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Studienjahr 2017/18

Institut für Banken und Finanzierung

Behavioral Determinants of Reporting Honesty. Experimental Evidence and Methodological Contributions.

Autor: Dipl.-Ing. Dr. Christian Schitter, Bakk.

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Das Funktionieren vieler ökonomischer Handlungen hängt stark von der ehrlichen und meist ungeprüften Berichterstattung von Personen und Organisationen ab. Das Verständnis von Verhaltensmechanismen, die Ehrlichkeit positiv beeinflussen, kann helfen Verträge, Institutionen und Prozesse weniger betrugsanfällig zu gestalten. Gleichzeitig kann solch ein Wissen Prüfstrategien effektiver machen. Die vorliegende Dissertation trägt zur laufenden wissenschaftlichen Debatte mit vier Studien bei: Die erste Studie präsentiert experimentelle Ergebnisse, wonach in Sequenzen von Entscheidungen zeit- und pfadabhängige Muster ehrlich oder unehrlich zu sein zu finden sind, die sich unter Gewinn-, Lotterie- und Verlustframing systematisch verändern. Studie zwei untersucht, ob Transparenz über ungeprüfte Forderungen Ehrlichkeit erhöht. Die Resultate der präsentierten Experimente stützen diese Vermutung. Allerdings ist Ehrlichkeit hier ausschließlich durch die Veröffentlichung ungeprüfter Forderungen an andere Personen getrieben (d.h. durch eine Präferenz ehrlich erscheinen zu wollen), und nicht durch das Wissen darüber, wie eine Forderung andere Personen (negativ) betrifft. Die letzten zwei Studien beschäftigen sich mit methodologischen Aspekten von Online-(Ehrlichkeits-) Experimenten: Studie drei untermauert, dass Online-Experimente, die mit Probanden von Crowdworking-Plattformen durchgeführt, werden, valide Ergebnisse liefern. Dies gilt insbesondere für eine Plattform wie www.prolific.ac, die explizit TeilnehmerInnen für wissenschaftliche Experimente rekrutiert. Die Ergebnisse von Studie vier zeigen, dass das Verhalten von TeilnehmerInnen in Online-Ehrlichkeitsexperimenten nicht von deren Erfahrung (weder mit Experimenten im Allgemeinen, noch mit Ehrlichkeitsexperimenten im Speziellen) abhängt. Ganz im Gegenteil wird konsistentes Verhalten bei wiederholten Experimenten festgestellt, sowohl auf einer aggregierten als auch auf einer individuellen TeilnehmerInnenebene.

Erstbetreuer der Dissertation: Assoz.-Prof. Dr. Stefan Palan, Institut für Banken und Finanzierung
Zweitbetreuerin der Dissertation: Univ.-Prof.i.R. Dr. Ulrike Leopold-Wildburger, Institut für Statistik und Operations Research

 

Institut für Finanzwirtschaft

Kreditrisiko und Ausfallwahrscheinlichkeiten mittels Migrationsmatrizen

Autorin: Lisa-Maria Kampl, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Bei der Bewertung von riskanten Anleihen spielt das Kreditrisiko eine wesentliche Rolle und beeinflusst den Wert dieser. Das bedeutet, dass bei der Bewertung dieser Instrumente, anders als bei risikolosen Titeln, das Kreditrisiko, welches sich aus dem Ausfallrisiko sowie dem Bonitätsrisiko zusammensetzt, berücksichtigt werden muss. Grund dafür ist, dass bei riskanten Anleihen nicht mehr von fixen künftigen Zahlungen ausgegangen werden kann, da diese Anleihen jederzeit ausfallen können. Bei der Bewertung von risikobehafteten Anleihen wird im Rahmen dieser Arbeit zwischen einer risikoadjustierten Methode, die risikoaverse bzw. historische Wahrscheinlichkeiten verwendet und einer risikoneutralen Methode, welche risikoneutrale Wahrscheinlichkeiten verwendet, unterschieden. Während risikoaverse Wahrscheinlichkeiten anhand historischer Ausfälle ermittelt werden, sind risikoneutrale Ausfallwahrscheinlichkeiten in risikobehafteten Finanzinstrumenten eingepreist und spiegeln zusätzlich neben erwarteten Verlusten auch das Risiko unerwarteter Verluste wider. Aufgrund der Probleme, die sich bei der risikoadjustierten Methode bei der Berechnung der zeitabhängigen Risikoprämien ergeben, wird im Rahmen dieser Arbeit eine risikoneutrale Bewertung festverzinslicher Anleihen durchgeführt. Die nötigen Parameter werden anhand des Modells nach Jarrow, Lando und Turnbull (1997) ermittelt. Diese werden unter Verwendung von historischen Migrationsmatrizen sowie der aktuellen Zinslandschaft berechnet. In diesem Zusammenhang wird gezeigt wie Migrationsmatrizen bei der Quantifizierung des Kreditrisikos verwendet werden können. Im Speziellen wird beschrieben, wie aus historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten risikoneutrale Wahrscheinlichkeiten berechnet werden können. Diese risikoneutralen Wahrscheinlichkeiten werden in dieser Arbeit dann im Zuge der Bewertung von risikobehafteten Anleihen, um den aktuellen sowie künftige erwartete Preise dieser zu bestimmen, herangezogen.  

Betreuer der Masterarbeit: o. Univ.-Prof. Dr. Edwin Fischer, Institut für Finanzwirtschaft
 

Institut für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft

Alternative voting rules in theory and practice

Autorin: Dr. Julia Grundner, BSc MSc

Studium: Politische und Empirische Ökonomik

Abstract:

Entscheidungen müssen in vielen verschiedenen Situationen getroffen werden, welche von beruflicher, politischer, sozialer oder auch von privater Natur sein können. Ein wichtiger Bestandteil der Entscheidungsfindung sind Wahlverfahren, deren Auswahl eine signifikante Rolle spielen kann. Diese Dissertation besteht aus vier Essays und beschäftigt sich mit dem Thema Wahlverfahren in Theorie und Praxis. Die Essays leisten einen Beitrag zur Behavioral Social Choice, welche sich mit der Gegenüberstellung von theoretischen Resultaten und empirischen Daten beschäftigt. Dazu wurden bei der Landtagswahl 2015 in der Steiermark Daten erhoben und ausgewertet. Dieser einzigartige Datensatz ermöglicht Analysen von Ergebnissen verschiedener Wahlverfahren, von Verhaltensmustern der Wähler und auch von strategischem Verhalten, die über jene in der existierenden Literatur hinausgehen. Im Einzelnen behandelt der erste Aufsatz die Auswirkungen verschiedener Wahlverfahren auf das Ergebnis, wobei diese im Vergleich große Ähnlichkeiten aufweisen. Zusätzlich werden die Kandidaten kategorisiert und der Einfluss des Kandidatentyps auf dessen Ergebnis analysiert. Der zweite Aufsatz konzentriert sich auf die Konsistenz der Antworten, wenn sich der Abfragemodus mit dem die Präferenz erfragt wird ändert. Es wurde eine hohe Anzahl an inkonsistenten Antworten gefunden für die fünf Erklärungsgründe und drei Verhaltensmuster aufgezeigt werden. Der dritte Aufsatz analysiert sicheres strategisches Wählen, wobei eine der Schlüsselannahmen in der Literatur abgeändert wird. Die Arbeit zeigt drei mögliche Wege zur Bestimmung strategischer Präferenzen auf und verfolgt einen algorithmischen Ansatz für sicheres strategisches Wählen, welcher abschließend auf die empirischen Daten angewendet wird. Der letzte Aufsatz nutzt Bootstrap Methoden um zu zeigen, dass sich paradoxe Ergebnisse aus der theoretischen Literatur kaum in realen Situationen wiederfinden lassen.  

Erstbetreuer der Dissertation: ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Klamler, Institut für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft
Zweitbetreuer der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Ulrich Pferschy, Institut für Statistik und Operations Research

 

Institut für Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik

Digitalisierung der Intralogistik in der Magna International Inc.: Herausforderungen und Potentiale

Autorin: Michaela Käfer, Bakk. MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die vorliegende Masterarbeit gibt einen Überblick über die Potentiale und Herausforderungen in der Intralogistik aufgrund der Digitalisierung. Mittels qualitativer Befragung von Experten und einer eingehenden Untersuchung der Literatur wird versucht, die folgenden Forschungsfragen zu beantworten: 1. Welchen aktuellen Herausforderungen muss sich die Intralogistik in der Magna stellen? 2. Welche aktuellen Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien sind für die Intralogistik in der Magna von Bedeutung? 3. Welche Potentiale ergeben sich in den nächsten Jahren durch Informations- und Kommunikationstechnologien im Bereich der Intralogistik in der Magna? 4. Welche Herausforderungen bringt das Voranschreiten der Digitalisierung für die Intralogistik in der Magna? Vor allem Technologien wie Big Data, Automated Guided Vehicle (AGV) und Drohnen sollen die gegenwärtigen größten Herausforderungen, wie die steigende Materialvielfalt und das Zusammenspiel von Material- und Informationsfluss, bewältigen. Pilotprojekte in der Automobilindustrie erzielen erste Erfolge. Der breite operative Einsatz der Technologien scheitert jedoch oft noch an den hohen Investitionskosten, den Anforderungen an die Mitarbeitersicherheit und dem fehlenden Know-how.

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Schlögl, Institut für Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik
 

Institut für Marketing

Consumer Attachment. Ein erweiterter Erklärungsansatz der Kundenbindung.

Autorin: Dr. Heike Krug-Leitold

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Kundenbindung und mit Erklärungsansätzen für das Bindungsverhalten von Kunden in Kundenbeziehungen. Sie geht der Frage nach, warum sich der Kunde eigentlich (nicht) binden will und erforscht die Ursachen für bislang ungeklärte Phänomene vordergründig irrationalen Bindungsverhaltens. Dabei wird vermutet, dass unterschiedliche Bindungsprädispositionen in ursächlichem Zusammenhang mit dem overten Verhalten in der Kundenbeziehung stehen. Für die Bindungsprädispositionen in Kundenbeziehungen wird dabei postuliert, dass sie jenen in engen persönlichen Beziehungen ähneln und von übergeordneten globalen Bindungsmustern bestimmt werden. Vorab werden die klassischen Erklärungsansätze der Kundenbindung geprüft und analysiert, inwiefern sie die Kundenbindung prädispositional erklären können. Daraufhin wird der Versuch unternommen, die Attachment Theory, einen Ansatz aus der Entwicklungspsychologie, der sich mit dem menschlichen Bindungsverhalten in engen Beziehungen beschäftigt, als erweiterten Erklärungsansatz der Kundenbindung heranzuziehen. Folgende Forschungsfragen werden bearbeitet: (1) Bestimmt die übergeordnete globale Bindungsprädisposition (Global Attachment) die bereichsspezifische Bindungsprädisposition in der Beziehung zum Anbieter (Consumer Attachment)? (2) Lassen sich in der Kundenbeziehung auf Basis der Attachment Theory nach den Dimensionen Kundenbindungssicherheit (Consumer Attachment Security), Kundenbindungsappetenz (Consumer Attachment Preoccupation) und Kundenbindungsaversion (Consumer Attachment Avoidance) sichere, ängstlich-ambivalente, gleichgültig-vermeidende und ängstlich-vermeidende Kundenbindungstypen ableiten? (3) Wie beeinflussen das Global und das Consumer Attachment die Kundenbeziehungsqualität und das Verhalten in der Kundenbeziehung? Zur Beantwortung dieser Forschungsfragen wurde eine Studie im Kinderspielwarenmarkt durchgeführt. 

