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Studienjahr 2016/17

Institut für Banken und Finanzierung

Post-earnings announcement drift: a literature survey

Autorin: Adele Theiler, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit ungewöhnlichen Überrenditen im Zusammenhang mit Gewinnankündigungen für Unternehmen. Diese Anomalie ist in der Finanzliteratur auch als post-earnings announcement drift (PEAD) bekannt. Gewinne sind eine der wichtigsten Kennzahlen für Investoren und Investorinnen und sollten demnach auch im Aktienpreis des Unternehmens auf effizienten Aktienmärkten berücksichtigt werden. Im Gegensatz zur Theorie erzielen Unternehmen mit einer positiven Abweichung des erzielten Gewinns von Prognosen höhere Renditen als Unternehmen mit einer negativen Abweichung. In einem effizienten Kapitalmarkt ist so eine Entwicklung nicht möglich, da sich die Aktienpreise an die Information in den Gewinnankündigungen sehr schnell anpassen. Somit ist der PEAD eine der bekanntesten Anomalien und existiert auch auf modernen Kapitalmärkten. Die Arbeit erklärt den PEAD und gibt einen Überblick über die Ereignisstudie, die bevorzugte Methodik für die Analyse von Überrenditen. Als Gegenstück werden auch die bekannten Experimente zum PEAD erläutert. Der Hauptteil der Arbeit konzentriert sich auf die bisher vorgeschlagenen Erklärungen für den Effekt. Obwohl einige Theorien über die Jahre entwickelt wurden, gibt es keine einheitliche Erklärung für den PEAD. Unter den Erklärungsfaktoren finden sich risikobasierte Ansätze, Unterschätzung der Autokorrelation in Gewinnen, Informationsunsicherheit, verhaltensökonomische Ideen, Liquidität, Inflation und Rechnungslegungsmaßnahmen. Insbesondere haben sich die Unterschätzung der Autokorrelation in Gewinnen, vorgeschlagen von Bernard und Thomas (1989), und Informationsunsicherheit, beschrieben von Francis et al. (2007), als Erklärungen bewährt. Der abschließende Abschnitt der Arbeit geht auf die Beziehung zwischen dem PEAD und anderen berühmten Anomalien ein. Schlussendlich können nur neue Forschungsansätze, eventuell verhaltenswissenschaftlicher Natur, einen Beitrag zur endgültigen Erklärung des PEAD leisten.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Assoz.-Prof. Dr. Stefan Palan, Institut für Banken und Finanzierung
 

Institut für Finanzwirtschaft

Performance Attribution for Single Currency Fixed-Income Portfolios

Autorin: Ines Wöckl, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit Performanceattribution für Portfolios aus festverzinslichen Anleihen in einer Währung. Ziel der Arbeit ist es, einen Überblick über bestehende Attributionsmodelle zu bieten, deren Vor- und Nachteile aufzuzeigen sowie die Angemessenheit der verschiedenen Ansätze in unterschiedlichen Investmentszenarien darzulegen. Zu Beginn werden die wichtigsten Merkmale von festverzinslichen Anleihen erläutert und die Voraussetzungen für eine korrekte Performanceattribution definiert. Danach werden die bekanntesten Aktien-Attributionsansätze vorgestellt. Ein fundiertes Verständnis dieser Modelle ist von besonderer Bedeutung, da viele Attributionsmodelle für Anleiheportfolios auf den intuitiven Methoden für Aktienportfolios aufbauen. Im Hauptteil der Arbeit werden die spezifischen Voraussetzungen für die Attributionsanalyse von Anleiheportfolios sowie die wichtigsten Renditekomponenten von Anleihen beschrieben. Zudem werden die zwei Grundkategorien von Anleihen-Attributionsmodellen – sektorbasierte und faktorbasierte Performanceattribution – im Detail erörtert. Der empirische Teil umfasst die Analyse eines Anleiheportfolios und des dazugehörigen Benchmarkportfolios mittels drei sektorbasierter Modelle aus Sicht eines Portfoliomanagers bei einer kleinen bis mittleren Wertpapierfirma. Die Ergebnisse zeigen, dass verschiedene Attributionsansätze zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen für ein und dasselbe Portfolio führen. Dadurch unterscheiden sich auch die Schlussfolgerungen für die Anpassungen der Investmentstrategie und die Entlohnung des Portfoliomanagers deutlich. Die vorliegende Arbeit unterstreicht die Wichtigkeit einer auf den jeweiligen Portfoliomanager abgestimmten Attributionsmethodik. Nur wenn das Modell den Investmentansatz des Managers möglichst exakt widerspiegelt und die wichtigsten Performancetreiber von Anleihen miteinbezieht, kann die Performanceattribution zuverlässige Ergebnisse liefern.

Betreuer der Masterarbeit: o. Univ.-Prof. Dr. Edwin Fischer, Institut für Finanzwirtschaft
 

Institut für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft

Deutsche Rentenreform 2001 als Fallstudie einer neoliberalen Reform

Autor: Patrick Mellacher, B.A. (Econ.) M.Sc. (Econ.)

Studium: Politische und Empirische Ökonomik

Abstract:

In der vorliegenden Arbeit werden die Diskussionen rund um die deutsche Rentenreform im Jahr 2001, ihre Umsetzung und ihre Auswirkungen analysiert und diskutiert. Die Reform brachte neben einer Kürzung des Rentenniveaus auch eine staatlich subventionierte private Pensionsvorsorge, die sogenannte „Riester-Rente”. Die übergeordnete Fragestellung ist dabei, wie viel ökonomische Notwendigkeit und wie viel neo- bzw. marktliberale Ideologie in der Reform steckte. Um die Fragestellung besser beantworten zu können, werden in der Einleitung sechs Thesen über den Neoliberalismus präsentiert. Mit der Hilfe von ökonomischen Modellen und einer empirischen Untersuchung einerseits und einer Analyse der Kommunikationsstrategie der Kanzlerpartei SPD andererseits werden eine Reihe von Indizien gesammelt, die darauf hinweisen, dass die Reform eine starke ideologische Komponente aufweist. Zwar gilt es als unumstritten, dass das deutsche Rentenversicherungssystem im Vorfeld der Reform vor einer Reihe von Herausforderungen stand. In der Diskussion wurde dabei insbesondere eine drohende Überlastung der jüngeren Generationen problematisiert. Da man aber gleichzeitig die Lohnnebenkosten als Beschäftigungshindernis ansah, wurden die Unternehmen nicht unmittelbar an der Finanzierung der privaten Zusatzvorsorge beteiligt, weshalb die Gesamtkosten der arbeitenden Generationen sogar stiegen. Entgegen der Erwartungen weisen die Riester-Verträge zudem im Durchschnitt eine niedrige Rendite auf, was zum Teil auf das Design der Riester-Rente zurückgeführt werden kann, in dem das Prinzip der „Eigenverantwortung” eine große Rolle spielt. Wie in der Arbeit gezeigt wird, ist es aus diesen Gründen schwierig überhaupt Versicherte zu finden, die von der Reform profitierten. Sicher gewonnen haben allerdings Unternehmen im Allgemeinen (durch die Begrenzung der Lohnnebenkosten) und die Finanz- und Versicherungsbranche im Besonderen (durch die hohen Kosten der Riester-Verträge).

