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Studienjahr 2014/15

Institut für Banken und Finanzierung

Bewertung von Finanzinstrumenten auf inaktiven Märkten mit Monte-Carlo Methoden

Autor: Martin Wieland, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

In dieser Masterarbeit wird gezeigt, wie den Anforderungen der Rechnungslegungsstandards und gesetzlichen Vorschriften mit Monte-Carlo Methoden hinsichtlich Ausweis und Bewertung von Finanzinstrumenten in den Geschäftsberichten nachgekommen werden kann. Dazu wird anfangs auf die wesentlichen Regelungen der bedeutenden Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) und auf die Ausführungen der European Market Infrastructure Regulation (EMIR), welche mehr Transparenz und Sicherheit in die außerbörslichen Märkte bringen soll, eingegangen. Zur Bewertung von Finanzinstrumenten erlauben sowohl IFRS als auch EMIR den Einsatz von Bewertungstechniken, sofern keine Marktpreise beobachtet werden können. Sind Bewertungsprobleme nicht analytisch lösbar, können simulationsbasierte Bewertungsverfahren angewendet werden. Dies ist häufig der Fall, wenn komplexe Auszahlungsstrukturen oder Pfadabhängigkeiten bestehen. Es wird gezeigt wie die zufallsbasierte Monte-Carlo Methode zur approximativen Lösung komplexer Bewertungsprobleme unter Berücksichtigung aktueller Marktbedingungen herangezogen werden kann. Basierend auf der Brownschen Bewegung wird schrittweise ein stochastisches Aktienkursmodell entwickelt und zur Simulation von Preisprozessen genutzt. Die generierten Kursverläufe fließen wiederum in die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Finanzinstrumente ein. Durch Bewertung verschiedener Optionen, werden das Konvergenzverhalten der Monte-Carlo Methode und der Einfluss der einzelnen Parameter anschaulich dargestellt und analysiert. Die Genauigkeit des Monte-Carlo Schätzers ist im Grunde nur von den beiden Parametern Standardabweichung und Stichprobenumfang abhängig. Genauere Ergebnisse lassen sich daher durch die Ausweitung der Simulationszahl und den Einsatz von varianzreduzierenden Verfahren erzielen. Des Weiteren werden die Vor- und Nachteile des Simulationsverfahrens beleuchtet und aufgezeigt.

Betreuer der Masterarbeit: o. Univ.-Prof. Dr. Peter Steiner, Institut für Banken und Finanzierung
 

Institut für Finanzwirtschaft

Determinanten der Dividendenpolitik: Eine empirische Analyse von an der Wiener Börse gelisteten Unternehmen

Autorin: Kathrin Sallfellner, Bakk. Bakk.

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Dividenden sind eine Möglichkeit, AktionärInnen am Gewinn eines Unternehmens zu beteiligen. Da das Verhältnis von Gewinn zu Dividenden im Zeitablauf oft nicht stabil ist, stellt sich die Frage nach weiteren Determinanten, die Einfluss auf die Dividendenpolitik nehmen. Lintner (1956) entwickelte ein partielles Anpassungsmodell, das den laufenden Gewinn und die Vorjahresdividende zur Prognose von Dividenden heranzieht. Der Grundgedanke ist, dass Unternehmen - analog zu den Präferenzen ihrer AnlegerInnen - versuchen, eine nachvollziehbare stabile Dividende mit graduellem Wachstum auszuschütten, die auch in Zukunft aufrechterhalten werden kann. Mit Hilfe von deskriptiven Analysemethoden und einer Regressionsanalyse wird in der vorliegenden Arbeit dieses bewährte Modell auf seine Gültigkeit für 20 Unternehmen des österreichischen Aktienindex ATX prime im Zeitraum von 2004 bis 2013 geprüft. Der dynamische Charakter des Lintner-Modells in Zusammenhang mit der Panelstruktur der Daten erfordert für die Regressionsanalyse spezielle ökonometrische Methoden. Unter Berücksichtigung der Dimensionen des Panels sowie der Eigenschaften der untersuchten Daten erweist sich die verallgemeinerten Momenten-Methode von Blundell und Bond (1998) als beste Methode. Aus den Regressionsergebnissen lässt sich für die jährliche Dividende folgende grobe Schätzung ableiten: ¾ der Vorjahresdividende plus 10% des laufenden Gewinns. Im Vergleich mit anderen Länderstudien zeigen die österreichischen Unternehmen eine etwas konservativere Anpassung an den laufenden Unternehmenserfolg und eine etwas geringere Zielausschüttungsquote in Höhe von rund 40%. Das Lintner-Modell erweist sich insgesamt als gute Annäherung an das Dividendenverhalten der ausgewählten österreichischen Unternehmen, das sich entsprechend dem Modell als pfadabhängigen und konservativen Prozess beschreiben lässt.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: o. Univ.-Prof. Dr. Edwin Fischer, Institut für Finanzwirtschaft
 