Erstbetreuer der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Thomas Foscht, Institut für Marketing
Zweitbetreuer der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Alfred Gutschelhofer, Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship
 

Institut für Organisation und Institutionenökonomik

Produkt Innovation im Kontext des Internet der Dinge, bezogen auf die Automobilindustrie - Marktanalyse der Werkzeuge für Fahrerassistenzsysteme

Autorin: Ilva Kotori, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Das Internet der Dinge, auch bekannt als die vierte industrielle Revolution, bringt viele Änderungen und Möglichkeiten in der Produktinnovation mit sich. Angesichts dessen, findet im Kontext der Automobilindustrie zur jetzigen Zeit eine tief greifende Änderung in der Technologie statt, welche die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen (FAS) darstellt. Die vermehrte Integration von FAS in Fahrzeugen verändert nicht nur die Nutzung, sondern auch die Produktion und Testverfahren. Je höher der Automatisierungsgrad, desto ungewisser die Marktentwicklung. In Kooperation mit der AVL List GmbH wurde eine der Hauptherausforderungen behandelt. Diese betrifft die Marktentwicklung bezüglich automatisiertem Fahren und somit auch die Erforschung der zukünftigen Nachfrage nach FAS. Derzeit muss die Testmethodik, die an Fahrzeugen mit erhöhtem Automatisierungsgrad angewandt wird, an die sich ändernden Anforderungen angepasst werden. Unter anderem wird es notwendig sein, weniger auf der Straße und mehr mit Hilfe von Simulation zu testen, um die stark steigende Anzahl von Testfällen, welche mit dem steigenden Automatisierungsgrad einhergeht, abdecken zu können. Um verstehen zu können, wie sich die Anforderungen ändern und wo Effizienzlücken bei existierenden Testwerkzeugen bestehen, wurde eine Marktanalyse mithilfe von Experteninterviews mit teilstrukturierten Interviewleitfäden im ersten Teil des Forschungsprozesses durchgeführt. Der zweite Teil wurde durch Interviews mit Teilnehmern und Ausstellern der ConCarExpo in Berlin mithilfe eines strukturierten Fragebogens durchgeführt. Die resultierende Analyse der Interviews soll dazu beitragen, die Marktentwicklung und die Kundenanforderungen gegenüber der AVL List GmbH zu definieren. Des Weiteren bietet eine Literaturrecherche und der Vergleich dieser Marktstudie mit anderen veröffentlichten Marktstudien, Hintergrundinformationen und einen besseren Überblick über die sich ändernden Marktanforderungen.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Otto Krickl, Institut für Organisation und Institutionenökonomik
 

Institut für Personalpolitik

Überlange Arbeitszeiten beim Einstieg in den Anwaltsberuf: Wie nehmen Konzipientinnen und Konzipienten ihre Arbeitssituation wahr?

Autorin: Hanna Schwarzmüller, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Überlange Arbeitszeiten sind vor allem im Berufsfeld von wissensintensiven Dienstleistungen, wie beispielsweise dem Anwaltsberuf, weit verbreitet. Die bisherige Forschung bezüglich überlanger Arbeitszeiten widmet sich primär den daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen. Die subjektiven Komponenten langer Arbeitszeiten, wie etwa die Wahrnehmung und das Empfinden, wurden jedoch bislang kaum in wissenschaftlichen Beiträgen diskutiert. Ziel dieser Arbeit ist es, die individuelle Wahrnehmung langer Arbeitszeiten von Konzipientinnen und Konzipienten zu untersuchen. Mit Hilfe einer qualitativen Forschung, bei der Interviews mit jungen Rechtsanwaltsanwärterinnen bzw. Rechtsanwaltsanwärtern, welche in österreichischen Anwaltskanzleien tätig sind, geführt wurden, konnte im Zuge der vorliegenden Arbeit ein umfassender Einblick in die Wahrnehmung der Konzipientinnen und Konzipienten hinsichtlich ihrer Arbeitszeit verschafft werden. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass im betrachteten Berufsfeld ein sehr differenziertes Bild der Wahrnehmung hinsichtlich überlanger Arbeitszeiten herrscht, da das Empfinden in Abhängigkeit vieler individueller Einflüsse steht beziehungsweise generell von situationsbedingten Faktoren stark beeinflusst wird.  

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb, Institut für Personalpolitik
 

Institut für Produktion und Logistik

Optimierung der Lagerbewirtschaftung in Lebensmittelbetrieben

Autor: Stefan Hurtak, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die Lagerbewirtschaftung spielt eine zentrale Rolle in der Logistik. Am Beispiel eines Unternehmens aus der Lebensmittelbranche werden einige Fragestellungen bezüglich der Lagerwirtschaft diskutiert. Zunächst wird untersucht, welche Kennzahlen sich für die Entscheidungsunterstützung zur Lagerbewirtschaftung des Unternehmens eignen. Die wichtigste Kennzahl in diesem Zusammenhang ist der Servicegrad, da er die Erfüllung der Nachfrage der Kunden widerspiegelt. Gemeinsam mit der Lagerreichweite, der Umschlagshäufigkeit und der Verderbquote beziehungsweise der durchschnittlichen Resthaltbarkeit bei Lieferung bildet er ein Konzept für ein Kennzahlensystem. Auch die Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen diesen Kennzahlen werden erörtert. Durch eine umfangreiche Literaturrecherche und die Analyse der vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten wird die SKU-Klassifizierung als das am besten geeignete Mittel zur Verbesserung der Lagebewirtschaftung identifiziert. Nach einer allgemeinen Einführung in die SKU-Klassifizierung und einige Klassifizierungsmethoden werden ein Klassifizierungsmodell und seine Vorteile im Vergleich zu klassischen Modellen im Detail besprochen. Opportunitätskosten sind für dieses Modell, die Lagerbewirtschaftung im Allgemeinen und den Servicegrad im Besonderen von hoher Bedeutung. Es folgen Ausführungen zur Wahl eines geeigneten Zielservicegrads im Zusammenhang mit der SKU-Klassifizierung. Grundsätzlich sollte in der Praxis eine iterative Heuristik zur Festlegung des Servicegrads genutzt werden. Abschließend wird als Resultat der Analysen ein Aktionsplan zur Verbesserung der Lagerbewirtschaftung im Unternehmen präsentiert. Die wichtigste Maßnahme ist die Erhebung von Fehlmengen und Opportunitätskosten, mit deren Hilfe die Nutzung des vorgestellten Klassifizierungsmodells und des Servicegrads möglich ist.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Marc Reimann, Institut für Produktion und Logistik
 

Institut für Soziologie

Kulturelle Oppositionen und rechtliche Unsicherheit auf Märkten: Eine feldtheoretische Analyse der Grazer Hanfbranche.