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Richard Sturn, Institut für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft
 

Institut für Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik

Von Social Media zu Corporate Media: Corporate Blogging als eCKM-Tool in der externen Unternehmenskommunikation

Autorin: Nadja Schattleitner, BSc MSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Unternehmen und soziale Medien sind heute mannigfaltiger denn je. Diese Vielfältigkeit prägt einerseits die Entwicklung der Gesellschaft, andererseits bringt sie auch Veränderungen im Kommunikationsverhalten mit sich. Aktuell erleben die bereits schon als tote Web-Materie bezeichneten Weblogs eine neuerliche Renaissance. Durch inhaltlich hochwertige Beiträge bieten Corporate Blogs die Möglichkeit, mit unterschiedlichen AdressatInnengruppen in Interaktion zu treten, aktuelle Informationen zu kommunizieren und zudem ein aktives KundInnenwissensmanagement zu betreiben. Daraus ergibt sich für diese Masterarbeit die Forschungsfrage, wie Corporate Blogs zur Verbesserung der KundInnenkommunikation eingesetzt werden können und über welche Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken Corporate Blogs für das KundInnenwissensmanagement eines Unternehmens verfügen. Vorab wird zur Schaffung eines allgemeinen Verständnisses ein Einblick in die Materie des Webs 2.0 gegeben. Im Anschluss daran werden die Möglichkeiten einer interaktiven Wissensgenerierung in der externen Unternehmenskommunikation diskutiert, wobei hier insbesondere auf das von Unternehmen betriebene KundInnenwissensmanagement und die KundInnenkommunikation über Social Media eingegangen wird. Ausgehend von der Entwicklung eines Begriffsverständnisses und der Darlegung der Entstehungsgeschichte des Corporate Bloggings wird in weiterer Folge das Social Media Instrument Corporate Blog diskutiert und auf dessen Bedeutung in der Unternehmenskommunikation eingegangen. Der empirische Teil dieser Masterarbeit gibt Aufschluss darüber, wie Unternehmen Blogs als eCKM Tool in der externen Unternehmenskommunikation einsetzen können. Anhand einer Inhaltsanalyse werden kommunikationsrelevante Einsatzmöglichkeiten von Corporate Blogs aufgezeigt und die Erfolgspotenziale von Corporate Blogs anhand einer SWOT-Analyse dargelegt.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Schlögl, Institut für Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik
 

Institut für Marketing

Motive der Freiwilligenarbeit im Sozial- und Gesundheitssektor

Autor: Gerald Glaser, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Aktuelle Entwicklungen wie beispielsweise der demografische Wandel, haben vielfältige Auswirkungen auf verschiedenste Wirtschaftszweige. Im besonderen Maße muss sich der wohltätige Sektor in Zukunft auf Veränderungen hinsichtlich seiner MitarbeiterInnenstruktur einstellen. Nonprofit-Organisationen, die ohnehin mit einer schwierigen finanziellen Situation konfrontiert sind, sind darüber hinaus zu großen Teilen von Ehrenamtlichen abhängig, deren Akquirierung - zumindest zu großen Teilen - nicht durch klassische Stellenausschreibungen erfolgen kann. Gerade der Gesundheits- und Sozialsektor nimmt diesbezüglich eine Sonderstellung ein, da das Verhältnis von hauptamtlichen- zu ehrenamtlichen Kräften beinahe eins zu eins beträgt und in diesem Sektor vor allem der Bereich der Seniorenbetreuung anderen Gesetzmäßigkeiten folgt als beispielsweise der, der Sanitäter. Damit gehen auch andere Motive hinsichtlich der Bereitschaft Zeit zu spenden einher. Eine Darstellung von Kriterien, anhand derer Spenden differenziert werden können, soll zeigen, in welchen Bereichen es überhaupt möglich ist zu spenden. Die SpenderInnen betreffend, wird analysiert, wer als solche/r überhaupt in Frage kommen kann. Die Literatur bietet hierzu viele Definitionen, deren Inhalte sich mitunter stark unterscheiden. Die Untersuchung dieser Thematik wird mittels eines teilstrukturierten Leitfadens in Form einer persönlichen Befragung durchgeführt. Unter Anwendung von Motiven des Volunteer Functions Inventory sowie weiterer Beweggründe aus der Literatur werden die wesentlichsten Motive für eine ehrenamtliche Betätigung im Seniorenbereich untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass der innere Antrieb den wichtigsten Beweggrund darstellt. Die Ergebnisse hinsichtlich der ebenfalls erforschten Rahmenbedingungen demonstrieren, dass in diesem Kontext die Ansprache potentieller Ehrenamtlicher, durch ein positives Word of Mouth der bereits tätigen Engagierten die effektivste Methode der Akquirierung darstellt.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Thomas Foscht, Institut für Marketing
 

