Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Inhalt:

Studienjahr 2019/20

Institut für Banken und Finanzierung

Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologie im Supply Chain Management

Autor: Stefan Vaterl, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Der Autor möchte den Lesern/innen mit dieser Arbeit die Möglichkeit geben, weg vom „Buzzword“ Blockchain zu einem tiefergehenden technischen Verständnis der Blockchain-Technologie zu gelangen. Im ersten Teil werden die Funktionsweise, die technischen Spezifikationen und Limitierungen sowie verschiedene Technologie-konzepte beschrieben. Außerdem wird auf die Unterscheidung von grundsätzlichen Blockchain-Typen sowie das Prinzip von Smart Contracts eingegangen. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Anwendungsmöglichkeiten der Technologie im Supply Chain Management, in dem durch die Interaktion einer Vielzahl an unterschiedlichen Parteien, teilweise fehlendes Vertrauen zwischen diesen und einer enormen Menge an Transaktionen und Dokumentationen die Charakteristika der Blockchain-Technologie besonders vorteilhaft eingesetzt werden können. Einer kurzen Einführung zur Ausgangssituation, zu den Herausforderungen sowie dem Einsatzpotenzial der Blockchain-Technologie im Supply Chain Management folgen eine Analyse der Integrationsmöglichkeiten der Technologie entlang der Wertschöpfungskette sowie konkrete Anwendungs- und Unternehmensbeispiele. Besonders im internationalen Handel, im Management von geistigem Eigentum sowie dem Bereich Transport & Logistik finden sich zahlreiche potenzielle Anwendungsmöglichkeiten; wie das Tracking von seltenen Edelsteinen, pharmazeutischen Produkten und Nahrungsmitteln; die Zollabfertigung, die Warenauthentifizierung, oder das Zahlungs- und Rechnungsmanagement und die Handelsfinanzierung. Mit IBM, Maersk, Walmart, Nestlé und anderen großen Playern stehen in diesen Bereichen bereits Unternehmen in den Startlöchern, die nach erfolgreichen Pilotprojekten eine rasche Implementierung und Ausbreitung der Blockchain-Technologie im Supply Chain Management vorstellbar machen lassen. Die Arbeit schließt mit der Vorstellung einiger Block-chain-Plattformen mit Potenzial für die Anwendung im Supply Chain Management.

Betreuer der Masterarbeit: Assoz.-Prof. Dr. Stefan Palan, Institut für Banken und Finanzierung
 

Institut für Finanzwirtschaft

Advanced Investigations in Financial Markets: Monetary Policy and Debt

Autorin: Dr. Lisa-Maria Kampl, BSc MSc

Studium: Doktorat

Abstract:

Diese Dissertation befasst sich mit zwei spezifischen Themen aus dem Gebiet der Finanzmarktforschung. Zum einen wird die Beziehung zwischen Geldpolitik und Finanzmärkten untersucht, da sowohl konventionelle als auch unkonventionelle geldpolitische Maßnahmen einen bedeutenden Einfluss auf Finanzmärkte haben. Insbe-sondere die Ankündigungen dieser Maßnahmen haben kurzfristige Auswirkungen auf Anleihen- und Aktienmärkte. Diese Arbeit gibt einen Überblick über empirische Untersuchungen, die Ereignisstudien zur Quantifizie-rung der kurzfristigen Auswirkungen der unkonventionellen Maßnahmen der EZB verwenden. Zum anderen beschäftigt sich diese Arbeit mit dem Thema Verschuldung. Insbesondere wird untersucht, wie ein optimales Schuldinstrument im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld ausgewählt werden kann. In diesem Zusammenhang werden Entscheidungskriterien vorgestellt, die sowohl aktuelle als auch erwartete Zinssätze in die Berechnung miteinbeziehen, um eine aus finanzwirtschaftlicher Sicht korrekte Entscheidung zu treffen. Darüber hinaus liefert die Arbeit risikoneutrale Modelle zur Bewertung risikobehafteter Schuldinstrumente. Zunächst wird eine multivariate Erweiterung des Modells von Merton (1974) vorgestellt. Dieses Modell kann zur Bewertung risikobehafteter Schuldtitel mit unterschiedlichen Rückzahlungsmodalitäten, für die Bewertung spezifischer Schuldtitel als Teil eines Schuldenportfolios und im Zusammenhang mit kontinuierlichen Dividendenzahlungen verwen-det werden. Darüber hinaus wird ein Modell vorgestellt, welches Migrationswahrscheinlichkeiten zur Bewertung risikobehafteter Schuldtitel mit unterschiedlichen Rückzahlungsmodalitäten verwendet. Weiters werden die Ergebnisse der risikoneutralen Bewertung verwendet, um Kennzahlen für einen risikoaversen Investor wie risiko-adjustierte Ausfallwahrscheinlichkeiten sowie Risikoprämien zu berechnen.

Erstbetreuer der Dissertation: o. Univ.-Prof. Dr. Edwin Fischer, Institut für Finanzwirtschaft
Zweitbetreuerin der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Andrea Schertler, Institut für Banken und Finanzierung
 

Institut für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft

Blockchain, Incomplete Contracts, and Mechanisms for Increased Contractibility in the Context of the Theory of the Firm

Autor: Tobias Eibinger, BA MSc

Studium: Politische und Empirische Ökonomik

Abstract:

Diese Arbeit zielt darauf ab, die Grenzen der Firma im Kontext der Blockchain-Technologie neu zu bewerten. Ronald Coase sah in Transaktionskosten den Grund dafür, dass ein Teil der Produktion von Unternehmen und nicht vom Markt koordiniert wird. Diese Aussage impliziert, dass geringere Transaktionskosten Firmen als effiziente Organisationsstruktur zur Koordination der Produktion benachteiligen und folglich die Größe von Firmen negativ beeinflussen sollten. Die Blockchain wird weitgehend als eine Technologie angepriesen, die Transaktionskosten senken, zur Disintermediation beitragen und sogar zentralisierte Regierungsinstitutionen ersetzen kann. Daher könnte die Technologie die relative institutionelle Effizienz der Koordination von Transaktionen zugunsten dezentraler Strukturen verschieben. Diese Arbeit analysiert, wie die Blockchain die institutionelle Effizienz zentralisierter Organisationsstrukturen (etwa Firmen) in bilateralen Abhängigkeitsbeziehungen á la Oliver E. Williamson verschieben könnte. Es wird argumentiert, dass die Blockchain in solchen Situationen die Transaktionskosten senken und damit den Grad der Vertragsvollständigkeit erhöhen kann. Die Grenzen der Firma werden dann im Rahmen eines simplen Modells, das auf Grossman und Hart (1986) basiert, neu bewertet. Es wird betont, dass ein Unternehmenszusammenschluss die eigenen Investitionen schützt, aber die Anreize der anderen Partei, optimal zu investieren, verzerrt. Dadurch entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen der Maximierung des eigenen Nutzens (durch zentrale Koordination) und der Schaffung von Investitionsanreizen für die andere Partei (durch dezentrale Koordination). Die Blockchain-Technologie kann Investitionen absichern und damit eine neue Dynamik in dem Modell erzeugen. Die populäre Vermutung, dass die Blockchain zwangsläufig zu einer stärker dezentralisierten Produktion (und weniger Firmen) führt, wird letztlich in Frage gestellt.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Richard Sturn, Institut für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft
 

Institut für Marketing

The Impact of Social and Economic Supplier Satisfaction on Customer Firm Costs

Autorin: Kristina Schaffer, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

In dieser Masterarbeit wird das Konzept der Lieferantenzufriedenheit und die möglichen Konsequenzen für das Kundenunternehmen untersucht. Es wird zwischen wirtschaftlicher und sozialer Lieferantenzufriedenheit unterschieden, also der Zufriedenheit mit finanziellen und wirtschaftlichen sowie sozialen Aspekten einer Beziehung. Die Autorin der Arbeit entwickelte ein Konzept, in dem der Einfluss von wirtschaftlicher und sozialer Zufriedenheit auf die Kundenkosten und die Lieferantenperformance untersucht wird. Zusätzlich wird die moderierende Rolle der Transaktionsdimensionen und Beziehungsnormen untersucht. Um die Hypothesen zu testen, wurde eine Studie in Kooperation mit einem Unternehmen durchgeführt, wobei dieses Unternehmen das Käuferunternehmen darstellt und dessen gesamte Lieferantenbasis untersucht wird. Auf diese Art konnten Käuferdaten, Lieferantendaten und objektive Unternehmensdaten kombiniert werden. Die Studie trägt zur bestehenden Marketingliteratur bei, indem zwischen wirtschaftlicher und sozialer Lieferantenzufriedenheit unterschieden wird und aufgezeigt wird, dass es sich um zwei separate Konstrukte mit verschiedenen Konsequenzen handelt. Weiters ermöglicht die Untersuchung quantitativer Elemente Käuferunternehmen die Relevanz von Lieferantenzufriedenheit einzuschätzen. Die Untersuchung der moderierenden Variablen gibt Käuferunternehmen die Möglichkeit das Konstrukt der Lieferantenzufriedenheit besser zu verstehen.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Vishal Kashyap, Institut für Marketing
 

Institut für Operations und Information Systems

Social Media Analyse Österreichischer Ordensspitäler

Autor: Georg Handel, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Social-Media bietet für Unternehmen neue Möglichkeiten, Informationen bereitzustellen sowie die Kommunikation zu verbessern. Auch private Nutzer wie Patienten informieren sich über das Internet oder über diverse Platt-formen wie Facebook und Co. In der vorliegenden Arbeit wird die Social-Media-Präsenz der österreichischen Ordensspitäler, die eine bedeutende Rolle im Gesundheitssystem einnehmen, untersucht. In einem ersten Schritt wurde erhoben, ob die Ordensspitäler auf Facebook, YouTube, Instagram, Twitter, LinkedIn und Xing präsent sind. Darüber hinaus wurden mithilfe des Social-Media-Tools „Fanpage Karma“ spezifische Kennzahlen zu den Aktivitäten der Ordensspitäler auf Facebook und YouTube ermittelt. Ebenso wurde der lineare Zusammenhang zwischen der Größe der Krankenhäuser und der Social-Media-Aktivität untersucht. Weiters wurde analysiert, zu welchen Themen die Ordensspitäler in einem definierten Zeitraum Postings auf Facebook veröffentlicht haben sowie ob diese Beiträge auch auf deren Websites zu finden waren. Anschließend wurde die Analyse der Bewertungen, die die Ordensspitäler von den Nutzern auf Facebook erhielten, durchgeführt. Die Ergebnisse legten dar, dass die untersuchten Ordensspitäler mehrheitlich auf Social-Media vertreten sind, aber die Anzahl der verwendeten Plattformen sowie das Ausmaß der Nutzung variierte. Die Beitrags-Analyse hat ergeben, dass die Ordensspitäler die Möglichkeit nutzten, Beiträge zu Gesundheitsthemen, Krankenhausinformationen, Jobinseraten, Veranstaltungen, Mitarbeitern, etc. auf Facebook zu posten, wobei weniger als die Hälfte dieser Beiträge auch auf deren Websites veröffentlicht wurden. Die Analyse der Bewertungen auf Facebook zeigte, dass die Or-densspitäler überwiegend positiv von den Nutzern bewertet wurden. Die Arbeit gibt abschließend einen Ausblick auf weitere Forschungsmöglichkeiten zu dieser Thematik.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Schlögl, Institut für Operations und Information Systems
 

Institut für Operations und Information Systems

Bestandsaufnahme, Analyse und Aufzeigen von Optimierungspotentialen der servicerelevanten Prozesse bei einem Reparatur- und Wartungsdienstleister