Autor: Gabriel Malli, BA B.A. (Econ.) MA

Studium: Soziologie

Abstract:

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich aus marktsoziologischer Perspektive mit dem legalen Markt für Hanfpflanzen, Kultivierungszubehör und Konsumbedarf für Cannabiserzeugnisse in Graz. Dabei begreife ich die lokale Hanfbranche im Sinne Bourdieus als ökonomisches Feld, das durch rechtliche Einschränkungen einerseits und kulturell geprägte Orientierungen der Unternehmer andererseits strukturiert ist. Ausgehend von zwölf qualitativen Leitfadeninterviews, die im Sommer 2017 mit Betreibern so genannter Headshops und Growshops durchgeführt wurden, zeichne ich zunächst die Geschichte des lokalen Feldes nach. In Folge analysiere ich Strategien des Umgangs mit dem prekären rechtlichen Rahmen, derer sich Unternehmer bedienen, um Risiken zu minimieren und ein feldspezifisches legales Kapital zu akkumulieren. Wie ich weiter zeige, versuchen Unternehmer teilweise zudem, die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen mit verschiedenen Mitteln in ihrem Sinne zu beeinflussen. Auch kulturelle Orientierungen von Unternehmern wirken strukturierend auf das Feld, indem sie unterschiedliche Geschäftsmodelle, Produktionsprozesse und Unternehmensziele hervorbringen. Daraus rekonstruiere ich drei kulturelle Oppositionen im lokalen Feld, die divergierende Zugänge zu Unternehmertum in der Hanfbranche reflektieren und insbesondere im Zuge der fortschreitenden Expansion des Marktes sichtbar wurden.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz
Betreuer der Masterarbeit: Assoz.-Prof. Dr. Dieter Reicher, Institut für Soziologie
 

Institut für Soziologie

"Making sense of the disaster" - Deutungsmuster des Katastrophischen und ihre institutionelle Einbettung im österreichischen Katastrophenschutz

Autorin: Sandra Pfister, BA BA MA MA

Studium: Soziologie

Abstract:

Die Bedeutung einer Katastrophe ist nicht in der Katastrophe selbst angelegt. Vielmehr wird ihr Sinn erst „von außen“ an sie herangetragen – die Katastrophe erscheint (auch) als Konzept der Weltwahrnehmung. Dabei greifen Akteure auf soziale Wissensbestände zurück, auf Deutungsangebote, die als Leitfaden von Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsprozessen fungieren. Diese wiederum sind keine freischwebenden Ideengebilde, sondern eingebettet in die objektivierten Strukturen der sozialen Welt: Zum einen schlagen sich die Deutungsgebilde der Katastrophe in der institutionellen Ordnung des Katastrophenschutzes nieder und legitimieren diese, um ihren Fortbestand zu sichern, zum anderen werden die Ideen selbst durch die Institutionen erst auf Dauer gestellt. Dabei ist es nicht eine Frage der Funktionalität der Institutionen oder der Plausibilität der Ideen, welche darüber entscheiden, welche Deutungsgebilde sich als gestaltende Prinzipien des Katastrophenschutzes durchsetzen können, sondern vielmehr Interessen und die Macht von konkreten Akteuren, welche erst auf deren Verwirklichung zielen. Es gilt also, den Konnex zwischen der symbolischen Ebene der Deutungsmuster der Katastrophe und den institutionellen Arrangements des Katastrophenschutzes zu erfassen und dabei die relevanten Akteure mitsamt ihren Interessen und Machtchancen mitzudenken. Diesem Anspruch wurde im Folgenden versucht über eine Institutionenanalyse des österreichischen Katastrophenschutzes und einer Deutungsmusteranalyse am Fallbeispiel des Murenabgangs in St. Lorenzen 2012 Rechnung zu tragen, um aufzuzeigen, wie über die Aufrechterhaltung spezifischer Ideen und gegebenenfalls zeitweiliger Stützmechanismen der häufig zu konstituierende Fortbestand der bestehenden Ordnung angesichts der Katastrophe, die an sich doch als falsifizierendes Prinzip der bestehenden Ordnung erscheint, gesichert werden kann.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof.i.R. Dr. Manfred Prisching, Institut für Soziologie und Univ.-Prof. Dr. Klaus Kraemer, Institut für Soziologie
 

Institut für Statistik und Operations Research

Ein Modell zur mittelfristigen Produktionsprogrammplanung für einen oberösterreichischen Automobilzulieferbetrieb

Autor: Manfred Bacher, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Diese Masterarbeit befasst sich mit der mittelfristigen Produktionsprogrammplanung. Im Fokus steht dabei ein oberösterreichischer Automobilzulieferbetrieb, für welchen ein mittelfristiges Produktionsprogrammplanungsmodell entwickelt wurde. Dafür wird einführend der moderne Automobilherstellungsprozess genauer erklärt. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der komplexen Supply Chain Netzwerkstruktur der Zulieferindustrie, sowie den daraus resultierenden Problemen für mittelständische Zulieferbetriebe. Anschließend wird auf die in der Branche üblichen Koordinationsprobleme im Planungsprozess Bezug genommen. Nach einer ausführlichen Erläuterung der branchenüblichen unternehmensübergreifenden Koordinationsmaßnahmen wird die Notwendigkeit von zusätzlichen unternehmensinternen Problemlösungsmethoden hervorgehoben. Dafür werden die in der Literatur vorhandenen Standardmodelle zur Losgrößen- und Reihenfolgeplanung, wie das CLSP, DLSP und GLSP, angeführt. Viele dieser Standardmodelle können aufgrund der komplexen Planungsstruktur bei Automo-bilzulieferbetrieben nicht ohne gewisse Modifikationen verwendet werden. Deshalb wird im Hauptteil dieser Masterarbeit ein eigens auf die MARK abgestimmtes Produktionsplanungsmodell erstellt. Aufgrund der gegebenen Problemkomplexität wurde ein heuristisches Lösungsverfahren in Form eines lokales Suchverfahrens, basierend auf einem Threshold Accepting Algorithmus, entwickelt und anschließend in Python implementiert. Zur Überprüfung der korrekten Funktionsweise dieser Heuristik wurden mehrere Testinstanzen mit realitätsnahen Unternehmensdaten gelöst. Die Ergebnisse wurden abschließend auf deren Praxistauglichkeit mit Erfolg geprüft und das im Zuge dieser Masterarbeit entwickelte spezielle Produktionsplanungsmodell in den Planungsprozess der MARK eingebunden.