Institut für Organisation und Institutionenökonomik

The Crux of Dealing with Art: On Scandals, Markets and Governance

Autor: Florian Langmann, BA BSc MA MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Aufbauend auf einer umfangreichen Analyse der vorhandenen Literatur zur Kulturökonomik untersucht die vorliegende Masterarbeit die Besonderheiten im Handel mit Kunst sowie die Probleme, die diese Besonderheiten nach sich ziehen. Weiters werden Anregungen unterbreitet, wie diese Probleme durch den Einsatz von Governance-Mechanismen abgeschwächt werden könnten. Da Kunstwerke komplexe und einzigartige Eigenschaften aufweisen, gestaltet sich ihre Bewertung oft äußerst schwierig. Dies hat zur Folge, dass die meisten Kunstsammler auf den Rat von Kunstmarktexperten angewiesen sind, um die Qualität und den angemessenen Preis eines Kunstwerks zu bestimmen. Die Beziehung zwischen Kunstsammlern und Experten ist daher durch ein hohes Maß an asymmetrischer Information gekennzeichnet. Aufgrund der Anreize für Kunstexperten, ihren Informationsvorteil opportunistisch auszunutzen, wird der Kunstmarkt immer wieder von Skandalen heimgesucht. Um das potentielle Ausmaß von Kunstverbrechen besser zu veranschaulichen, werden fünf Skandale, die die Kunstwelt in den letzten Jahren erschüttert haben, präsentiert und im Detail analysiert. Da sich weder Marktteilnehmer noch Regulierungsbehörden bemüßigt sehen, korrektive Maßnahmen an diesem Status quo vorzunehmen, ist das Ziel dieser Masterarbeit, aufzuzeigen, wie die Effizienz am Kunstmarkt durch Governance-Mechanismen erhöht werden könnte. Dazu werden Unternehmensskandale, welche sowohl von regulatorischer als auch von akademischer Seite größere Beachtung finden, untersucht. Von besonderem Interesse ist hierbei der Skandal des Energieunternehmens Enron, da dieser nicht nur einen der größten Unternehmensskandale aller Zeiten darstellt, sondern auch die bis heute umfassendste Reform des Corporate Governance-Systems hervorgerufen hat. Der vom US-Kongress im Jahr 2002 als Antwort auf Enron verabschiedete Sarbanes-Oxley Act wird dabei genauer untersucht, um daraus Empfehlungen für die Anwendung von Governance-Mechanismen am Kunstmarkt abzuleiten.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michael Kopel, Institut für Organisation und Institutionenökonomik
 

Institut für Personalpolitik

Die Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen in der Steiermark.

Autorin: Simona Hermus, BA BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Laut aktuellen Studien sind Frauen in der ersten Führungsebene in Österreich stark unterrepräsentiert. Es bestehen jedoch erhebliche Forschungslücken hinsichtlich des Frauenanteils in der zweiten Führungsebene und hinsichtlich der Ursachen für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen, insbesondere auch auf der Ebene der österreichischen Bundesländer. Mit dieser Masterarbeit verfolge ich das Ziel, diese Forschungslücken zu schließen, indem ich die numerische Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen in den 100 umsatzstärksten steirischen Betrieben sowie die Ursachen für das aktuelle Repräsentanz-Niveau aus der Perspektive der Personalverantwortlichen erhebe und analysiere. Zu diesem Zweck führe ich eine telefonische Befragung der Personalverantwortlichen der 100 umsatzstärksten steirischen Betriebe durch. Aus den Ergebnissen der empirischen Untersuchung geht hervor, dass Frauen sowohl in der ersten als auch in der zweiten Führungsebene der 100 umsatzstärksten steirischen Betriebe stark unterrepräsentiert sind. Auf Basis dessen vermute ich, dass Frauen nicht erst nach der zweiten Führungsebene auf die sogenannte „gläserne Decke” treffen, sondern bereits vor der zweiten Führungsebene auf nur schwer zu überwindende Barrieren stoßen, die sie bei ihrem beruflichen Aufstieg behindern. Außerdem haben Frauen in der Steiermark häufiger Gremien- als Einzelmachtpositionen inne und sind häufiger in Support als in P&L Bereichen tätig, was die Theorie der „gläsernen Wände” stützt. Als Hauptursachen für das aktuell niedrige Repräsentanz-Niveau von Frauen in Führungspositionen in der Steiermark betrachten die Personalverantwortlichen das geringe Angebot an qualifizierten Frauen, das Spannungsfeld Familie und Beruf und den Mangel an notwendigen Führungseigenschaften von Frauen. Die Forschungsergebnisse der empirischen Untersuchung stützen somit die theoretischen Erklärungsansätze der Eigenschaftstheorie, des Pipeline-Arguments und der Humankapitaltheorie.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb, Institut für Personalpolitik
 

Institut für Produktion und Logistik

Local Search Algorithms for Scheduling Vehicles in Cyclic Flexible Manufacturing Systems

Autor: Martin Gutjahr, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Das Problem des Scheduling von Jobs und Maschinen in flexiblen Produktionssystemen wurde bereits in einer großen Anzahl an wissenschaftlichen Papers in vielen Variationen behandelt. Eine der großen Herausforderungen hierbei ist, dass schon relativ einfache Variationen der auftretenden Probleme NP-vollständig sind. Während die meisten Papers versuchen, die Jobs optimal auf den Maschinen anzuordnen, sucht diese Arbeit einen Lösungsansatz aus einer anderen Perspektive: Der Zeitplan der Jobs auf den Maschinen wird als gegeben angenommen, nur die Anzahl und die Startzeiten der Transportfahrzeuge können verändert werden. Zusätzlich zur Bedingung, dass die Jobs in einer vorgegebenen Reihenfolge bearbeitet werden müssen, dürfen die Transportfahrzeuge nur einem vorgegebenen Kurs folgen, welcher zu allen Maschinen in der Reihenfolge, in der die Jobs verarbeitet werden, führt. Schließlich kehren die Maschinen wieder zum Depot zurück und starten eine neue Runde. Zur Lösungsfindung wird eine Heuristik verwendet: eine iterative lokale Suche für eine zweidimensionale Zielfunktion zur Minimierung der Laufzeit und der Anzahl an Transportfahrzeugen. Diese Heuristik wird dann in zwei Varianten angewandt, mit jeweils unterschiedlichen Perturbationsphasen. Zusätzlich zur Heuristik wird ein Brute-Force-Algorithmus zur Lösung einer Testinstanz verwendet, damit die Ergebnisse und die Laufzeiten der Heuristik mit einem Ansatz, der die Optimallösung erhält, verglichen werden können. Die Heuristikvariationen und der Brute-Force-Algorithmus wurden in Python implementiert.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Johann Kellerer, Institut für Produktion und Logistik
 

