicht nur vergangenheits- sondern auch gegenwartsbezogene Daten und zukünftige Prognosen in die Leistungsbeurteilung von Managern mit einfließen lässt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es die BSC als Anreizsystem für Manager vorzustellen und ihre Eignung unter Betrachtung unterschiedlicher empirischer Ergebnisse und analytischer Modelle zu bewerten, sowie die für den Manager daraus resultierende Anreiz- und Verhaltenssetzung kritisch zu betrachten. Zu Beginn soll betrachtet werden, wie die BSC als Managementanreizsystem aufgebaut und in Folge angewendet wird. Da in BSC-gebundenen Managemententlohnungsschemata nicht nur die Auswahl, sondern auch die Gewichtung von Performancemaßen eine wichtige Entscheidung darstellt, wird in Folge diese Gewichtungsproblematik ebenso thematisiert. Zuletzt wird erörtert, welche konkreten Auswirkungen die BSC auf Managementanreize hat. Hierbei kommen empirische Studien sowohl zu positiven als auch negativen Erkenntnissen hinsichtlich der Eignung von BSC-basierten Managemententlohnungssystemen. Positive Auswirkungen können in Form von steigender Innovationsorientierung und Managerzufriedenheit, nachteilige Effekte hingegen als biases identifiziert werden.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: o. Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Alfred Wagenhofer, Institut für Unternehmensrechnung und Controlling
 

Institut für Unternehmensrechnung und Reporting

Goodwill nach IFRS – Retrospektive Problemanalyse und aktuelle Entwicklungen im IASB Standardsetting

Autor: Thomas Müllner, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

In den vergangenen Jahren wurde oftmals die Goodwillbilanzierung nach IFRS auf Anreizproblematiken untersucht und das Konzept des Impairment-only approach und des korrespondierenden Impairment Test kritisiert. Im Rahmen des Post Implementation Review des IFRS 3 ging das IASB auf die adressierte Kritik ein und konstituierte als Antwort das Forschungsprojekt „Goodwill and Impairment“. Der Forschungsprozess gipfelt in einem Diskussionspapier, welches voraussichtlich Ende 2019 veröffentlicht wird. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Thematik der Goodwillbilanzierung auf zwei nachgelagerten Ebenen. Die erste Ebene befasst sich mit den anreiztechnischen Problemen des Goodwill und ergründet den Informationsgehalt des Abschlussposten. Zu diesem Zweck wird die Vornahme von Goodwill Impairments aus einer bilanzpolitischen Sicht sowie die Value Relevance des Goodwill einer retrospektiven Analyse unterzogen. Einige Forschungsarbeiten dokumentieren eine derartige Instrumentalisierung für bilanzpolitische Zwecke sowie eine erhöhte Value Relevance, dennoch liegen auch konträre Ergebnisse vor. Die zweite Ebene umfasst eine systematische Untersuchung der Entwicklungen des „Goodwill and Impairment“ Forschungsprojekts. Um ein Verständnis für die Entwicklungen des Projekts zu bekommen, wird der Forschungsprozess in drei chronologisch angeordneten Phasen sukzessive behandelt und die aktuelle Situation abschließend bewertet. Der Forschungsstand deutet gegenwärtig auf eine Anpassung des Berechnungsmodells für den Value in Use sowie auf eine Ausweitung der Offenlegungspflichten hin. Der Impairment-only approach, wie auch der Impairment Test, werden innerhalb des IASB kontrovers diskutiert. Dies resultiert in einer Betrachtung aller behandelten Ansätze innerhalb des Diskussionspapiers aus der Perspektive eines Impairment-only approach und eines Amortisationsmodells.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. DDr. Georg Schneider, Institut für Unternehmensrechnung und Reporting
 

Institut für Unternehmensrechnung und Steuerlehre

Die Neuordnung der Besteuerungsrechte an Gewinnen multinationaler Unternehmen - Eine kritische Analyse der Vorschläge seit 2015