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Johann Kellerer, Institut für Statistik und Operations Research
 

Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship

Universitäten in Österreich - Status Quo, Finanzierung und die Rolle der InstitutsleiterInnen

Autorin: Lisa Baumgartner, BSc MSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Durch die Einführung des Universitätsgesetzes im Jahr 2002 (UG 2002) hat sich an Österreichs Universitäten ein einschneidender Wandel vollzogen. Unter anderem wurden betriebswirtschaftliche Steuerungs- und Führungsinstrumente eingeführt und Leistungs- sowie Qualitätsorientierung haben an Bedeutung gewonnen. In diesem Zusammenhang sind ergänzende Finanzierungsquellen wichtiger geworden, um im internationalen Wettbewerb Schritt halten zu können. Jedoch ist bis heute unklar, welche Faktoren dazu beitragen, um die Drittmittelgenerierung zu stärken. Daher ergibt sich im Rahmen dieser Masterarbeit als erste Forschungsfrage, wie die Universitätslandschaft in Österreich vor allem mit Fokus nach der Implementierung des UG 2002 aussieht? Gerade aufgrund der steigenden Wettbewerbsorientierung an Österreichs Universitäten soll darüber hinaus die Frage geklärt werden, wie die Universitäten finanziert werden und welchen Stellenwert die Drittmittelfinanzierung dabei einnimmt. Als dritte Forschungsfrage soll die Rolle der InstitutsleiterInnen für die Einwerbung von Drittmitteln geklärt werden, da die Forschung in diesem Bereich noch Lücken aufweist. Um diese Frage zukünftig beantworten zu können, wurde eine empirische Untersuchung mit 214 InstitutsleiterInnen aus den Disziplinen Naturwissenschaften sowie Technik durchgeführt und potentielle Merkmale sowie Charakteristika erhoben, die für eine erfolgreiche Drittmitteleinwerbung ausschlaggebend sein könnten. Hierbei wurden Lebensläufe der InstitutsleiterInnen ausgewertet und mit Daten des österreichischen Firmenbuchs ergänzt. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass die meisten untersuchten Personen ihre erste Berufserfahrung an der Universität gesammelt haben, rund 30 % konnten im Laufe ihre Karriere Wirtschaftserfahrung aufweisen sowie 36 % haben bereits Führungsaufgaben übernommen. Die Daten wurden deskriptiv ausgewertet und sollen als Basis für künftige Forschung zur Verfügung gestellt werden.  

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz
Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Alfred Gutschelhofer, Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship
 

Institut für Unternehmensrechnung und Controlling

Performancemaße für die Managemententlohnung: Anreize und Manipulation

Autorin: Bianca Weidinger, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Aspekte, Implikationen und Einflussfaktoren des Manipulationspotentials von Performancemaßen darzustellen und mit einem Fokus auf analytische Studien zu bearbeiten. Die betrachteten Modelle basieren auf der Agency-Theorie, weshalb diese zunächst als Basis für die weiteren Analysen besprochen wird. Darauf aufbauend wird die Manipulierbarkeit eines Performancemaßes modelliert, ist doch jedes Maß zu einem gewissen Grad manipulierbar. Bei Analyse der verschiedenen Formen der Bilanzpolitik und deren Auswirkungen kann gezeigt werden, dass diese unterschiedliche Effekte auf die Anreizsetzung haben. Aber auch für Gesetzgeber und Standardsetter ist es erforderlich, diesen Themenkomplex zu berücksichtigen. Aufgrund vermehrter Manipulationsskandale wurden Regelungen und Gesetzte eingeführt, die zu einer Reduzierung dieser manipulativen Aktivitäten führen sollen, indem sie die Manipulationskosten des Managers erhöhen. Nicht zu vernachlässigen ist hier die Tatsache, dass eine Beschränkung einer Manipulationsart dazu führen kann, dass der Manager auf eine andere Art der Manipulation ausweicht, da sich diese als Substitute zueinander verhalten können. Um die Manipulationsmöglichkeiten des Managers zu reduzieren, können auch mehrere Performancemaße im Anreizvertrag Verwendung finden. Die Festlegung der optimalen Gewichtungen ist entscheidend, da der Manager hier sogenannte Arbitragemöglichkeiten ausloten und gaming betreiben kann. Abschließend kann gezeigt werden, dass der Manager nicht nur Performancemaße zu manipulieren vermag, sondern auch auf den Informationsprozess zur Festlegung seines Bonus Einfluss nehmen oder eine Korrektur eines Performancemaßes veranlassen kann, wobei er hier eigene Interessen verfolgt. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass die Berücksichtigung des Manipulationspotentials in den dargestellten Situationen von besonderer Bedeutung ist, da sie die Anreize und die Gestaltung des optimalen Anreizvertrags beeinflussen.

Betreuer der Masterarbeit: o. Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Alfred Wagenhofer, Institut für Unternehmensrechnung und Controlling
 

Institut für Unternehmensrechnung und Reporting

Analyse der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen an ausgewählten Unternehmen und Vergleich mit Anforderungen des NaDiVeG

Autorin: Claudia Maria Reiterer, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Das Thema Nachhaltigkeit hat sich im Laufe der Zeit zu einem Megatrend entwickelt und rückt Unternehmen angesichts ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zunehmend in den Mittelpunkt von Diskussionen. Dabei erreichen Unternehmen die gesellschaftliche Legitimation ihrer Aktivitäten nur, wenn sie diese klar und transparent kommunizieren. Nachhaltigkeitsberichterstattung kann den ökonomischen, ökologischen und sozialen Informationsansprüchen verschiedener Stakeholder gerecht werden und findet im Rahmen entsprechender Gesetze und Verordnungen weltweiten Eingang. In der vorliegenden Arbeit werden die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, als der umfassendste multilaterale Verhaltenskodex für verantwortungsvolle Unternehmensführung, aufgegriffen und näher betrachtet. Zudem wird das Hauptaugenmerk auf das Nachhaltigkeitsdiversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) als nationales, verpflichtendes Rahmenwerk zur Berichtslegung nichtfinanzieller Informationen österreichischer Unternehmen gelegt. Mithilfe einer empirischen Untersuchung wird die Frage geklärt, inwiefern die inhaltlichen Anforderungen der OECD-Leitsätze in den Nachhaltigkeitspublikationen zehn börsennotierter Unternehmen erfüllt werden. Während z.B. in den Kategorien Umwelt, Verbraucherinteressen oder Wettbewerb ausreichend Informationen bereitgestellt werden, fällt die Berichtslegung zum Bereich Besteuerung sehr gering aus. Eine weiterführende Untersuchung, inwiefern die OECD-Leitsätze als Berichtstandard zur Umsetzung des NaDiVeG, das in Form der NFI-Richtlinie Informationen zu den vier Themen Umwelt-, Sozial- & Arbeitnehmerbelange, Menschenrechte sowie Korruption & Bestechung fordert, verwendet werden können, ergibt kontroverse Ergebnisse. Zwar sind zu den vier geforderten Bereichen allgemeine Empfehlungen vorhanden, die Angabe konkreter nichtfinanzieller Leistungsindikatoren allerdings fehlt, womit zusätzlich auf einen zweiten Berichtstandard wie die GRI-Leitlinien zurückgegriffen werden sollte.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. DDr. Georg Schneider, Institut für Unternehmensrechnung und Reporting
 