Institut für Soziologie

Historical Sociology of the Social Sciences in Cold War Europe: Cases and Comparisons in East and West

Autor: Dr. Matthias Duller, MA

Studium: Soziologie

Abstract:

Diese kumulative Dissertation leistet einen Beitrag zur Literatur der Cold War Social Science, die sich mit dem kausalen Einfluss des Kalten Kriegs auf die Entwicklung der Sozialwissenschaften nach 1945 beschäftigt. Sie umfasst vier historisch-soziologische Studien, in denen Sozialwissenschaft in westlichen Demokratien und im Realsozialismus verglichen werden. „Area studies, history of” behandelt die Entstehung interdisziplinärer Regionalstudien in den USA, die in engem institutionellem Zusammenhang mit dem neuen weltpolitischen Führungsanspruch der USA standen, und stellt diese dem 20 Jahre früher einsetzenden Ausbau der Area Studies in der Sowjetunion gegenüber. „Internationalization of Cold War systems analysis” befasst sich mit dem Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA), wo hunderte Wissenschaftler aus Ländern beiderseits des Eisernen Vorhangs zusammenkamen, um gemeinsam an der Lösung globaler Problemlagen zu forschen. Der Artikel enthält auch eine wissenschaftssoziologische Erklärung der am IIASA erreichten methodologischen Innovationen auf dem Feld der Systemanalyse. „Regime and Sociology” unternimmt einen systematischen Vergleich von Institutionalisierungsprozessen der Soziologie in 25 europäischen Staaten (1945-1968) mit Qualitative Comparative Analysis (QCA). Erfolgreiche und verhinderte Institutionalisierung werden durch das Zusammenspiel von fünf historischen Kontextbedingungen erklärt, darunter: politisches System, Kontinuität einer älteren soziologischen Tradition, Abwanderungs- und Befruchtungseffekte durch kulturell ähnliche Nachbarländer und Katholizismus. „Yugoslav Sociology” setzt sich anhand einer Fallstudie mit dem Problem der Autonomie sozialwissenschaftlicher Disziplinen auseinander. Mittels Fallkontrastierung mit skandinavischen und osteuropäischen Ländern kommt der Artikel zu dem Schluss, dass die jugoslawische Soziologie trotz des bestehenden Einparteiensystems als autonome und kritische Disziplin bestehen konnte.

Betreuer der Dissertation: ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Fleck, Institut für Soziologie
 

Institut für Soziologie

Kindheit in verschiedenen Lebenslagen - Ursachen und Folgen von Lebenschancen und Handlungsspielräumen bei Kindern

Autor: Mag. Dr. Otto Bodi-Fernandez

Studium: Soziologie

Abstract:

Die Studie befasst sich mit den Auswirkungen sozialer Ungleichheit auf den Lebensalltag von Kindern in modernisierten Gesellschaften. Als Untersuchungsgebiet wurde die Steiermark mit der Landeshauptstadt Graz sowie ihrem umliegenden ländlichen Raum gewählt. Die Studie versteht sich als Beitrag zu den „neuen” Ansätzen der Kindheitsforschung, die die Perspektive der Kinder in den Mittelpunkt stellt. Zur Beschreibung und Analyse sozialer Ungleichheit wird das Konzept des Lebenslagenansatzes angewendet. Dieser stellt anders als traditionelle Klassen- oder Schichtungsansätze, welche soziale Strukturen vorwiegend über berufsbezogene und ökonomische Dimensionen beschreiben, ein mehrdimensionales Konzept dar, das auch nicht-ökonomische Dimensionen umfasst und sowohl objektive als auch subjektive Größen in den Blick nimmt. Die Forschungsziele bestehen (1) in einer allgemeinen Darstellung der Lebenswelten von Kindern aus ihrer eigenen Perspektive in verschiedenen Lebensbereichen wie Familie, Freunde, Schule oder Freizeit, (2) in der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Sozialstruktur, Lebenslagedimensionen und kindlichem Wohlbefinden als verschiedene Aspekte der Gesamtlebenssituation von Kindern und (3) in der Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Sozialstruktur und Lebenslagedimensionen und ihre Auswirkungen auf das kindliche Wohlbefinden. Zielgruppe der Untersuchung waren steirische Kinder im Unterstufenalter, die über die Schultypen AHS und HS/NMS rekrutiert wurden. Insgesamt konnten in den neun teilnehmenden Schulen 1.756 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren befragt werden. Die Erhebung erfolgte mittels Fragebogen, welcher verschiedene Dimensionen der drei Stufen Sozialstruktur, Lebenslage und subjektiv erlebte Auswirkungen in den Lebensbereichen Familie, Schule, Freizeit und Peers sowie Persönlichkeitsmerkmale der Kinder und weitere Fragen umfasste.

Betreuer der Dissertation: ao. Univ.-Prof.i.R. Dr. Peter Gasser-Steiner, Institut für Soziologie
 

Institut für Statistik und Operations Research

Optimization Algorithms for a Complex Order Batching Problem in a Non-Standard Warehouse

Autoren: Dominic Marold, BSc MSc und Michael Mochart, BSc BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Effiziente Lagersysteme sind für Handelsunternehmen von größter Wichtigkeit. Auch die Firma Blue Tomato, ein Sportartikelhändler mit starkem online-Geschäft, steht vor der Herausforderung, die Leistung seines Zentrallagers in Graz zu verbessern. Die Lagerbedienung wird manuell durch „Order Picking” Prozesse ausgeführt. Zur Lageroptimierung werden zwei Aufgaben genauer betrachtet: das „Order Batching” und das „Picker Routing” Problem. Die vorliegende Arbeit behandelt das „Order Batching” Problem, während sich die Partner-Arbeit von Hampersberger (2016) mit dem „Picker Routing” Problem befasst. Konkret beschäftigt sich diese Arbeit mit einem „Order Batching“ Algorithmus in einem nicht standardisierten realen Lager mit zwei Stockwerken. Dabei sollen Bestellungen so zusammengefasst werden, dass ein „Order Batch” möglichst aus Artikeln besteht, deren Lagerplätze eine günstige Route und somit die Minimierung der Gesamtdistanz zum Besuch aller Lagerplätze der Artikel ermöglicht. Als besondere Herausforderung liegen die meisten Artikel auf mehreren (teils sehr vielen) Lagerplätzen bereit, sodass für jeden Artikel der passende Lagerplatz gesucht werden muss. Ein neu entwickelter, komplexer Algorithmus, der sogenannte „Gun-Shot-Optimization” (GSO) Algorithmus, ist das Ergebnis dieser Arbeit. Der Algorithmus wählt Aufträge aus und „schießt” die Artikel des Auftrages mit deren Lagerplätzen ins Lager, um anschließend nach weiteren Bestellungen zu suchen, die Lagerplätze in unmittelbarer Umgebung haben, um diese dann auf Picklisten (= Order Batches) zusammenzufassen. Die Umgebung wird dabei für jede Pickliste individuell und unter Berücksichtigung der Lagertopologie erstellt. Der Vergleich der Resultate des GSO-Algorithmus in Kombination mit dem Routenalgorithmus von Hampersberger (2016) mit der bisher in der Praxis angewandten Heuristik bringt im Schnitt eine Verbesserung der Gesamtdistanz zwischen 33.1% und 34.4%. Dies ist eine bedeutende Verbesserung der Lagereffizienz.