Autorin: Sabrina Rosa Rinder, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Eine Kreislaufwirtschaft basiert auf den Grundideen Abfall und Umweltverschmutzung zu vermeiden, Materialien in Gebrauch zu halten und natürliche Systeme zu regenerieren. Strategien wie Wiederverwendung, Reparatur und Recycling sind dafür essentiell (vgl. Ellen Macarthur Foundation, 2020; vgl. Köppl et al., 2019, S. 3). Instandhaltungs- und Reparaturaufgaben können von Reparatur- und Wartungsdienstleistungsunternehmen durchgeführt werden (vgl. Wang & Syntetos, 2011, S. 1194).
Im Rahmen dieser Arbeit soll herausgefunden werden, wie servicerelevante Prozesse in der Reparatur- und Wartungsdienstleistungsbranche verbessert werden können. Dafür wurde eine Literaturrecherche über die Branche (Kapitel 2 Reparatur- und Wartungsdienstleister) und über das Ersatzteilmanagement in der Branche (Kapitel 3 Ersatzteilmanagement) durchgeführt. Um servicerelevante Prozesse zu identifizieren, zu analysieren und Verbesserungspotentiale zu erkennen wurde eine Single Case Study in Kooperation mit dem Reparatur- und Wartungsdienstleistungsunternehmen TSF Technisches Service GmbH erstellt. Diese beinhaltet eine Feldbeobachtung im Ausmaß von 35,5 Stunden (Kapitel 4.1 Bestandsaufnahme). Im Rahmen einer Erstanalyse der servicerelevanten Prozesse konnten die Prozesse rund um den Materialcheck als kritisch eingestuft werden, weshalb dafür eine weiterführende Analyse inklusive Simulation durchgeführt worden ist. Ergebnisse der Analyse werden in Kapitel 4.2 Analyse beschrieben, dem Kapitel 4.3 Aufzeigen von Optimierungspotentialen können darauf aufbauende Optimierungspotentiale entnommen werden. Es konnte bewiesen werden, dass die durch-schnittliche Zeit von Auftragseingang bis Auftragsbeendigung gesenkt und die First Time Fix Rate (FTFR) erhöht werden kann, wenn eine Person den Materialcheck für alle Reparaturaufträge durchführt. Eine signifikante Erhöhung der FTFR kann bereits erreicht werden, wenn eine Person drei Stunden pro Tag für den Materialcheck eingesetzt wird.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Marc Reimann, Institut für Operations und Information Systems
 

Institut für Operations und Information Systems

Optimierung eines Linienbusnetzes mit batterieelektrischen Bussen

Autorin: Nathalie Marion Frieß, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Der zunehmende gesellschaftliche und politische Trend in Richtung Nachhaltigkeit hat im Verkehrssektor großes Interesse an batterieelektrischen Antriebstechniken ausgelöst. Aufgrund der besonderen Eignung dieser Antriebstechnologie im Öffentlichen Verkehr ist die damit verbundene Erforschung der optimierten Auslegung eines elektrifizierten Linienbusnetzes ein hochaktuelles wissenschaftliches Forschungsthema. Diese Fragestellung ist auch Inhalt der vorliegenden Arbeit.
Anhand der vielfältigen Forschungsansätze in jüngsten Publikationen wurden zu Beginn bewährte Annahmen zu batterieelektrischen Bussystemen identifiziert und aktuelle Problemfelder aufgezeigt. Anschließend folgte die Entwicklung eines Integer Linear Programs (ILP), das diesen Herausforderungen gerecht wird und eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Umstellung städtischer Verkehrssysteme leisten sollte.
Grundsätzlich wurde dabei die Standortentscheidung zur Errichtung der erforderlichen Ladeinfrastruktur unter Annahme eines Opportunity Charging (OPC) Konzepts behandelt. Im Zentrum steht dabei die Identifizierung optimaler Standorte für ein effizientes Gesamtsystem. Dazu musste das gesamte Linienbusnetz betrachtet werden, um entsprechende Synergien bei der Verwendung der Ladestationen nutzen zu können. Weiters wurden dazu auch geringfüge Änderungen an den Fahrplänen im System zugelassen.
Das entwickelte ILP-Modell wurde in Python implementiert und unter Verwendung des Gurobi Solvers anhand von Daten des Linienbusnetzes der Holding Graz getestet und auf seine Praxistauglichkeit geprüft. Die Ergebnisse lieferten interessante Einblicke in die Beziehungen entscheidungsrelevanter Variablen sowie adaptierte Fahrpläne und Standortentscheidungen für die Errichtung der erforderlichen Ladeinfrastruktur.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Ulrich Pferschy, Institut für Operations und Information Systems
 

Institut für Organisation und Institutionenökonomik

Corporate Psychopaths and their effect on leadership and corporate culture. A guideline how to cope with psychopathy in a corporation.

Autorin: Anja Kuhn, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Übertriebenes Selbstwertgefühl, Unterdrückung von Kritik und aggressives Verhalten werden seit langem als typische Eigenschaften erfolgreicher Führungskräfte angesehen (Krainz 2013). Die Konsequenzen dieser Wesensmerkmale für Mitarbeiter und Unternehmen wurden jedoch selten untersucht. Da vermehrt Skandale aufgetreten sind, wird den möglichen Ursachen, wie Unternehmenspsychopathen mehr Aufmerksamkeit geschenkt (Boddy 2011). Unternehmenspsychopath ist hierbei ein Überbegriff für drei sozial-aversive Attribute: Psychopa-thie, Narzissmus und Machiavellismus. Alle weisen ähnliche zwischenmenschliche Merkmale wie oberflächlichen Charme, Egozentrik und Gefühllosigkeit auf (Pardue et al 2013). Um die gravierenden Auswirkungen von Unternehmenspsychopathen auf die Wirtschaft zu verstehen, werden in dieser Arbeit beispielhaft Führungskräfte analysiert, die in direktem Zusammenhang mit Unternehmensversagen standen (Boddy 2006). Exemplarisch wurden Maxwell Communication Corporation, Enron, Madoff Investment Securities, Wells Fargo und Steinhoff ausgewählt.
Die Verbindung dieser Beispiele mit den analytischen Werkzeugen von Behavioural Agency-Theorie und Corporate Governance ermöglicht Hypothesen über typische Merkmale eines aufgrund von Unternehmenspsychopathen scheiternden Unternehmens. Während die Behavioural Agency-Theorie eine Grundlage für Strategien zum Aufbau von Anreizen darstellt, beschreibt Corporate Governance die Art und Weise, wie die Macht in einem Unternehmen ausgeübt und verwaltet wird (du Plessis, Hargovan und Harris 2018). Die Ergebnisse der Analyse werden zur Erstellung eines Leitfadens für den Umgang mit Unternehmenspsychopathen verwendet. Erkennt-nisse aus den Stichproben dienen somit als Grundlage zur Prävention und dem Management. Diese Analyse kann wichtige Hinweise auf Anzeichen von Unternehmenspsychopathen geben, da dieses Phänomen als „das wichtigste forensische Konzept des frühen 21. Jahrhunderts“ beschrieben wird (Babiak et al. 2012, S. 3).