Institut für Unternehmensrechnung und Steuerlehre

Die steuerliche Liebhaberei als Streitthema der höchstgerichtlichen Rechtsprechung - Eine empirische Analyse von Erkenntnissen des österreichischen Verwaltungsgerichtshofs

Autorin: Teresa Kager, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Wie so oft im Steuerrecht tritt auch auf dem Gebiet der Liebhaberei das Problem der Abgrenzung der Einkommenserzielung von der Einkommensverwendung und somit der betrieblichen von der privaten Sphäre des Steuerpflichtigen zutage. Wann immer diese beiden Bereiche für steuerliche Belange zu trennen sind, können Konflikte entstehen. Dass die Liebhaberei ein „Zankapfel“ zwischen Steuerpflichtigen und Finanzbehörden ist, wurde nicht nur in der bereits vorhandenen Literatur erkannt; auch in Anbetracht der Anzahl hierzu ergangener VwGH-Entscheidungen lässt sich diese Aussage unterstützen. Die vorliegende Masterarbeit beschäftigte sich mit einer empirischen Analyse von Erkenntnissen des österreichischen Verwaltungsgerichtshofs zur Liebhabereithematik. Das Ziel war es, jene Betätigungen zu identifizieren, die hinsichtlich des Vorliegens von Liebhaberei am streitanfälligsten sind, daraus Regelungslücken bzw. Reformbedarf abzuleiten um schließlich eine Empfehlung an den Gesetz- bzw. Verordnungsgeber (BMF) zu formulieren. An eine rechtliche Abhandlung des Themas im ersten Teilstück der Arbeit schließt der zweite Teil – die Urteilsanalyse – an. Dabei wurden fast 400 VwGH-Entscheidungen erhoben und auf Gemeinsamkeiten im Sachverhalt untersucht. Mithilfe absoluter und relativer Häufigkeiten konnte im Ergebnis die Vermietung von Wohnraum (insbesondere von Eigentumswohnungen) als konfliktträchtigste Betätigung identifiziert werden. Die Unplausibilität bzw. Inkorrektheit der Prognoserechnung, die als Nachweis der Ertragsfähigkeit der Vermietung dient und damit in direktem Zusammenhang steht, war dabei die häufigste Ursache für den (für einen Steuerpflichtigen negativen) Ausgang des Verfahrens. Somit ist in Hinblick auf die Erstellung der Prognoserechnung das Fehlen klarer gesetzlicher Vorgaben zu erkennen. Als Handlungsempfehlung für den Gesetzgeber formuliert werden konnte daher u.a. die Erlassung von Richtwerten bzgl. der zu verwendenden Parameter.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz
Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Rainer Niemann, Institut für Unternehmensrechnung und Steuerlehre
 

Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung

Der Übergang von IAS 17 auf IFRS 16. Versuch einer Abschätzung der bilanziellen Auswirkungen

Autor: Wolfgang Toferer, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die Reformierung der Leasingbilanzierung gemäß IFRS 16 wird erhebliche Auswirkungen auf die bilanzielle Abbildung von Leasingverhältnissen in IFRS-Abschlüssen haben. Dabei werden künftig grundsätzlich alle wesentlichen Leasingverhältnisse in der Bilanz von Leasingnehmern durch entsprechende Aktiv- und Passivposten abgebildet. Die zentrale Forschungsfrage dieser Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen, welche sich im Rahmen der künftigen Leasingbilanzierung nach IFRS 16 ergeben. Dabei verfolgt die empirische Erhebung der vorliegenden Masterarbeit das primäre Ziel die Auswirkungen auf österreichische und deutsche Unternehmen abzuschätzen. Um dieses Ziel zu erreichen werden zunächst die konzeptionellen Grundlagen der neuen Leasingbilanzierung vorgestellt um ein grundlegendes Verständnis über die wesentlichen Änderungen zu erhalten. Daraufhin werden die Operating-Leasingverhältnisse auf Basis der Methode der konstruktiven Kapitalisierung von Imhoff et al. (1991) in den Bilanzen der zugrundeliegenden Stichprobe abgebildet. Infolgedessen können die künftigen Auswirkungen auf die Bilanz, die Gesamtergebnisrechnung sowie die Kapitalflussrechnung analysiert werden. Die Erkenntnisse der vorliegenden Erhebung lassen darauf schließen, dass die künftige Anwendung des IFRS 16 eine wesentliche Erhöhung der Verbindlichkeiten und des langfristigen Vermögens zur Folge haben wird. Dagegen stellen sich die Auswirkungen auf einzelne Positionen der Gesamtergebnisrechnung in der Regel als unbedeutend dar. Darüber hinaus können sich durch die Kapitalisierung der Operating-Leasingverhältnisse bedeutende Finanzkennzahlen verändern, wobei insbesondere die Branchen „Verbraucherservice“, „Telekommunikation“, „Technologie“ sowie „Sonstige Verbrauchsgüter“ mit Herausforderungen konfrontiert sein werden. Die Ergebnisse dieser Masterarbeit lassen die Wesentlichkeit der Auswirkungen einer künftigen Anwendung des IFRS 16 auf österreichische und deutsche Unternehmen bereits erahnen.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Heinz Königsmaier, Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

The returns to education and the role of social origin. A quantile regression analysis of the effects of education and family background on earnings in Austria.