Institut für Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik

Best Practices in Business Intelligence/Big Data

Autor: Thomas Hinke, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Business Intelligence (BI) entwickelt sich aufgrund der neuen Möglichkeiten durch Big Data zum Schlüsselfaktor für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum. Durch die erfolgreiche Umsetzung können geschäftsfeldübergreifende Wettbewerbsvorteile geschaffen werden. In dieser Arbeit wird untersucht, in welchem Ausmaß BI/Big Data im deutschsprachigen Raum Verwendung findet. Um deren Potentiale allerdings vollständig ausschöpfen zu können, sind bestimmte organisatorische Voraussetzungen nötig. Basierend auf dem Konzept des Organisationsdesigns werden v.a. die Bereiche Strategie, Struktur und Mitarbeiter untersucht. Die Arbeit stützt sich auf eine qualitative und eine quantitative Untersuchung. Zunächst wurden zehn leitende Mitarbeiter aus vier Ländern und unterschiedlichen Branchen interviewt. Ferner wurde eine Online-Befragung mit 199 Teilnehmern durchgeführt, die mehrheitlich aus der (Automobil-) Industrie stammen. Die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit sind, dass im deutschsprachigen Raum nur traditionelle BI-Anwendungen weit verbreitet sind, die größtenteils strukturierte Daten nutzen. Die Auswertung unstrukturierter Daten ist nur in Ansätzen etabliert, wird aber als Zukunftschance gesehen: V.a. Daten aus den Sozialen Medien sollen dazu genutzt werden, die Kunden besser zu verstehen und zu steuern. Eine BI/Big Data Strategie fehlt bei den meisten Unternehmen noch. Wenn eine solche vorhanden ist, dann ist sie meist technisch geprägt. So gestaltet sich auch die Organisationsstruktur: Die IT-Abteilung spielt die zentrale Rolle. Einige Unternehmen haben eigene BI/Big Data Abteilungen (BICC oder BI CoE). Deren Funktion kann sich jedoch von Unternehmen zu Unternehmen stark unterscheiden. Schließlich stellen sich neue Anforderungen an die Mitarbeiter. Immer häufiger werden sog. Data Scientists gesucht, die sich durch eine Querschnittsausbildung, eine ausgeprägte Business-Sicht und Berufserfahrung auszeichnen. Das knappe Angebot solcher Arbeitskräfte führt allerdings zu einem Mangel an Know-how in den Unternehmen.