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Ulrich Pferschy, Institut für Statistik und Operations Research
 

Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship

Auswahl und Anwendung eines Change Management Modells zur strategischen Entwicklung des Vertriebs eines Möbelherstellers

Autor: Johannes Leopold Kapsamer, Bakk. MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Wandel ist ein unumgänglicher, konstanter Faktor in der Geschichte, wie auch in der Gegenwart. Für die Wirtschaft gilt dies ohne Frage in sehr hohem Maße und somit auch für die Unternehmen, welche im Zentrum der Wirtschaftswelt stehen. Um die Planung, Durchsetzung und Verstetigung eines angestrebten Wandels in Unternehmen zu unterstützen, haben sich zahlreiche Vorgehensmodelle zur schrittweisen Steuerung eines Veränderungsprozesses herausgebildet. Eines dieser Modelle rückt im Laufe dieser Arbeit in den Mittelpunkt und soll zur strategischen Entwicklung des Vertriebs eines durch den Wandlungsprozess begleiteten Möbelherstellers dienen. Dazu werden zunächst nach Thematisierung der theoretischen Grundlagen vier erfolgsversprechende Modelle aus der Literatur diskutiert und gegenübergestellt. Nach Durchleuchtung der internen sowie externen Umwelt des als Fallbeispiel dienenden Unternehmens wird mittels Nutzwertanalyse die Auswahl des passenden Modells vorgenommen. Im Anschluss wird das Modell konkret auf den angestrebten Wandel im Vertrieb des Fallbeispielunternehmens angewandt. Durch Begleitung des Unternehmens im Veränderungsprozess können anschließend Gestaltungsempfehlungen für die zukünftige Führungs- und Aufbauorganisation der Vertriebsfunktion des Unternehmens abgeleitet werden. Zur Überprüfung der Anwendbarkeit des Modells auf den Vertrieb eines Möbelherstellers, wird der Erfolg des Veränderungsprozesses anhand einer Evaluierung unter Einbeziehung der Außendienstmitarbeiter gemessen. Mithilfe dieser Erhebung können Empfehlungen für das weitere Vorgehen gegeben werden, wertvolle Schritte des angewandten Vorgehensmodells hervorgehoben, sowie auf die Chancen und Risiken im weiteren Wandlungsprozess eingegangen werden. Anschließend werden durch weitere Analyse des Veränderungsprozesses im Fallbeispielunternehmen Empfehlungen zur Anwendung des Modells in einem vergleichbaren Kontext abgeleitet und diskutiert.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Armin Kreuzthaler, Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship
 

Institut für Unternehmensrechnung und Controlling

Die Zukunft der Unternehmensberichterstattung

Autorin: Johanna Santner, BA BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Eine neue Form der Unternehmensberichterstattung wird aktuell am Konzept des Integrated Reportings (IR) diskutiert. Indem alle wertrelevanten finanziellen und nicht-finanziellen Leistungsindikatoren in einem Bericht kombiniert und deren Interdependenzen dargelegt werden, sollen durch ein IR die Unternehmensberichterstattung weiterentwickelt und die Qualität der verfügbaren Informationen für die BerichtsadressatInnen verbessert werden. Dieser neue Ansatz wird insbesondere durch das International Integrated Reporting Council (IIRC) und die Veröffentlichung des <IR> Frameworks forciert. Der erste Teil der Masterarbeit greift die Thematik des IR auf und gibt einen Einblick in die Entwicklung, den Nutzen und die Herausforderungen sowie zum aktuellen Stand der Forschung des IR. Studien zeigen, dass häufig unternehmensspezifische Größen ausschlaggebend für die Implementierung von IR in die Berichterstattungspraxis sind und IR positive ökonomische Konsequenzen mit sich bringen kann. Der zweite Teil der Arbeit umfasst eine selbst durchgeführte Studie zum Umsetzungsgrad der Inhaltselemente nach dem <IR> Framework anhand einer Stichprobe von österreichischen börsennotierten Unternehmen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unternehmen die Inhaltselemente ‚Überblick über das Unternehmen und dessen externes Umfeld’ und ‚Chancen und Risiken’ bereits sehr gut in den Geschäftsberichten berücksichtigen, während die Inhaltselemente ‚Zukunftsaussichten’ sowie ‚Strategie und Ressourcenallokation’ noch unzureichend umgesetzt werden. Eine weitere Analyse untersucht, ob bestimmte ökonomische Determinanten (Unternehmensgröße, Profitabilität, Eigentümerstruktur, Branche) ausschlaggebend für den Umsetzungsgrad sind. Die Ergebnisse zeigen für das Sample der Finanzunternehmen keinen Einfluss der Determinanten auf den Umsetzungsgrad. Hingegen können für Nicht-Finanzunternehmen sowohl die Größe des Unternehmens als auch die Eigentümerstruktur als mögliche Einflussfaktoren herangezogen werden.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: o. Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Alfred Wagenhofer, Institut für Unternehmensrechnung und Controlling
 

Institut für Unternehmensrechnung und Reporting

Unternehmenskrisen und deren Abbildung im Geschäftsbericht. Eine Analyse ausgewählter Unternehmen.