Autor: Mag. Bernd Koller, B.A. (Econ.) MSc (Econ.)

Studium: Politische und Empirische Ökonomik

Abstract:

Auf Basis der österreichischen EU-SILC-2011-Daten hat diese Masterarbeit zum Ziel, für männliche und weibliche Beschäftigte entlang der bedingten Einkommensverteilung den Effekt von Bildung und den direkten Effekt der sozialen Herkunft auf das Einkommen, sowie einen Interaktionseffekt zwischen Bildung und sozialer Herkunft zu schätzen. Als Methoden kommen Quantilsregression (QR) und Instrumental-Variablen-Quantilsregression (IVQR) zur Anwendung. Unter Verwendung der konventionellen QR werden in beinahe jedem Fall signifikante direkte Effekte der sozialen Herkunft gefunden. Dieser Effekt ist tendenziell stärker am oberen Ende der bedingten Einkommensverteilung. Der Bildungsertrag ist in der konventionellen QR nahezu durchgängig signifikant, sowohl wenn Bildung mit Schuljahren operationalisiert wird, als auch wenn Bildung mit Bildungskategorien operationalisiert wird. Tendenziell steigt der Bildungsertrag entlang der bedingten Einkommensverteilung an. Im Falle der Männer am oberen Teil der bedingten Einkommensverteilung, und im Falle der Frauen am mittleren Teil der Verteilung, werden in der konventionellen QR signifikante und substantielle Interaktionseffekte zwischen Bildung und sozialer Herkunft entdeckt. In diesen Fällen ist der Bildungsertrag desto geringer, je höher die soziale Herkunft, und der Effekt des sozialen Hintergrunds ist desto kleiner, je höher das Bildungsniveau. Bezüglich der Männer werden in der IVQR nahezu durchgängig signifikante Bildungserträge gefunden, die tendenziell entlang der bedingten Einkommensverteilung anwachsen und größer sind als in der konventionellen QR. Der direkte Effekt der sozialen Herkunft und der Interaktionseffekt zwischen sozialer Herkunft und Bildung sind nur am oberen Teil der bedingten Einkommensverteilung signifikant. Im Falle der Frauen sind die Bildungserträge in der IVQR klein und nicht signifikant, aber dieses Ergebnis ist zu gewissem Grade abhängig vom angewandten Instrument.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Hans Manner, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

Heterogeneous Environmental Preferences and Emission Abatement at the Local Level. A Game-Theoretic Analysis.

Autor: Alexander Marbler, B.A. (Econ.) MSc (Econ.)

Studium: Politische und Empirische Ökonomik

Abstract:

Diese Masterarbeit untersucht die Energiewende auf regionaler Ebene und zeigt, wie verschiedene Politikinstrumente umweltfreundliches Verhalten unterstützen. Zu diesem Zweck wird ein spieltheoretisches Modell, in dem heterogene Akteure ihre Emissionsvermeidungsniveaus nicht-kooperativ wählen, entwickelt: einige Akteure haben moralische Bedenken hinsichtlich ihrer idealen Emissionsreduktion und eine Abneigung davon abzuweichen, während andere sich nicht um den Zustand der Umwelt sorgen. Es stellt sich heraus, dass Agenten mit Umweltpräferenzen höhere Emissionsvermeidungsniveaus als Agenten ohne Umweltpräferenzen wählen. Das gesamte Vermeidungsniveau der regionalen Ökonomie steigt mit der Anzahl umweltbewusster Agenten und der Intensität ihrer moralischen Bedenken. Aufgrund von Trittbrettfahrerverhalten wird das sozial optimale Gesamtvermeidungsniveau, ohne politische Intervention, jedoch nicht erreicht. Sowohl Mindeststandards als auch Subventionen für Emissionsvermeidung erhöhen das Gesamtvermeidungsniveau in der regionalen Ökonomie. Preisanreize erweisen sich für umweltbewusste Akteure als weniger wirksam als für Akteure ohne Umweltpräferenzen. Darüber hinaus verringert sich die Subvention, die benötigt wird, um ein bestimmtes Gesamtvermeidungsniveau zu erreichen, in der Anzahl der Akteure mit Umweltpräferenzen und der Intensität ihrer moralischen Bedenken. Bei einem Mindeststandard, der alle Akteure betrifft, wählen alle Agenten das durch den Standard vorgeschriebene Mindestvermeidungsniveau. Betrifft der Standard hingegen lediglich Agenten ohne Umweltpräferenzen, wählen diese Agenten das durch den Standard vorgeschriebene Mindestvermeidungsniveau, während die privat optimalen Emissionsvermeidungsniveaus für umweltbewusste Akteure sinken.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Assoz.-Prof. Dr. Birgit Bednar-Friedl, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte

Die Kreditinstitute Kärntens und der Steiermark während der NS-Zeit. Politischer "Missbrauch" von Banken, Sparkasse und Landeshypothekenanstalten zwischen den Jahren 1938 und 1945.

Autor: Dr. Gregor Jurkovic

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Das Ziel dieser Dissertation ist es zu erforschen ob, im welchem Ausmaß und wie Kreditinstitute für politische Zwecke in der NS-Zeit benutzt wurden und hat sich diese Nutzung, gemessen an einem „Benchmark“ zum Vor- oder Nachteil dieser Kreditinstitute entwickelt. Die Forschung bedurfte einer Methodenvielfalt: im „Top-Down-Ansatz“ wurde gefragt, wie sich rechtliche, politische und wirtschaftliche Verhältnisse auf den Bankbetrieb auswirkten. Dafür führten wir eine Bilanzanalyse (Zeitvergleich, Betriebsvergleich) durch. Im „Bottom-Up-Ansatz“ wurde die Kreditierungspolitik anhand einzelner Kreditfälle mit Hilfe der Aktenanalyse, erforscht. Wir stellten Veränderungen im Zeitvergleich und im Betriebsvergleich fest. Unterschiede waren durch die juristische Form und die Rüstungsrelevanz eines Kreditinstitutes bedingt. Die Kernaufgabe von Kreditinstituten wurde schrittweise zum Erliegen gebracht. Ab 1942 wurden Kreditinstitute de facto zu Geldsammelstellen umgestaltet. Die Gelder wurden in Staatswertpapiere veranlagt. Im Betriebsvergleich stellten wir Unterschiede gegenüber den schweizerischen Kreditinstituten fest. Einzelne Kreditfälle lassen auf ein selektives Vorgehen bei Kreditvergaben schließen, welches entweder rein politisch oder rüstungsrelevant motiviert war. Unsere Hypothesen wurden bejahend beantwortet. Die politischen Veränderungen nach dem „Anschluss“ wirkten sich deutlich auf den Bankbetrieb aus. Die Kreditinstitute wurden in ideologische Vorhaben und später in die Rüstungsproduktion eingespannt. Dies führte bei Steiermärkischen und Kärntner Kreditinstituten ausschließlich zu deren Nachteil und endete im Jahr 1945 im deren Zusammenbruch.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz
Erstbetreuer der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Stefan Karner, Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte
Zweitbetreuer der Dissertation: o. Univ.-Prof. Dr. Peter Steiner, Institut für Banken und Finanzierung
 