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Schlögl, Institut für Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik
 

Institut für Marketing

Rassehunde als Prestigeobjekte: Die Bedeutung von Rassehunden für das Image ihrer Besitzer

Autorin: Carina Kradischnig, Bakk. MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Kaum ein anderes Tier genießt einen ähnlich hohen Stellenwert wie des Menschen bester Freund: der Hund. Ob als Wachhund, Sozialpartner oder als hoch relevanter Wirtschaftsfaktor – Hunde nehmen eine besondere Stellung ein. Trotz seiner sozialen und ökonomischen Bedeutung findet sich in der Literatur jedoch noch immer wenig über die genauen Motive und Beweggründe, welche ein Halten von reinrassigen und kostspieligen Hunden bewirken. Bereits Veblen postulierte, dass Rassehunde aus einem Bestreben nach Statusdemonstration gehalten und angeschafft werden. Dieser Aspekt rückt auch aktuell wieder vermehrt in den Mittelpunkt der Forschung, wenngleich eine empirische Bestätigung bisher noch ausständig ist. Daher zielt diese Forschungsarbeit darauf ab, eine empirische Grundlage für dieses Postulat zu finden. Insbesondere interessiert dabei die Frage, ob Rassehunde als zuverlässige Symbole für den Status und das Prestige ihrer HalterInnen gelten. Mit einer Methodenkombination als Forschungsdesign konnte in der Erfassung des gesamten Signalisierungsprozesses gezeigt werden, dass Rassehunde sich vorzüglich dazu eignen, das Image zu stärken und zu verbessern, die Verbindung zu einer bestimmten sozialen Gruppe zu signalisieren und soziale Distinktion zu vermitteln. Die Relevanz dieser Zusammenhänge variiert hierbei in Abhängigkeit von der gehaltenen Hunderasse, dem sozialen Status und dem eigenen (Rasse-)Hundebesitz. Diese Resultate gewinnen vor allem vor dem Hintergrund des Konzepts der sog. Brand Prominence an Bedeutung, welches auf diesen Kontext übertragen werden kann und sodann bedeutet, dass bestimmte Rassen als „leise Signale” dienen und positive Effekte in sozialen Interaktionen herbeiführen können. Die Ergebnisse sind für die Marketingforschung von Luxusgütern insofern relevant, als KonsumentInnen determiniert durch den eigenen (Rasse-) Hundebesitz und Status, unterschiedliche auf das Luxusgütermarketing übertragbare Markierungsintentionen verfolgen.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Thomas Foscht, Institut für Marketing
 

Institut für Organisation und Institutionenökonomik

Die Entwicklung eines Unternehmensplanspiels für die Gestaltung der Universitätslehre am Beispiel des Themas Geschäftsprozessoptimierung

Autorin: Kathrin Gönitzer, BSc MSc

Studium: Wirtschaftspädagogik

Abstract:

Die heutige Universitätslehre musste sich in den letzten Jahren vermehrt mit der und Kritik der rein theoretisch fundierten Lehre und zu wenig Praxisbezug, Kreativität und Innovation auseinandersetzen. Es wurde kritisiert, dass an der Universität theoretisch fundiertes Wissen in den Mittelpunkt gerückt werde und zu wenig auf übergeordnete Kompetenzen und übergreifendes Wissen über Zusammenhänge und Prozesse geachtet werde. Studierenden sollte die Möglichkeit eröffnet werden, ihre Denkmuster und Handlungsweisen in komplexen Situationen, aber noch an der Universität, zu erproben und zu festigen, bevor sie diese in der realen Welt praktizieren und anwenden. Ziel dieser Masterarbeit ist es, die Möglichkeit darzustellen, das Themengebiet der Geschäftsprozessoptimierung mittels eines Unternehmensplanspiels an der Universität praxisgerecht zu lehren. Im ersten Theorieteil wird auf die Methode des Unternehmensplanspiels, sowie auf relevante methodischen Anforderungen, wie Zeitbedarf, Anzahl der TeilnehmerInnen, Spielleitung, Spielregeln, die Aufbereitung und Gestaltung der Medien im Planspiel und die, sich als schwierig entpuppende, Auswahl und Selektion der Theorie-Themen und des Theorie-Inputs vor Spielbeginn, näher eingegangen. Durch den immer größer werdenden Bedarf an interaktiven Komponenten in der Lehre, setzte sich auch das Institut für Organisation und Institutionenökonomik zum Ziel, ein Unternehmensplanspiel zu entwickeln, welches auf die Optimierung von Geschäftsprozessen abzielt. Dieses Unternehmensplanspiel wird im zweiten Teil der Masterarbeit thematisiert, sowie darin enthaltene didaktische Anforderungen näher beleuchtet. Gegenstand des letzten Kapitels sind erste Ergebnisse, sowie die Auswirkung von selbst-entwickelten Verbesserungsmaßnahmen. Ein Unternehmensplanspiel bietet Möglichkeiten, Studierende in der Person als Ganzes zu trainieren und kann die universitäre Lehre in umfangreichem Maß bereichern.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Otto Krickl, Institut für Organisation und Institutionenökonomik
 