Autorin: Sarah Andrea Reifbäck, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Unternehmenskrisen stellen die Führungskräfte eines Unternehmens vor große Herausforderungen. Der Schlüssel, um eine Krise zu bewältigen, liegt in einem guten Krisenmanagement und einer effektiven sowie transparenten Krisenkommunikation mit den gegenwärtigen und potenziellen Investoren. Diese beziehen ihre Informationen aus Ad-hoc Mitteilungen, Medien und dem Geschäftsbericht des betroffenen Unternehmens. Da der Geschäftsbericht als Informationsinstrument aufgrund der Prüfung durch einen Abschlussprüfer häufig bevorzugt wird, ergibt sich die Forderung der Untersuchung, wie Unternehmen die eingetretene Krise im Geschäftsbericht abbilden. Es gilt somit festzustellen, wie Maßnahmen zur Bewältigung der Krise, Auswirkungen und das Risiko, das aus der Krise resultiert, dargestellt werden. Des Weiteren soll untersucht werden, ob das Risiko einer solchen Krise bereits im Geschäftsbericht des Jahres vor der Krise berücksichtigt wurde. Die durchgeführte empirische Untersuchung von sechs ausgewählten Unternehmen kam zum Ergebnis, dass die Abbildung im Geschäftsbericht vom Krisentyp abhängig ist. Tritt eine Krise plötzlich auf, gibt es in den Geschäftsberichten einen eigenen Abschnitt zur Krise, der die Maßnahmen und Auswirkungen erläutert. Sind die Krisen hingegen nicht plötzlich, werden diese im allgemeinen Teil des Geschäftsberichts beschrieben. Die Darstellung der Risiken aus der Krise wird unzureichend vorgenommen, da die meisten Unternehmen aufgrund zu hoher Unsicherheiten das Risiko nicht einschätzen können. Eine Berücksichtigung des Risikos bereits ein Jahr vor Kriseneintritt ist kaum vorhanden, dies ist wiederum abhängig vom Krisentyp. Unter Anbetracht der Ergebnisse der Analyse kann festgehalten werden, dass Unternehmen, die sich in einer Krise befinden, die Maßnahmen und Auswirkungen transparent darstellen. Die Angabe der Risiken ist unzureichend, wobei gerade diese für die Investoren und andere Stakeholder von hohem Interesse wären.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. DDr. Georg Schneider, Institut für Unternehmensrechnung und Reporting
 

Institut für Unternehmensrechnung und Reporting

Spannungsfelder der wirtschaftlichen Gegenwart im ökologischen System - eine systemtheoretische Betrachtung

Autorin: Martina Pfarrhofer, BA MA

Studium: Global Studies

Abstract:

Diese Masterarbeit bietet einen interdisziplinären Überblick über ökonomische und gesellschaftliche Herausforderungen unserer Zeit sowie entsprechende Lösungsansätze. Während das derzeitige Wirtschaftssystem nach Wachstum strebt, insbesondere dem Wachstum einiger weniger Kennzahlen, werden gleichzeitig Veränderungen im ökologischen System zunehmend sichtbar. Einige Speicher globaler Stoffzyklen verlagern sich und Themen wie Klimawandel oder Artensterben werden zunehmend kritischer betrachtet. Um eine Korrelation zwischen diesen Phänomenen in Wirtschafts- und ökologischem System herstellen zu können, wird in dieser Masterarbeit die Systemtheorie nach Niklas Luhmann herangezogen. Anhand dieser wird das Verhältnis zwischen dem ökologischen System und dem gegenwärtigen Wirtschaftssystem in Bezug auf das vorherrschende Wachstumsparadigma analysiert. Dazu ist diese Masterarbeit in drei Teile gegliedert. Im ersten werden einerseits wesentliche Aspekte der Systemtheorie beschrieben. Andererseits werden die Grundzüge und vorherrschenden Paradigmen des Wirtschafts- und ökologischen Systems angeführt, um in weiterer Folge wesentliche Verknüpfungen zwischen den Systemen beleuchten zu können. Der zweite Teil widmet sich einer Interferenzanalyse der beiden Systeme. Ziel ist es festzustellen, wie die beiden Systeme, trotz Ausdifferenzierung, miteinander in Verbindung stehen, wie sich die Offenheit der Systeme auswirkt und wie sich die Systeme dadurch gegenseitig beeinflussen. Das Ergebnis der Analyse zeigt, dass zwischen den Systemen destruktive Spannungsfelder bestehen. Auf diese Bedrohung sollen und können Reaktionen erfolgen. Daher werden im dritten Teil der Arbeit mögliche Ansätze zur Lösung des Spannungsverhältnisses skizziert und mit Beispielen aus der Praxis untermauert. Auch dieser letzte Teil orientiert sich an den anfangs genannten Leitsätzen aus der Systemtheorie.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Bernhard Ungericht, Institut für Unternehmensrechnung und Reporting
 

Institut für Unternehmensrechnung und Steuerlehre

The Impact of Taxation on Managerial Incentives and Compensation

Autor: Dr. Peter Krenn, MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Diese Dissertation untersucht den Einfluss von Steuern auf die Anreize und die Entlohnungsstruktur von Managern, die in einer Prinzipal-Agenten-Beziehung zu Unternehmenseignern stehen. Im ersten Teil werden die Ergebnisse vorangegangener Beiträge, die dieses Thema mit Hilfe von Prinzipal-Agenten-Modellen bearbeitet haben, zusammengefasst und kritisch gewürdigt. Der Literaturüberblick zeigt, dass Forscher bislang den Einfluss von Körperschaftsteuern, Lohnsteuern, Bonussteuern und anteilseignerbezogenen Steuern auf die Entlohnungsgestaltung, Investitionsentscheidungen sowie die Kapitalstruktur, das Steuervermeidungsverhalten und die Verrechnungspreisgestaltung von Unternehmen untersucht haben. Im zweiten Teil der Dissertation wird der Einfluss von international unterschiedlicher Lohnbesteuerung auf den Wettbewerb von Unternehmen um hoch qualifizierte Arbeitskräfte, beispielsweise CEOs, mit Hilfe eines Prinzipal-Agenten-Modells untersucht. Dabei zeigt sich, dass ein hinreichend großes Steuersatzgefälle Einfluss auf die Entscheidung des CEOs nehmen kann, bei welchem Unternehmen dieser seine Arbeit aufnimmt. Dieses Ergebnis weist darauf hin, dass Staaten durch geeignete Steueranreize in der Lage sind, hoch qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen. Der letzte Teil der Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, wie persönliche Eigenschaften sowie die Entlohnung von Managern, Steuervermeidungs- und Steuerbefolgungsaktivitäten von Körperschaften in Beziehung zueinanderstehen. Die theoretische Analyse zeigt, dass Steuerbefolgungsaktivitäten, beispielsweise die Einrichtung und Erhaltung eines „Tax Compliance Management Systems” (TCMS), einen positiven Einfluss auf das Steuervermeidungsverhalten von Unternehmen nehmen können. Außerdem haben die persönlichen Eigenschaften von Managern einen entscheidenden Effekt auf das Steuervermeidungsverhalten von Unternehmen und die Qualität eines TCMS.