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michael Kopel, Institut für Organisation und Institutionenökonomik
 

Institut für Personalpolitik

Entscheidungsfaktoren bei der Arbeitgeberwahl japanischer Hochschul-AbsolventInnen unter besonderer Berücksichtigung ausländischer Arbeitgeber in Japan

Autorin: Lea Steffens, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Nicht nur japanische Unternehmen stehen vor der Herausforderung geeignetes Personal zu finden, vor allem auch ausländische Unternehmen, die in Japan eine Niederlassung haben, müssen mit Hürden bei der Rekrutierung kämpfen. Um diesem Problem entgegenzuwirken verfolgt diese Studie den Ansatz, die Präferenzen der Zielgruppe der japanischen Hochschul-AbsolventInnen, bei der Arbeitgeberwahl zu untersuchen, um auf den Erkenntnissen konkrete Maßnahmen zur Personalbeschaffung abzuleiten. Die Forschungsfrage „Welche Faktoren sind für japanische Hochschul-AbsolventInnen für eine Bewerbung bei nicht-japanischen Unternehmen ausschlaggebend?“ konnte anhand der Analyse verschiedener Entscheidungsfaktoren, die sich in die Dimensionen kontextbasierte Entscheidungsfaktoren, Arbeitsplatz-/Tätigkeitsmerkmale, Unternehmenskultur und Unternehmensmerkmale gliedern, beantwortet werden. Hierzu wurde ein Fragebogen entwickelt und eine elektronische Befragung unter Studierenden der privaten Elite-Universität Sophia in Tokio durchgeführt. Aus dem weitgespannten, komplexen Fragemuster der Untersuchung konnte mittels einer Faktorenanalyse ein klares Muster aus sieben Faktoren ermittelt werden, die relevante Fakten über die Vorstellung zu den Merkmalen eines Unternehmens und einer künftigen Tätigkeit zur Verfügung stellen. Aus der Analyse der vier Dimensionen konnten Implikationen für die Unternehmenspraxis zur Optimierung der Personalgewinnung abgeleitet und die Präferenzen der Zielgruppe aufgedeckt werden. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass diese Studie einen konkreten Beitrag zur Handhabung der Problematik der Personalbeschaffung von ausländischen Unternehmen in Japan leistet. Überdies stellt sie heraus, wie wichtig es heutzutage für Unternehmen ist, die Präferenzen der Zielgruppe zu kennen, um im War for Talents zu bestehen.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb, Institut für Personalpolitik
 

Institut für Soziologie

Protestkultur "Ultra". Organisierter Widerstand aktiver österreichischer Fußballfans am Beispiel der Initiative "Pyrotechnik ist kein Verbrechen"

Autorin: Marie-Theres Svoboda, BA MA

Studium: Soziologie

Abstract:

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das widerständische Verhalten aktiver österreichischer Fußballfans am Beispiel der Initiative „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“ zu beleuchten und Einblicke in die Subkultur der Ultras zu ermöglichen. Die Fanproteste gegen die Einführung eines neuen Pyrotechnikgesetzes markieren ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte der österreichischen Fankultur. Gleichzeitig gibt die Beschäftigung mit dem Protestverhalten der Fans auch Aufschluss über soziale Konflikte innerhalb der Gesellschaft und zeigt die Diversität an Protestformen auf. Von besonderem Interesse sind daher die Protestmotive sowie die angewandten Widerstandsstrategien der Fanaktivist*innen. Die passende Perspektive dazu liefert der Forschungsansatz der Cultural Studies, der es erlaubt, die Protestaktivitäten als Teil des spezifischen Stils der Ultrasubkultur aufzufassen und dabei kontextuelle Rahmenbedingungen sowie vorhandene Machtverhältnisse zu berücksichtigen. Um der Multidimensionalität des Untersuchungsgegenstandes gerecht zu werden, wurde auf Verfahren der qualitativen Sozialforschung zurückgegriffen und sich an der Grounded-Theory-Methodologie orientiert. Zusammenfas-send kann gesagt werden, dass die Ultras sich einerseits als besonders widerständig inszenieren, andererseits ihre Widerstandstaktiken den kontextuellen Gegebenheiten und Bezugsgruppen angepasst haben. Die widerständischen Handlungen, mit denen die organisierten Fans ihrem Protest Ausdruck verliehen, sind Teil des subkulturellen Stils der Ultrakultur und verdeutlichen die Autonomieforderungen der Subkultur. Bei den Protestformen und -taktiken griffen die Fans auf einen Mix aus ihren üblichen Stilmitteln und klassischer Öffentlichkeits-arbeit zurück. Überdies wurde der Widerstand in den Stadien durch Cyberaktivismus ergänzt. Die Umsetzung der Faninitiative kann als charakteristisches Beispiel für die Protestkultur der österreichischen Ultra-Bewegung aufgefasst werden.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. DDr. Libora Oates-Indruchová, Institut für Soziologie
 

Institut für Soziologie

Der ökologische Value-Intention-Action Gap – Eine empirische Untersuchung zu Diskrepanzen im Umweltverhalten der österreichischen Bevölkerung

Autorin: Beate Klösch, BSc BA MA

Studium: Soziologie

Abstract:

Trotz des stark ausgeprägten Umweltbewusstseins in der österreichischen Bevölkerung scheint es vielen Menschen schwerzufallen, ihr Verhalten umweltfreundlich zu gestalten. Diesem Phänomen, in der wissenschaftlichen Literatur als Value-Action Gap bezeichnet, wird in der vorliegenden Arbeit nachgegangen. Die theoretische Basis bilden die Theory of Planned Behavior, das Framework of Environmental Behavior sowie die Low-Cost-Hypothese des Umweltverhaltens. Anhand dieser Theorien wird ein Modell entwickelt, das von einem linearen Zusammenhang zwischen Einstellung, Intention und Verhalten bei umweltbezogenen Low-Cost-Verhaltensweisen, hier exemplarisch für Konsum- und Mobilitätsverhalten, ausgeht. Bisherige Studien lassen darauf schließen, dass zwischen den persönlichen Umwelteinstellungen, der daraus gebildeten Intention und dem darauffolgenden Umweltverhalten Diskrepanzen auftreten können. Im ersten Teil dieser Arbeit wird anhand quantitativer Analysen des Pretests des OeNB-Fragebogens (209 Personen) untersucht, welche Personengruppen besonders häufig einen Gap zwischen diesen drei Faktoren aufweisen. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere jüngere Menschen, am Land lebende Personen sowie einkommensstarke Familien mit Kindern im Haushalt mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Gap zwischen Einstellung, Intention und Verhalten aufweisen. Im zweiten Teil der Arbeit werden diese Ergebnisse mithilfe 15 qualitativer Interviews hinsichtlich der Gründe für auftretende Diskrepanzen sowie individueller Wünsche und gesellschaftlichen Lösungsansätzen genauer beleuchtet. Die häufigsten Ursachen für Value-Intention-Action Gaps sind neben Zeit- und Kostenfaktoren auch Bequemlichkeit und Routine. Die Befragten wünschen sich ein besseres Angebot an umweltfreundlichen Alternativen, eine Kennzeichnung dieser sowie vermehrt Informationen dazu. Auf gesellschaftlicher Ebene sind vor allem Aufklärung und Bewusstseinsbildung sowie politische Regelungen für den Schutz der Umwelt nötig.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Markus Hadler, Institut für Soziologie
 

Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship

Neue Anforderungen an das Projektmanagement – Die Umsetzung von Lean Project Management in der Praxis

Autorin: Sophia Mörtenhuber, BSc MSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Faktoren wie jene der VUCA-Welt, die Globalisierung, die Digitalisierung oder die Generation Y stellen das Projektmanagement immer wieder vor neue Herausforderungen. Daher ist es für Unternehmen immer wichtiger, flexibel auf sich verändernde Umfeldzustände, Kundenanforderungen und Marktbedürfnisse zu reagieren. Folglich wird es immer relevanter, agile Projektmanagement-Ansätze zu verwenden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, drei Praxisumgebungen hinsichtlich des Einsatzes von Lean Project Management zu untersuchen und herauszufinden, inwiefern sich Unterschiede in der Umsetzung ergeben. Die empirische Untersuchung wurde in Kooperation mit einem internationalen Automobilkonzern durchgeführt, wobei die Praxisbereiche der Logistik, der IT und des Consulting herangezogen wurden. Die in der Literaturrecherche gewonnenen Erkenntnisse wur-den im Rahmen von Interviews mit Experten aus den jeweiligen Praxisbereichen sowie mit sieben weiteren Unternehmen diverser Branchen überprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass in allen Praxisbereichen eine flexible Herangehensweise in Projekten notwendig ist. Darüber hinaus legt die Studie den Schluss nahe, dass eine weitere Verbesserung des Verständnisses von Lean Project Management erforderlich ist. Es werden zwar bereits vermehrt Lean Project Management Aspekte in der Praxis eingesetzt, jedoch nicht dezidiert als solche benannt. Mit dem Ansatz des Lean Project Management wurde demnach ein Verfahren gefunden, welches aufgrund seiner starken Adaptierfähigkeit in sämtlichen Praxisumgebungen eingesetzt werden kann. Durch Handlungsempfehlungen wurde gezeigt, wie Lean Project Management in unterschiedlichen Praxisbereichen effizient zur Optimierung des Projektmanagements in Unternehmen beitragen kann.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Armin Kreuzthaler, Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship
 

Institut für Unternehmensrechnung und Controlling

Konsistenz berichteter Performancegrößen: Lagebericht, Segmentbericht, Kompensation-Analyse Österreichischer börsenotierter Unternehmen

Autor: Philipp Sommer, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die Arbeit hat zum Ziel, die Konsistenz von Performancemaßen in Geschäftsberichten österreichischer börsenotierter Unternehmen zu untersuchen. Im Fokus der Untersuchung stehen dabei Lage-, Segment- und Vergütungsbericht. Dafür werden Publizität und Kennzahlen grundlegend erläutert. In erster Linie werden Pro-Forma Kennzahlen analysiert, da diese in allen Bereichen Verwendung finden. Erste Hypothesen über die Konsistenz werden aus einer Betrachtung der gesetzlichen Rahmenbedingungen abgeleitet. Zusätzlich werden Agency-Modelle und die Zielsetzung der Berichterstattung betrachtet, um weitere Hypothesen aufstellen zu können. Aufbauend auf diesen beiden Betrachtungen wird die Möglichkeit und auch die Sinnhaftigkeit von Konsistenz untersucht. Hier ist die Unterscheidung zwischen Verhaltenssteuerungs- und Informationsfunktion von zentraler Bedeutung. In der derzeitigen Literatur gibt es erst wenige Studien, die die Verbindung verschiedener Stellen eines Geschäftsberichts untersuchen. Dennoch werden Aufsätze, die die gegenseitige Beeinflussung von Kennzahlen im Vergütungsbericht und jeweils einer anderen Verwendung betrachten, beschrieben; darauf aufbauend können weitere Hypothesen entwickelt werden. So soll die Arbeit als Basis dienen, auf der in Zukunft weitere Untersuchungen zur Analyse der Konsistenz von verwendeten Kennzahlen durchgeführt werden können. In einer empirischen Analyse von ATX-Prime und -Standard Unternehmen des Jahres 2018 können erste Hinweise auf das Zutreffen der getätigten Hypothesen gefunden werden. Aufgrund der manuellen Erhebung stellt nur eine begrenzte Datenmenge die Basis der Untersuchung dar. Die angenommenen Sachverhalte müssen deshalb in folgenden Arbeiten weiter beleuchtet werden, um endgültige Aussagen über die Motivation und Auswirkung von Konsistenz treffen zu können.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: o. Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Alfred Wagenhofer, Institut für Unternehmensrechnung und Controlling
 