Institut für Personalpolitik

Die Wirkung von Betriebsfeiern auf die Inklusion von MitarbeiterInnen

Autor: Mag. Lukas Wolfgang Robisch, Bakk. MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Eine der vielfältigen Auswirkungen der Globalisierung ist die zunehmende Diversität der ArbeitnehmerInnen. Diese Diversität birgt sowohl Herausforderungen, als auch Potentiale. Damit diese steigende Vielfalt zu einem Wettbewerbsvorteil beitragen kann, ist die Inklusion sämtlicher MitarbeiterInnen entscheidend. Vor diesem Problemhintergrund untersucht die vorliegende Arbeit die Auswirkung von zwei beobachteten Betriebsfeiern auf die Inklusion in den jeweiligen Unternehmen. In einem ersten Schritt wird mithilfe verschiedener Modelle ein umfassender Inklusionsbegriff beschrieben, der aus relationalen und arbeitsbezogenen Komponenten besteht. Gleichzeitig werden sowohl konkrete unternehmerische Implikationen aufgezeigt, um zuvor identifizierte inklusionsfördernde Rahmenbedingungen zu schaffen, als auch potentielle Auswirkungen von Inklusion dargestellt. Viele dieser Rahmenbedingungen hängen stark von der jeweiligen Unternehmenskultur ab. In einem zweiten Schritt werden Betriebsfeiern als organisationskulturelle Medien beschrieben, die Organisationskultur sowohl ausdrücken, als auch gestalten. Die Analyse der Ziele, Funktionen und Wirkungen von Betriebsfeiern machen deren potentielle Einflussnahme auf betriebliche Inklusion deutlich. Dies stellt den Brückenschlag zu den beiden beobachteten Betriebsfeiern dar, deren Charakteristika (Anlass, Größe, Programm etc.) zuerst geschildert werden, bevor konkrete Beobachtungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Inklusion der betroffenen MitarbeiterInnen interpretiert werden. Beide Betriebsfeiern ließen auf eine Förderung beziehungsorientierter Bereiche der Inklusion schließen (z.B. besseres Kennenlernen und die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls). Arbeitsbezogene Aspekte wurden nicht direkt beeinflusst, obwohl dies bei einer entsprechenden Zielsetzung prinzipiell vorstellbar ist. Es kann aber angenommen werden, dass die geförderte relationale Inklusion den Weg ebnet für arbeitsbezogene Inklusion.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb, Institut für Personalpolitik
 