Betreuer der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Rainer Niemann, Institut für Unternehmensrechnung und Steuerlehre
 

Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung

Forschungs- und Entwicklungskosten nach IAS 38. Eine Analyse von Finanzberichten.

Autorin: Jasmin Christa Degen, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Forschungs- und Entwicklungskosten sind wertvolle sowie notwendige Investitionen in die zukünftige Ertragskraft eines Unternehmens und gewinnen in der heutigen Dienstleistungs- und Technologiegesellschaft zunehmend an Bedeutung. Daher spielen deren Rechnungslegungsvorschriften für das externe Rechnungswesen und dessen Adressaten eine erhebliche Rolle. Die internationalen Rechnungslegungsstandards sehen eine Trennung von Forschungs- und Entwicklungskosten vor. Entwicklungskosten, die die Ansatzkriterien nach IAS 38.57 kumulativ erfüllen, sind als selbst erstellter immaterieller Vermögenswert in die Bilanz aufzunehmen. Aufgrund der interpretationsbedürftigen Auslegung dieser Kriterien liegt faktisch ein Bilanzierungswahlrecht vor, welches das Management zur Darstellung der Unternehmenslage nutzen kann. Empirische Studien im deutschsprachigen Raum, die bereits 8–13 Jahre zurückliegen, stellen branchentypische Verhaltensweisen fest. Da Investitionen in diesem Bereich in den letzten Jahren jedoch stark gestiegen sind, sind die branchenüblichen Werte möglicherweise bereits überholt. Um ein aktuelles Bild zu bekommen, beschäftigt sich diese Arbeit mit einer Finanzberichtsanalyse österreichischer börsennotierter Unternehmen von 2011–2015. Zum besseren Verständnis werden zu Beginn die rechtlichen Rahmenbedingungen detailliert dargestellt. Im Anschluss werden Bilanzierungsspielräume und bilanzpolitische Wirkungen erläutert sowie die Bilanzierung von Forschungs- und Entwicklungskosten in der Praxis aufgezeigt. Der Fokus der Arbeit liegt auf der Finanzberichtsanalyse. Diese setzt sich aus einer umfangreichen Kennzahlenauswertung sowie der Analyse bestimmter Anhangangaben zusammen. Überraschend mag sein, dass die Aktivierungen ab dem Jahr 2013, in welchem das Enforcement eingeführt wurde, enorm zugenommen haben. Die Ergebnisse der aktuellen Studie stimmen nur teilweise mit jenen der Vorgängerstudien überein.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Ralf Ewert, Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

Public debt in a monetary union

Autor: Dr. Maximilian Gödl, M.A. (Econ.)

Studium: Volkswirtschaftslehre

Abstract:

Diese Dissertation beschäftigt sich mit drei Problemen von Staatsschulden, die während der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise in der Eurozone aufgetreten sind. Sie untersucht zunächst die Frage, ob die Zinssätze auf Staatsanleihen in einer Währungsunion von ökonomischen Fundamentaldaten oder von Marktstimmungen bestimmt werden. Zu diesem Zweck werden Techniken von Ereignisstudien verwendet um die Reaktion von langfristigen Zinssätzen auf unterschiedliche Kategorien von Neuigkeiten über Änderungen in Fundamentaldaten zu analysieren. Sie kommt zu dem Schluss, dass man zwar eine signifikante Reaktion auf manche solcher Neuigkeiten feststellen kann, dass es aber keine feste Beziehung zwischen Änderungen in den Fundamentaldaten und Zinsen gibt, die über alle Länder hinweg stabil ist. Der zweite Teil der Dissertation behandelt die Frage wie die Nachhaltigkeit von Staatsfinanzen empirisch beurteilt werden kann. Darin wird ein empirisches Modell von Staatsschulden entwickelt und geschätzt, das in der Lage ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Schulden-BIP-Quote zu jedem zukünftigen Zeitpunkt darzustellen. Für den Anwendungsfall Österreich deuten Vorhersagen auf Basis dieses Modells darauf hin, dass der Anstieg in der Schulden-BIP-Quote, der während der Eurokrise zu beobachten war, eher als transitorisches Randereignis und nicht als Hinweis auf ein langfristiges Nachhaltigkeitsproblem gesehen werden sollte. Die dritte Frage betrifft die Übertragung des Risikos eines Staatsschuldenausfalls auf den Rest der Volkswirtschaft. Um diese Frage zu untersuchen stellt die Dissertation ein Konjunkturmodell vor, in dem der Finanzsektor Staatsanleihen als Sicherheiten hält. In diesem Modell kann ein Anstieg der Ausfallwahrscheinlichkeit sowohl zu einer Kreditklemme als auch zu einer fallenden Güterproduktion führen. Wenn man das Modell zu Daten der Eurozone kalibriert, kann es einige wichtige stilisierte Fakten der Eurokrise erklären.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Jörn Kleinert, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte

Kinder, Früchte der Liebe und des Kalküls. Eine historische Analyse des generativen Verhaltens in der Pfarre Frein an der Mürz in der Obersteiermark