Autorin: Christiane Sommer, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die Digitalisierung hat das 21. Jahrhundert stärker geprägt als jedes andere Phänomen und gilt als einer der wichtigsten Treiber für Wachstum und Innovation. Gleichzeitig stellt sie das bestehende internationale Steuerrecht vor große Herausforderungen. Durch den rasanten Fortschritt von Informations- und Kommunikationstechnologien ist es Unternehmen möglich geworden, ihre Geschäfte online abzuwickeln, weshalb eine physische Präsenz des Unternehmens im Quellenstaat nicht mehr notwendig ist. Nach den aktuell bestehenden Besteuerungsregelungen stellt das Vorliegen einer physischen Präsenz jedoch die Voraussetzung für die Besteuerung der im Quellenstaat generierten Gewinne dar. Dadurch konnte ein erheblicher Teil der Gewinne multinationaler Unternehmen der Besteuerung entgehen. Sowohl die OECD als auch die EU arbeitet intensiv an möglichen Lösungen, um eine zeitgemäße und „faire“ Besteuerung digitalisierter Unternehmen zu gewährleisten. Bislang konnte diesbezüglich kein gemeinsamer Konsens erzielt werden. Im Rahmen dieser Masterarbeit wurden die Vorschläge der OECD und der EU für eine „faire“ Besteuerung digitalisierter multinationaler Unternehmen analysiert. Mithilfe einer kritischen Literaturanalyse wurde ferner beurteilt, ob die Einführung eines der vorgeschlagenen Konzepte zielführend ist. Das Hauptaugenmerk wurde dabei auf den aktuellsten Reformvorschlag der OECD gelegt. Dabei wurde erkenntlich, dass kein Besteuerungskonzept derart ausgereift ist, um eine Verbesserung des Status quo zu erreichen. Insbesondere machte die Analyse der zahlreichen Probleme der Zwei-Säulen-Strategie eine Empfehlung dieser unmöglich. Aus momentaner Sicht sind noch zu viele Detailfragen bei der Implementierung ungeklärt, um einen derart grundlegenden Änderungsbedarf des internationalen Steuerrechtes zu rechtfertigen. Zudem konnte gezeigt werden, dass von unilateralen Maßnahmen Abstand genommen werden sollte, um die Fragmentierung des internationalen Steuerrechtes zu verhindern.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Rainer Niemann, Institut für Unternehmensrechnung und Steuerlehre
 

Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung

Wesentlichkeit in der Abschlussprüfung: Eine kritische Bestandsaufnahme

Autorin: Kathrin Wagner, BSc MSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Das Konzept der Wesentlichkeit gilt als bedeutender Grundsatz im risikoorientierten Prüfungsansatz. Dennoch gibt es für die Berechnung der Wesentlichkeitsgrenze auf Basis einer geeigneten Bezugsgröße nur wenige Vorgaben. Aufgrund dieser Problematik war es zunächst Ziel der Arbeit, neben vorhandenen Standards auch bisherige Forschungsergebnisse zusammenzufassen und zu analysieren. Diese zeigen eine große Uneinheitlichkeit in der Prüfungspraxis, wobei sich Gewinngrößen als Bezugsgrößen durchsetzen. Daneben zeichnet sich jüngst eine Tendenz zur Verwendung bereinigter Größen ab. Um den aktuellen Stand der Prüfungspraxis zu analysieren, wurde eine explorative Erhebung durchgeführt. Nachdem in England bereits 2013 auf das erhöhte Gebot für Transparenz und Einheitlichkeit mit Anforderungen zur Offenlegung von Wesentlichkeitsgrenzen und -überlegungen reagiert wurde, stellten Prüfberichte von Unternehmen des FTSE 350 eine geeignete Stichprobe dar. Daraus wurden Jahresabschlussdaten sowie veröffentliche Informationen zur Wesentlichkeit erhoben und ausgewertet. Die Erkenntnisse der Erhebung deuten eine zunehmende Einheitlichkeit bei der Wahl der Bezugsgröße an, wobei der bereinigte Gewinn vor Steuern dominiert. Auch die Auswertung nach Unternehmensgröße, Branche und Prüfgesellschaft ergab ein ähnliches Bild. Die Wahl der Bezugsgröße wurde von den Abschlussprüfern der Stichprobe vor allem mit der Wichtigkeit der Größe für Investoren, aber auch für das Management und die interne Leistungsmessung begründet. Insgesamt deuten die Analysen ein eher unternehmensspezifisches, als ein branchenspezifisches Vorgehen an. Die Erkenntnisse der Masterarbeit sprechen für eine generelle Offenlegungspflicht von Wesentlichkeitsüberlegungen und bieten eine Basis für künftige Forschung, deren Ergebnisse zu einer erhöhten Transparenz und Konformität und damit zur Stärkung des Vertrauens in die Wirtschaftsprüfung und seine Konzepte beitragen können.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Heinz Königsmaier, Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

The Impact of Different Modelling Decisions on Estimated Labour Supply Elasticities: Using a Discrete Choice Approach

Autor: Peter Josef Obinger, BA MSc

Studium: Politische und Empirische Ökonomik

Abstract:

Strukturelle Arbeitsangebotsmodelle sind in der empirischen Analyse des Arbeitsangebotes sehr geläufig. Die mit ihnen geschätzten Arbeitsangebotselastizitäten haben wichtige Implikationen für die Evaluierung sozialpolitischer Reformen. In der Literatur gibt es über die Höhe dieser Elastizitäten jedoch keinen klaren Konsens. Diskrete Arbeitsangebotsmodelle stellen bisweilen die beste und flexibelste Methode zur Modellierung von Arbeitsangebotsentscheidungen dar. Sie sind vor allem für die einfache Implementation einer Vielzahl diverser Modellannahmen beliebt. Über den Einfluss der Modellspezifikation auf die geschätzten Elastizitäten ist unterdessen nur wenig bekannt. Das Ziel dieser Arbeit ist es, den Effekt einzelner Modellentscheidungen zu isolieren. Dafür wird eine Vielzahl von Modellen mit unterschiedlichen Spezifikationen geschätzt. Ökonometrisch handelt es sich um Random Utility Modelle, welche mithilfe von Maximum Likelihood Methoden und Simulationsverfahren in STATA geschätzt werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Effekten von beobachteter und unbeobachteter Heterogenität, der Anzahl der zur Auswahl stehenden Jobs, der verwendeten Lohn-Imputations-Methode und der Spezifikation der Nutzenfunktion. Die geschätzten unkompensierten Arbeitsangebotselastizitäten für Single Haushalte befinden sich zwischen -0.001 und 0.05, wobei die Arbeitsangebotseffekte für Frauen tendenziell höher sind als für Männer. Als größter Einflussfaktor erweist sich die Berücksichtigung von unbeobachteter Heterogenität, allerdings nur ohne die Inklusion von Fixkosten für Arbeit. Deshalb kann angenommen werden, dass der Einfluss von unbeobachteter Heterogenität mit der Qualität der Modellspezifikation korreliert. Entscheidungen über die Modellspezifikation sollten sorgfältige theoretische und empirische Überlegungen zugrunde liegen, insbesondere wenn das Modell für die Bewertung sozialpolitischer Maßnahmen bestimmt ist.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Hans Manner, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

Public climate change adaption: the status quo, macroeconomics & budgetary implications in selected EU Member States

Autorin: Eva Preinfalk, BSc BA MSc

Studium: Politische und Empirische Ökonomik

Abstract:

Hohe Verluste durch Extremwetterereignisse und wissenschaftlicher Konsens über die unvermeidbaren Konsequenzen des Klimawandels erhöhen den Bedarf für effektive Anpassungsstrategien. Folglich ist Klimawandelanpassung zu einem wichtigen Thema in der EU geworden. Diese Arbeit kombiniert qualitative und quantitative Methoden, um (i) den Status quo der öffentlichen Anpassung in der EU und in Mitgliedstaaten zu untersuchen, (ii) Anpassungskostenpfade basierend auf öffentlichen Informationen und der Rücksprache mit Stakeholdern und ExpertInnen zu erstellen, (iii) ein multiregionales, multisektorales CGE-Modell weiterzuentwickeln, sodass verschiedene Arten der Anpassung (strukturell, informatorisch, ökosystembasiert) berücksichtigt werden, und (iv) die makroökonomischen und budgetären Effekte von öffentlicher Anpassung zu analysieren. Die praktische Umsetzung von Anpassung in den Mitgliedstaaten weist deutliche Unterschiede in der Institutionalisierung, Finanzierung und Planung auf. Trotz diesen und klimatischen Unterschieden zeigen die Ergebnisse, dass öffentliche Anpassung gesamtwirtschaftlichen Netto-Nutzen generiert. Obwohl sich die Umsetzung von Maßnahmen auf die Ausgabenseite der öffentlichen Haushalte auswirkt, steigen die Gesamteinnahmen des Staates, da Anpassung die gesamtwirtschaftlichen und budgetären Auswirkungen des Klimawandels reduziert, indem, im Vergleich zu einem Szenario ohne Anpassung, höhere wirtschaftliche Aktivität ermöglicht wird. Da die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Steuerbasis gemildert werden, ermöglichen Anpassungsmaßnahmen ein höheres öffentliches Konsumniveau und höhere Transfers an private Haushalte. Allerdings können hohe Implementierungskosten und das ungleiche Timing von Kosten und Nutzen der Anpassung an Ereignisse mit geringer Wahrscheinlichkeit, aber schwerwiegenden Auswirkungen die Haushaltsbelastung erhöhen, wenn nur durchschnittliche Folgen des Klimawandels berücksichtigt werden.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Assoz.-Prof. Dr. Birgit Bednar-Friedl, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Wirtschaftspädagogik

Digitale Transformation und die Ausgestaltung der Curricula an österreichischen Universitäten

Autorin: Dr. Susanne Kamsker, BSc MSc

Studium: Doktorat

Abstract:

Die digitale Transformation verändert das Alltags- und Berufsleben gravierend. Neu, quer und digital zu denken erscheint notwendig, um traditionelle Denk- und Arbeitsweisen aufzubrechen und den digitalen Wandel aktiv mitgestalten zu können. Andersartige Kompetenz- und Qualifikationsprofile sind erforderlich, um den Herausforderungen der digitalen Transformation zu begegnen. Dieses Problemfeld stellt die Schnittstelle zu den Bildungsinstitutionen dar. Die Erarbeitung von zeitgemäßen Bildungsangeboten im Spagat zwischen der Orientierung an Employability und (freier) Bildung stellt auch die österreichischen Universitäten vor neue Herausforderungen in der Studienrichtungsgestaltung. Daher lautet die Forschungsfrage: Wie wird sich die Inhaltliche Ausgestaltung der wirtschaftswissenschaftlichen und wirtschaftspädagogischen Studienrichtungen im Rahmen der Curriculumsentwicklung an österreichischen Universitäten weiterentwickeln müssen, um Studierende auf die digitale Transformation vorzubereiten? Zur Beantwortung dieser Frage wurde eine Hybrid-Delphi-Studie durchgeführt. Aufbauend auf den Erkenntnissen zweier Vorstudien – Dokumentenanalyse wirtschaftswissenschaftlicher und wirtschaftspädagogischer Curricula zum Themenbereich digitale Transformation sowie 13 Expert/inn/eninterviews zu den veränderten Qualifikations- und Kompetenzanforderungen – wurde eine breit angelegte Delphi-Befragung erarbeitet. In zwei Untersuchungswellen beurteilten die 62 teilnehmenden Expert/inn/en online Thesen zur zukünftigen Ausgestaltung der Studienrichtungen. Die Expert/inn/en prognostizieren bis 2025 eine Modernisierung des humboldtschen Bildungsgedankens sowie die Verankerung digitaler Inhalte, wie Datenmanagement, digitale Geschäftsmodelle oder Cyber Policy. Angelehnt an die Ergebnisse der Hybrid-Delphi-Studie werden Handlungsempfehlungen, wie die curriculare Verankerung des Themenkomplexes digitale Transformation als Querschnittsthema oder Spezialisierung abgeleitet.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Erstbetreuer der Dissertation: Assoz.-Prof. Dr. Peter Slepcevic-Zach, Institut für Wirtschaftspädagogik 
Zweitbetreuer der Dissertation: Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz
 

Institut für Wirtschaftspädagogik

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte? – Eine Schulbuchanalyse

Autorin: Nina Peischl, BSc

Studium: Wirtschaftspädagogik

Abstract:

Schulbücher nehmen in der Praxis des Unterrichts nach wie vor eine zentrale Rolle ein. Die Gestaltung der Schulbücher hat sich in der Vergangenheit jedoch stark verändert. Gesellschaftliche und technologische Entwicklungen haben zu einer gesteigerten Bebilderung geführt. Die veränderte Gestaltung hat auch vor Schulbüchern des Wirtschaftsunterrichts nicht Halt gemacht. Die Auswahl des in Schulbüchern beinhalteten Bildmaterials basierte jedoch nicht immer nur auf didaktischen Überlegungen, sondern ist zumeist auch Ergebnis des Wunsches nach Ästhetik.
Im Zuge dieser Masterarbeit wird die Forschungsfrage behandelt, wie sich das Bildmaterial in Betriebswirtschafts-Schulbüchern in Bezug auf Qualität und Quantität seit den frühen 1980er Jahren bis in die Gegenwart verändert hat. Im ersten Abschnitt dieser Arbeit wird das Schulbuch in seiner Gesamtheit behandelt. Im anschließenden Kapitel wird darauf eingegangen, was unter einem Bild zu verstehen ist und wie sich Bilder entwickelt haben. Die Kategorisierung der Bilder nach Ballstaedt wird vorgestellt. Danach wird das Bild im Schulbuch behandelt und die Eigenheiten des Lernens mit Bildern erläutert. Die Funktionen, die Bilder im Lernkontext laut verschiedenen Autorinnen und Autoren erfüllen können, werden gegenübergestellt und zusammengeführt. Anschließend werden Gestaltungsempfehlungen vorgestellt. Im letzten Teil wird eine empirische Untersuchung durchgeführt. Dabei wird zuerst eine quantitative Analyse vorgenommen, die zeigt, dass das Bildmaterial in Betriebswirtschafts-Schulbüchern seit den 1980er Jahren beträchtlich zugenommen hat. Aufbauend auf den aus der Literatur gewonnenen Erkenntnissen wird ein Bewertungsraster erstellt und mit dessen Hilfe eine qualitative Untersuchung des Bildmaterials vorgenommen. Die Untersuchung lässt den Schluss zu, dass ästhetische Beweggründe großen Einfluss auf den Bildeinsatz in Schulbüchern haben und das Potential von Bildern zur Wissensvermittlung nur begrenzt genutzt wird.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michaela Stock, Institut für Wirtschaftspädagogik
 

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