Institut für Produktion und Logistik

Anwendung von Metaheuristiken auf logistische Probleme in Ballungsgebieten

Autor: Dr. Gerald Senarclens de Grancy

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Zunehmende Überlastung von Straßen sowie ein Mangel an Parkplätzen stellen Transportunternehmen vor neue Herausforderungen. Nahezu alle Routenplaner ebenso wie relevante wissenschaftliche Artikel zu diesem Thema bauen auf die Annahme, dass stets ausreichend Platz zum Abstellen von Lastwägen vorhanden ist. Leider ist dies in der Realität vor allem in Großstädten oft nicht der Fall. In solchen Situationen ist es ratsam, Kunden rund um bekannte Parkplätze zu clustern. Zustellungen zwischen den Parkplätzen und deren zugeordneten Kunden können dann mittels eines alternativen Modus wie zum Beispiel einem Handtransportwagen erledigt werden. Daraus resultieren jedoch lange Servicezeiten in den Clustern, welche zu ineffizienten Routen führen können. Eine mögliche Lösung ist es, einzelnen Fahrzeugen mehrere Arbeiter zuzuteilen. Diese können die Zustellung ab den Parkplätzen parallelisieren. Daraus resultiert ein neues Entscheidungsproblem, welches sich mit dem Kompromiss von Kosteneinsparungen für Fahrzeuge und zusätzlichen Kosten für Arbeiter beschäftigt. Die vorliegende Arbeit präsentiert neue Algorithmen zum Zuordnen von Kunden zu Parkplätzen sowie zur Bildung effizienter Routen. Bis dato gab es noch kein Verfahren zur Zuordnung von Kunden zu Parkplätzen, wenn die Kunden Einschränkungen bei den Lieferzeiten vorgeben. Um dieses Problem effizient zu lösen, identifiziert diese Dissertation relevante Charakteristiken, Parameter und Probleme bei der Erstellung von Clustern, welche gut für das Bilden von Routen geeignet sind. Die Schwierigkeit einer mangelnden expliziten Zielfunktion für die Cluster wird mit einer Attraktivitätsfunktion gelöst. Für letztere wurde ein Feedback-Mechanismus entwickelt, welcher es erlaubt, aus den besten bisherigen Lösungen zu lernen.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Dissertation: ao. Univ.-Prof. Dr. Ulrich Pferschy, Institut für Statistik und Operations Research
 

Institut für Soziologie

Türkische BildungsmigrantInnen in Österreich - Eine biographische Betrachtungsweise auf Migrationsprozesse

Autorin: Karin Fließer, BA MA

Studium: Soziologie

Abstract:

Bildungsmigration ist eine Form der Migration, die in der bisherigen Migrationsforschung verhältnismäßig wenig Berücksichtigung fand. Dieses Phänomen wird in der vorliegenden Arbeit ins Zentrum der Betrachtung gerückt. Als BildungsmigrantInnen gelten jene Studierenden, die ihr Herkunftsland längerfristig verlassen, um eine Hochschule in einem anderen Land zu besuchen. Da sie ihre Schulzeit noch im Herkunftsland absolviert haben, erfolgt die Migration zumeist im jungen Erwachsenenalter und nicht im Familienverband. Um die Lebenswelten von BildungsmigrantInnen zu untersuchen, wurde eine qualitative, biographisch orientierte Studie durchgeführt. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, vergleichsweise offen in ein wenig erforschtes Feld zu gehen und den Relevanzsetzungen und Deutungen von AkteurInnen ausreichend Platz zu bieten. Die Forschung wurde dabei einerseits von der Frage angeleitet, wie sich Migrationsentscheidungen im lebensgeschichtlichen Verlauf herausbilden und andererseits, wie sich Migrationsprozesse in weiterer Folge auf die Biographien und damit einhergehenden Zugehörigkeitskonstruktionen der BildungsmigrantInnen auswirken. Im Zuge der Untersuchung wurden zehn biographisch-narrative Interviews mit BildungsmigrantInnen, die aus der Türkei nach Österreich gekommen sind, durchgeführt. Bei der Analyse, die sich methodisch am Verfahren der Grounded Theory orientierte, konnten folglich auch herkunfts- und ankunftslandspezifische Umstände berücksichtigt werden. Die Befunde zeigen, dass Wege in die Migration von strukturellen und familiären Faktoren, aber auch individuellen Handlungsschemata abhängig sind und sich biographisch daher unterschiedlich gestalten. Außerdem wird deutlich, dass sich die BildungsmigrantInnen in mehrfacher Hinsicht im österreichisch-türkischen Kontext positionieren und insbesondere ethnische Zugehörigkeiten flexibel ausgehandelt werden.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Assoz.-Prof. Dr. Sabine Haring, Institut für Soziologie
 