Institut für Unternehmensrechnung und Reporting

Regulations and Strategic Auditing – Penalties for Accounting Fraud, Book-Tax Conformity, and Non-Audit Services

Autor: Dr. Felix Peter Niggemann, MA

Studium: Doktorat

Abstract:

Diese Dissertation untersucht die Auswirkungen von ausgewählten regulatorischen Maßnahmen auf strategische Interaktionen im Unternehmenspublizitäts- und Prüfungsprozess und auf die diesen Prozess prägenden Informationen. Der erste Beitrag widmet sich der Frage, ob höhere Strafen für Bilanzmanipulationen die Qualität der Rechnungslegung verbessern können, wenn Manager Anreize zur Aufdeckungsvermeidung durch kostspielige Vertuschungshandlungen haben. Ich zeige auf, dass eine Strafmaßerhöhung nur dann die Qualität der Rechnungslegung verbessert, wenn Vertuschungshandlungen zu befürchten sind und das Enforcement-Regime hin-reichend schwach ist. In einem strengen Enforcement-Regime bleibt bei sinkender Aufdeckungswahrscheinlichkeit das Ausmaß an Bilanzmanipulationen konstant. Der zweite Beitrag beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von steuerrechtlichen und finanzrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften. Die Ergebnisse zeigen, dass ein stärkerer Zusammenhang die Qualität der Rechnungslegung verschlechtert, wenn Manager einen höher berichteten Bilanzgewinn gegenüber einer geringeren Unternehmenssteuerlast bevorzugen. Andernfalls sinkt das Steueraufkommen. Unterschiede zwischen Bilanz- und Steuergewinnen weisen auf höhere Rechnungslegungsqualität hin und ermöglichen komplementäre Effekte von der Abschlussprüfung auf die Steuerprüfung. Im dritten Beitrag wird der optimale Zeitpunkt zur Vertragsgestaltung bzgl. Beratungsleistungen mit einer Abschlussprüferin untersucht, welche durch ihre Prüfungstätigkeit moralisches Fehlverhalten eines Managers verhindern soll. Das Hauptresultat ist, dass die Vertragsgestaltung vor der Unternehmensberichterstattung stattfinden sollte, um zusätzliche Prüfungsanreize zu erzeugen. Dies schränkt das Fehlverhalten des Managers ein, erhöht den Firmenwert und ermöglicht effizientere Beratungsleistungen. Zusätzliche Prüfungsanreize und damit einhergehende Vorteile sollten jedoch nicht zu kostspielig sein.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Erstbetreuer der Dissertation: Univ.-Prof. DDr. Georg Schneider, Institut für Unternehmensrechnung und Reporting
Zweitbetreuer der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Ralf Ewert, Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung
 

Institut für Unternehmensrechnung und Steuerlehre

Auswirkungen der Änderung des Anteilsvereinigungstatbestands in der GrESt auf Beteiligungsstrukturen an österreichischen Unternehmen – Eine empirische Analyse

Autorin: Stefanie Pendl, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Werden infolge einer Beteiligungstransaktion mindestens 95 % der Anteile an einer grundbesitzenden Gesellschaft in einer Hand vereinigt, fällt gemäß § 1 Abs 3 GrEStG Grunderwerbsteuer an. Diese Grenze wurde 2016 durch das StRefG 2015/16 von 100 % auf 95 % gesenkt. Dadurch sollten grunderwerbsteuervermeidende Beteiligungsstrukturen an grundbesitzenden Unternehmen unterbunden werden. Dies wird jedoch nur zum Teil erreicht, da es weiterhin möglich ist, die GrESt durch Anpassung der Beteiligungshöhe zu umgehen. Durch diese Masterarbeit sollen Einblicke gewonnen werden, ob und in welchem Ausmaß die Anteilseigner ihre Anteile an die Senkung der aktuellen 95%-Grenze angepasst haben. Hierfür wurden Beteiligungen an österreichischen Kapitalgesellschaften auf ihre Höhe und Änderungen diesbezüglich untersucht. Mithilfe von Probit-Modellen wurde geschätzt, mit welchen Wahrscheinlichkeiten nach der Reform jene Beteiligungshöhen gehalten werden, bei welchen eine Berücksichtigung des Anteilsvereinigungstatbestands angenommen wird. Hierbei ergab sich, dass nach der Reform eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit besteht, eine Beteiligung im Intervall von 90 % bis 94,99 % zu halten als vor der Reform. Im Gegensatz dazu ergab sich nach der Reform eine niedrigere Wahrscheinlichkeit, eine Beteiligung im Intervall von 95 % bis 99,99 % zu halten als für den Zeitraum vor der Reform. Speziell in grundbesitzintensiven Branchen konnten hierbei noch stärkere Effekte beobachtet werden. Auch durch den Einsatz einer Kontrollgruppe mit deutschen Unternehmen ergab sich für österreichische Unternehmen ein signifikanter Unterschied bezüglich der Beteiligungshöhe. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei Beteiligungstransaktionen der Anteilsvereinigungstatbestand eine nicht zu vernachlässigende Rolle gespielt hat.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Rainer Niemann, Institut für Unternehmensrechnung und Steuerlehre
 

Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung

Motive für Ergebnisglättung: Eine kritische Analyse der Literatur

Autorin: Viktoria Kern, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Ergebnisglättung als bilanzpolitisches Instrument wird in der Literatur oft kontrovers diskutiert. Einerseits kann Ergebnisglättung dem Management ermöglichen opportunistische Ziele zu verfolgen, andererseits kann Ergebnisglättung dazu genutzt werden, um private Informationen des Managements an die jeweiligen Adressaten zu kommunizieren. Ziel der Arbeit ist es, einen Überblick über empirische und analytische Publikationen zu geben, die sich mit dem Thema Ergebnisglättung beschäftigen. Im Zuge dessen wird untersucht, welche möglichen Motive das Management mit Ergebnisglättung verfolgen kann und ob diese als Signaling- oder Garbling-Instrument angewendet werden. Der Fokus liegt dabei auf Beweggründen, die im Zusammenhang von Ergebnisglättung und Entlohnungsverträgen, Ergebnisglättung und Kapitalmarkt, sowie Ergebnisglättung und Finanzierungsbedarf entstehen. Es werden diesbezüglich acht Forschungsbeiträge analysiert und kritisch diskutiert. Nach der Analyse der Beiträge erfolgt in einem weiteren Schritt die Beurteilung, bei welchen Motiven die Literatur Ergebnisglättung als ein positives bilanzpolitisches Instrument wahrnimmt und bei welchen Motiven Ergebnisglättung als ein informationsverzerrendes Instrument aufgefasst wird. Dabei zeigt sich, dass im Zusammenhang von Ergebnisglättung und Finanzierungsbedarf opportunistische Motive dominieren. Betrachtet man Ergebnisglättung jedoch im Kontext des Kapitalmarktes und des Finanzierungsbedarfs, dann überwiegen in den betrachteten Beiträgen nicht die informationsverzerrende Komponente, sondern Ergebnisglättung tritt als Signaling-Instrument in den Vordergrund. In diesem Zusammenhang ist jedoch auch zu erwähnen, dass die Forschungsbeiträge sowohl methodologische, als auch konzeptionelle Unterschiede aufweisen, welches eine Vergleichbarkeit erschwert.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Ralf Ewert, Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

Is Monetary Policy Or Macroprudential Policy Better For Reducing The Risk Of A Financial Crisis – A Cost-Benefit Analysis

Autor: Stefan Schwarz, BA MSc

Studium: Politische und Empirische Ökonomik

Abstract:

Ein höherer Zinssatz („leaning against the wind“) oder eine stärkere (oder effizientere) Regulierung? Die Debatte darüber, ob Geldpolitik oder makroprudentielle Politik besser ist, um die Wirtschaft vor einer Finanzkrise zu bewahren, wird seit Langem geführt. Insbesondere im Falle des US-Häusermarktes vor der globalen Finanzkrise wurde diskutiert, ob die Geldpolitik auf potenzielle Blasen reagieren sollte. Jedoch hat ein höherer Zinssatz Kosten in Form von höherer Arbeitslosigkeit und niedrigerer Inflation. Gleichzeitig ergibt sich daraus ein Vorteil in Form einer geringeren Wahrscheinlichkeit einer Krise, weil sich das Kreditwachstum reduziert. Makroprudentielle Politik - zum Beispiel ein höherer „loan-to-value ratio“ - reduziert das Risiko einer Finanzkrise. Daher könnte die makroprudentielle Politik das bessere Instrument für die Finanzstabilität sein.
In dieser Arbeit wird untersucht, welches der beiden Instrumente besser geeignet ist, das Risiko einer Finanzkrise im Sinne einer Kosten-Nutzen-Analyse zu reduzieren. Die Arbeit beginnt mit der Definition dieser beiden Konzepte und diskutiert dann den von Svensson entwickelten Rahmen (2016, 2017). Anschließend werden die Er-gebnisse der „leaning against the wind“ Politik in Bezug auf reale Darlehen, Darlehen/BIP, Vor- und Nachkriegsdarlehen als ein Indikator für Finanzkrisen vorgestellt. Danach wird eine Kosten-Nutzen-Analyse für die Eurozone vorgestellt und es werden makroprudentielle Interventionen diskutiert. Zum Schluss werden einige Kritikpunkte zu Svensson´s (2016, 2017) „benchmark parameters“ und eine kurze Diskussion darüber, ob Vermögenspreise ein guter Indikator für die nächste Finanzkrise wären, angeführt. Das Ergebnis dieser Arbeit ist, dass die makroprudenzielle Politik für die finanzielle Stabilität besser ist als die Geldpolitik. Darüber hinaus ist eine höhere „loan-to-value ratio“ vorteilhafter als eine Erhöhung der Eigenkapitalanforderungen an Banken.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Robert Hill, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

Market design effects on price building

Autor: Dominic Winkler, BA MSc

Studium: Politische und Empirische Ökonomik

Abstract:

Obwohl sie die Interaktionsmöglichkeiten der Marktteilnehmer maßgeblich beeinflussen, werden Marktstrukturen in der Theorie regelmäßig zugunsten einer anonymen Marktumgebung aufgegeben. Dadurch wird das (Walrasianische) Standard-Wettbewerbsmodell unterschiedslos auf vielfältige Märkte übertragen, und gesamt-wirtschaftliche Phänomene werden regelmäßig nur von mikroökonomischen Gegebenheiten hergeleitet. Allerdings entspricht die Empirie häufig nicht den Resultaten, welche aus der Walrasianischen Standardtheorie folgen, wie beispielswiese dem Gesetz des Einheitspreises. Darüber hinaus versagen auch andere Standardmodelle beim Versuch, die vorliegenden Daten aus Verhandlungs- und Auktionsmärkten zu erklären, etwa mittels der Annahme gleichbleibender Preise während einer Auktion. Stattdessen zeigt sich, dass Preisunterschiede in Märkten für verderbliche Güter die Regel anstelle der Ausnahme sind. Preise unterscheiden sich nicht nur zwischen den Marktteilnehmern, sondern entwickeln sich auch während des Tages. Außerdem beeinflusst die Marktstruktur auch die Weise, in welcher mikroökonomische Gegebenheiten gesamtwirtschaftliche Resultate hervorbringen. Für ein besseres Verständnis werden alternative Ansätze vorgestellt, welche strukturspezifische Effekte, aber auch die Beziehungen zwischen Marktteilnehmern und ihre Lernpfade betonen. Es wird gezeigt, dass Marktergebnisse oft von Faktoren abhängen, die in Standardmodellen ignoriert werden, so wie Vertrauensbeziehungen zwischen Marktteilnehmern und deren Risikoaversion. In einer komplexen Umgebung tendieren Marktteilnehmer dazu, aufgrund positiver vergangener Erfahrungen Gewohnheiten anzunehmen, um möglichst risikofrei ihre Ziele zu erreichen. Dadurch kann auch die oft vermeintlich höhere Effizienz von Auktionsmärkten gegenüber Verhandlungsmärkten widerlegt werden. Stattdessen kommt es zwischen den beiden Marktformen zu einer Art Arbeitsteilung in Bezug auf Preise, Güter und Marktteilnehmern.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Jörn Kleinert, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Wirtschaftspädagogik