Autorin: Mag. Dr. Michaela Hohenwarter

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Obwohl Demograf/inn/en seit Beginn der 1930er Jahre daran interessiert sind, den Übergang von traditionellen zu modernen demografischen Verhältnissen (demografische Transition) zu studieren, fehlt es noch an Arbeiten zu disaggregierten Mustern von Fachkräften in ländlichen Gebieten. Die Identifizierung dieser Muster, die von Beruf und Religion beeinflusst werden, trägt dazu bei, die Mechanismen hinter dem Übergang der sozialen Klasse der Holzfäller in den österreichischen Staatsforsten besser zu verstehen. Ziel der Studie ist es deshalb, die Entwicklung einer ruralen Bevölkerung während der ersten demografischen Transition insbesondere im Hinblick auf den Rückgang der Fertilität zu erforschen, um Hypothesen hinsichtlich der Klassenunterschiede zwischen Landwirten und staatlichen Holzfällern überprüfbar zu machen. Die Studie stützt sich dabei auf Daten aus dem Pfarrregister von Frein an der Mürz von 1880 bis 1938. Die hierbei vorgenommenen statistischen Analysen auf Mikroebene machen verschiedene soziale ländliche Gruppen während des Modernisierungsprozesses miteinander vergleichbar. Die Ergebnisse bestätigen nur teilweise die Annahme, dass es Unterschiede zwischen den ländlichen Gruppen der Landwirte und der staatlichen Holzfäller im demografischen Wandel gab. Beruf und Religion waren nicht die dominanten Einflüsse. Die beobachteten Muster deuten vielmehr darauf hin, dass der Übergang der Fruchtbarkeit vor allem auf Innovationsdiffusion und die Anpassung an neue sozioökonomische Bedingungen zurückzuführen ist.

Betreuer der Dissertation: ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Teibenbacher, Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte
 

Institut für Wirtschaftspädagogik

Finanzielle Allgemeinbildung unter Berücksichtigung der Selbstkompetenz und deren Auswirkungen auf einen wirtschaftlichen Unterricht

Autor: Patrick Harg, BSc MSc

Studium: Wirtschaftspädagogik

Abstract:

Im Rahmen finanzieller Allgemeinbildung sollen Lernende den Umgang mit Geld, Lebensrisiken, Darlehen und Krediten sowie Möglichkeiten zum Vermögensaufbau und zur Altersvorsorge erlernen. Die Bedeutung dieser Handlungsfelder hat aufgrund gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen zugenommen. Aufgrund dessen gilt es, die Kompetenzen der Lernenden in diesen Bereichen zu fördern. Studienergebnisse belegen, dass wirtschaftlicher Unterricht, der den Fokus auf das Erlernen kognitiver Aspekte legt, diesen Anforderungen nicht gerecht wird. Daher sollten emotionale und motivational-volitionale Aspekte berücksichtigt werden. Diese Einflussfaktoren hängen stark von der Person und deren Selbstkompetenz ab. Um den Einfluss von Selbstkompetenz auf die finanzielle Allgemeinbildung zu verstehen, ergibt sich folgende Forschungsfrage: Welche Bedeutung hat Selbstkompetenz in Hinblick auf finanzielle Allgemeinbildung und welche Anforderungen lassen sich daraus an die Gestaltung von wirtschaftlichem Unterricht ableiten? Zunächst erfolgen die Auseinandersetzung mit dem Begriff finanzieller Allgemeinbildung und die Abgrenzung zu anderen Begriffen. Aufbauend darauf werden Inhalte finanzieller Allgemeinbildung geklärt, multiperspektivisch betrachtet und in die ökonomische Bildung integriert. Im nächsten Abschnitt wird beschrieben, welchen Einfluss Selbstwirksamkeitserwartungen, Motivation, Ziele, Selbstwertgefühle und Identitäten, also Komponenten der Selbstkompetenz, auf die finanzielle Allgemeinbildung haben. Basierend auf diesen Erkenntnissen sollen Anforderungen an die Gestaltung wirtschaftlichen Unterrichts thematisiert und Auswirkungen auf der Beziehungs- und Sachebene aufgezeigt werden. Hierbei sind der Umgang mit Motivation, die Selbstreflexion sowie komplexe Lehr-Lern-Arrangements essentiell. Diese Aspekte werden in einer abschließenden Fallstudie, die zur Förderung finanzieller Allgemeinbildung eingesetzt werden kann, berücksichtigt.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michaela Stock, Institut für Wirtschaftspädagogik
 

Institut für Wirtschaftspädagogik

Die Personalentwicklung im Zeitalter von Industrie 4.0

Autorin: Bettina Anna Scheiber, Bakk. MSc

Studium: Wirtschaftspädagogik

Abstract:

Industrie 4.0, eines der Schlagwörter zu Beginn des 21. Jahrhunderts, stellt Unternehmen und deren Mitarbeiter/innen vor große Herausforderungen. Entwicklungen, wie beispielsweise die steigende Technologisierung und Vernetzung, halten Einzug in den Unternehmen und neue Anforderungen werden an die Arbeitnehmer/innen gestellt. Um am Markt weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, müssen sich Unternehmen mit diesen veränderten neuen Rahmenbedingungen auseinandersetzen und aktiv tätig werden. Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage, mit welchen Personalentwicklungsmaßnahmen die Mitarbeiter/innen auf dem Weg zur Industrie 4.0 bestmöglich unterstützt werden können. Zunächst erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Begriff Industrie 4.0 sowie dessen Entwicklung in Deutschland und Österreich, um im weiteren Schritt die verschiedenen Grundlagen der Industrie 4.0, wie unter anderem cyber-physische Systeme und Big Data, darstellen zu können. Um einen Überblick über die Personalentwicklung in Unternehmen zu erhalten, wird im nächsten Kapitel nach einer Begriffsdefinition und einem Blick auf die Entwicklung dieses Bereiches im Unternehmen die Personalentwicklung anhand von fünf Forschungs- und Gestaltungszugängen charakterisiert. Im letzten Kapitel wird die Personalentwicklung im Kontext von Industrie 4.0 betrachtet, wobei zunächst die Herausforderungen an die Personalentwicklung, wie die Technologisierung, die Komplexität, der demografische Wandel und die Forderung nach lebenslangem Lernen, dargelegt werden. Anschließend werden die Anforderungen an die Mitarbeiter/innen, welche anhand von Kompetenzen, wie der technologischen Kompetenz, der Informationskompetenz und der Gesundheitskompetenz, aufgezeigt. Darauf aufbauend erfolgt eine Ableitung von Personalentwicklungsmaßnahmen, die sich zur Unterstützung der Mitarbeiter/innen auf dem Weg zur Industrie 4.0 besonders gut eignen.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michaela Stock, Institut für Wirtschaftspädagogik
 

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