Institut für Wirtschaftspädagogik

Qualifizierungsproblematik älterer Arbeitsloser in Österreich. Eine Diskussion spezifischer Herausforderungen und arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen.

Autorin: Julia Teschinegg, BSc MSc

Studium: Wirtschaftspädagogik

Abstract:

Im Fokus dieser Masterarbeit steht die Qualifizierungsproblematik älterer Arbeitsloser in Österreich. Auf Basis einer umfassenden Literaturanalyse sowie der Heranziehung diverser Studien und Datenerhebungen wird der Forschungsfrage nachgegangen, wo die spezifischen Herausforderungen bei der Qualifizierung dieser Personengruppe liegen und in welcher Weise dieser Qualifizierungsproblematik bereits durch Maßnahmen der österreichischen Arbeitsmarktpolitik Rechnung getragen wird. Die spezifischen Herausforderungen bei der Qualifizierung älterer Arbeitsloser ergeben sich zum einen aus einem verstärktem Risiko der Entwertung der vorhandenen Qualifikationen und zum anderen aus Schwierigkeiten beim Erwerb neuer Qualifikationen. Als wesentliche Einflussfaktoren auf das erhöhte Dequalifizierungsrisiko älterer Arbeitslose werden der qualifikatorische Wandel der österreichischen Bevölkerung, die Veränderung der qualifikatorischen Arbeitskräftenachfrage infolge technologischer Entwicklungen, das Verkümmern von Qualifikationen und der Lernfähigkeit aufgrund des jahrelangen Ausführens unterfordernder Tätigkeiten sowie die negativen Auswirkungen von Langzeitarbeitslosigkeit identifiziert. Für ältere Arbeitslose gestaltet sich der Erwerb neuer Qualifikationen als herausfordernd, insbesondere aufgrund von Lernentwöhnung, Zweifel an der Sinnhaftigkeit und dem Gelingen von Lernbemühungen, dem Mangel an arbeitsintegriertem Lernen und der hohen Bedeutung der betriebsinternen Qualifizierung am österreichischen Arbeitsmarkt. Vor allem dank der Arbeitsmarktstiftungen erscheint das arbeitsmarktpolitische Qualifizierungsangebot für ältere Arbeitslose insgesamt passend abgestimmt auf die qualifikatorischen Herausforderungen dieser Personengruppe zu sein. Nichtsdestotrotz lassen sich aufbauend auf den Erkenntnissen in Bezug auf die veränderte Lernweise Älterer und verschiedener Studienergebnisse mögliche Verbesserungspotenziale ableiten.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michaela Stock, Institut für Wirtschaftspädagogik
 

Institut für Wirtschaftspädagogik

Einsatz interkultureller Trainings an Handelsakademien - Potenziale und Umsetzung zur Förderung interkultureller Kompetenz. Eine Konzeption für den Business Behaviour Unterricht.

Autorin: Denise Bernadett Diex, Bakk. MSc

Studium: Wirtschaftspädagogik

Abstract:

Globalisierung und Migration führen zu einer zunehmend heterogenen Lebens- und Arbeitswelt. Der Umgang mit kultureller Vielfalt in Beruf und Gesellschaft erfordert interkulturelle Kompetenz. Um SchülerInnen diesbezüglich umfassend vorzubereiten, sind Maßnahmen interkultureller Kompetenzentwicklung im Unterricht erforderlich. Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, die Relevanz interkultureller Kompetenz für die Ausbildung an Handelsakademien darzulegen und aufzuzeigen, wie interkulturelle Trainings als Maßnahme zur Förderung dieser eingesetzt und umgesetzt werden können. In Kapitel 2 erfolgt zunächst eine theoretische Auseinandersetzung mit interkultureller Kompetenz und interkulturellem Lernen, bevor anschließend die diesbezüglich curricular verankerten Zielsetzungen für Handelsakademien aus dem Lehrplan 2014 und den Bildungsstandards Internationalität abgeleitet werden. Nachdem der Bedarf für Maßnahmen interkultureller Kompetenzentwicklung verdeutlicht wurde, werden in Kapitel 3 theoretische Grundlagen zu Zielen, Einsatzbereichen, Typen und Methoden interkultureller Trainings erarbeitet. In Kapitel 4 wird die Konzeption interkultureller Trainings thematisiert, wobei der Schwerpunkt auf die Festlegung von Trainingsdesigns gelegt wird. Um die Potenziale der Maßnahme für Handelsakademien zu verdeutlichen, werden in Kapitel 5 anhand des Lehrplans fachbezogene sowie fächer- und clusterübergreifende Einsatzmöglichkeiten dargestellt. Zudem werden wesentliche Erfolgsfaktoren sowie besondere Herausforderungen für den Einsatz interkultureller Trainings an Schulen diskutiert. Eine konkrete Umsetzungsmöglichkeit wird in Kapitel 6 durch die theoretische Konzeption eines interkulturellen Trainings für den Business Behaviour Unterricht demonstriert. Aufbauend auf eine didaktische Grobplanung zum Thema Flucht & Asyl werden abschließend clusterübergreifende Erweiterungsmöglichkeiten für das konzipierte Training aufgezeigt, um die vielfältigen Potenziale zu verdeutlichen.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michaela Stock, Institut für Wirtschaftspädagogik
 

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