Nudging im Rechnungswesen. Förderung der Lernwirksamkeit des Rechnungswesen-Unterrichts

Autorin: Silvia Lipp, BSc MSc

Studium: Wirtschaftspädagogik

Abstract:

Im kaufmännischen Bereich bedingt jede Tätigkeit ökonomische Handlungskompetenz, woraus sich der hohe Stellenwert von Rechnungswesen-Unterricht in der kaufmännischen Bildung ableiten lässt. Obwohl eine Vielzahl von Gütekriterien zur Gestaltung eines lernwirksamen Unterrichts vorliegt, hinkt die didaktische und methodische Umsetzung im Rechnungswesen nach. Dies zeigt sich an massiven Lern- und Verständnisschwierigkeiten der Lernenden. Damit die Zielsetzung des Rechnungswesen-Unterrichts, ökonomisches Denken und Handeln zu entwickeln, dennoch erreicht werden kann, ist eine holistische Sicht auf Unterricht, Lernumgebung sowie auf das Lernverhalten notwendig. Die Disziplin der Verhaltensökonomie beschäftigt sich mit der Erforschung menschlichen Verhaltens und zeigt Diskrepanzen zwischen einem Wissen, Wollen und dem tatsächlichen Tun auf. Daraus entspringt der Ansatz des Nudging, der zum Ziel hat, Anomalien im menschlichen Entscheidungsverhalten zu antizipieren und durch ein Lenken in eine bestimmte Richtung ausgleichen zu wollen. Hieraus ergibt sich die Frage, ob und welche Anregungen aus dem Nudging-Ansatz für den Lehr-Lern-Kontext abgeleitet werden können, um die Lernwirksamkeit von Rechnungswesen-Unterricht zu fördern. Neben der begrifflichen und angewandten Darstellung des Nudging werden im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Ursachen eines nicht optimalen Entscheidungsverhaltens diskutiert und ausgewählte Nudging-Methoden als Korrektur von Verhaltensanomalien vorgestellt sowie Parallelen zum Lehren und Lernen gezogen. Auf die Definition und Erläute-rung von Rechnungswesen-Unterricht und der Gütekriterien von Unterricht folgt die Anwendung von Nudging in diesem Kontext. Dazu werden Anregungen und konkrete Anwendungsbeispiele aus dem Nudging-Ansatz didak-tischer und methodischer Art sowie zur Gestaltung der Lernumgebung illustriert, und es wird ein Ausblick auf einen künftigen Einsatz im Rechnungswesen-Unterricht gegeben.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michaela Stock, Institut für Wirtschaftspädagogik
 

Institut für Wirtschaftspädagogik

Digitales Lernen im tertiären Bildungssektor. Ein Status Quo von digitalen Lehr-/Lernformaten an der Karl-Franzens-Universität Graz.

Autorin: Katharina Pack, BSc MSc MSc

Studium: Wirtschaftspädagogik

Abstract:

Digitalisierung und Industrie 4.0 sind sowohl im wirtschaftlichen Kontext als auch in der Berufsbildung präsent. Es ergeben sich neue Qualitäten und priorisierte Anforderungen an die Kompetenzentwicklung. Die Aus- und Bildungsbereiche müssen auf die veränderten Berufskonzepte reagieren, um die Menschen dahingehend erfolgreich auszubilden. Seit geraumer Zeit werden digitale Medien an den Hochschulen eingesetzt und Bildungsprozesse entsprechend der Anforderungen der digitalen Entwicklungen angepasst. Eine Studie des Forums neue Medien in der Lehre Austria verdeutlicht die aktuellen E-Learning-Aktivitäten an Österreichs Hochschulen. Welche digitalen Medien an der Universität Graz eingesetzt werden, geht aus dieser Studie nicht hervor. Zudem ist bisher keine konkrete Erhebung über das derzeitige Angebot an digitalen Lernmedien bekannt. Daraus ergibt sich für diese Arbeit die Frage, welche Angebote an digitalen Lehr-/Lernformaten zurzeit an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz eingesetzt werden und wie deren Anwendung hinsichtlich des Lernerfolgs der Studierenden beurteilt werden kann. Zu Beginn wird ein Überblick über die Lerntheorien sowie über die Klassifikation von digitalen Lernformaten gegeben. Im Anschluss folgt eine Schwerpunktsetzung auf die Digitalisierung an Hochschulen. Aspekte wie didaktischer Nutzen, Individualität und Wirtschaftlichkeit werden für die Beurteilung eines sinnvollen Einsatzes von E-Learning-Formaten herausgearbeitet. Das abschließende Kapitel versucht die an der SOWI-Fakultät eingesetzten digitalen Lernformate und -elemente kritisch zu reflektieren, um Aussagen hinsichtlich deren Nachhaltigkeit treffen zu können. Die Nachhaltigkeitsdimensionen orientieren sich an dem St.-Gallener-Modell nach Seufert und Euler. Aufgrund der Publikationslücke von Qualitätsmessungen bei E-Learning-Aktivitäten hinsichtlich des Lernerfolgs der Studierenden zeigen sich einige neue Forschungsthesen für die Universität Graz.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Assoz.-Prof. Dr. Peter Slepcevic-Zach, Institut für Wirtschaftspädagogik
 

Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Zusatzinformationen:

Ende dieses Seitenbereichs.