Institut für Soziologie

Die Konsistenz des Umweltverhaltens von Haushaltsmitgliedern un die Validität von Fremdangaben. Eine empirische Untersuchung

Autor: Markus Schweighart, BA MA

Studium: Soziologie

Abstract:

Um den Haushaltsenergieverbrauch verstehen zu können, ist man auf standardisierte Erhebungen des Umweltverhaltens angewiesen. Oft wird dabei nur ein Haushaltsmitglied stellvertretend für den gesamten Haushalt befragt, weil man annimmt, dass die Haushaltsmitglieder konsistentes Verhalten aufweisen. In anderen Fällen, wenn etwa das Verhalten aller Haushaltsmitglieder erhoben wird, liefert häufig ein Haushaltsmitglied Fremdangaben über das Verhalten der anderen. Wenn Haushaltsmitglieder falsche Annahmen darüber besitzen, wie sich die anderen verhalten, können zuwiderlaufende Energiesparbemühungen die Folge sein. Deshalb untersucht vorliegende Arbeit (I) inwiefern das Umweltverhalten der Haushaltsmitglieder konsistent ist, und (II) inwieweit das Verhalten der PartnerInnen richtig eingeschätzt wird, inwieweit also Fremdangaben den Selbstangaben entsprechen. Im Zuge einer empirischen Erhebung wurden in 84 Zwei-Personen-Haushalten in Graz jeweils beide Haushaltsmitglieder interviewt. Es liegen zu Mobilitätsverhalten, Energiesparen und Umweltbewusstsein sowohl Selbst- als auch Fremdangaben vor. Was die Konsistenz des Verhaltens betrifft, finden sich höhere Übereinstimmungen bei der Verkehrsmittelwahl und der Regulation der Raumtemperatur. Bei weniger leicht zu beobachtenden Verhaltensaspekten wie Weglängen, Jahres-PKW-km oder Lichtabschalten sind die Korrelationen wesentlich geringer. Fremdangaben erreichen beim Mobilitätsverhalten eine gute Validität, wohingegen bei individuellem Energiesparverhalten (Nutzung von Elektrogeräten, Wasserverbrauch) Fremdangaben kaum mit den Selbstangaben übereinstimmen. In weitere Analysen wurden Unterschiede nach Geschlecht festgestellt. Die Ergebnisse legen nahe, dass man bei der Messung des Haushalts-Energiesparverhaltens überprüfen muss, ob sich die Haushaltsmitglieder konsistent verhalten. Auf Fremdangaben sollte beim Umweltverhalten, abgesehen vom Mobilitätsverhalten, verzichtet werden.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Franz Höllinger, Institut für Soziologie
 

Institut für Statistik und Operations Research

Mathematische Optimierung in der Personaleinsatzplanung bei mehrschichtigen Qualifikationen

Autor: Tobias Kreiter, Bakk. B.A. (Econ.) MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Diese Masterarbeit befasst sich mit einem neuartigen Personalplanungsproblem. Neben der üblichen Zuteilung von Personen zu Aufgaben (Tasks) und Zeitfenstern mit den gängigen Nebenbedingungen der Personalwirtschaft umfasst das Problem auch mehrschichtige Qualifikationen. Mehrschichtigkeit bezieht sich dabei auf die Verknüpfung von kategorischen und hierarchischen Skills mit der Multitaskingfähigkeit und der Erfahrung der MitarbeiterInnen. Die Arbeit enthält ein ganzzahliges Optimierungsmodell (ILP-Modell) zur qualifikationsgerechten Zuteilung von Tasks. Die Tasks unterscheiden sich in ihrer Anforderungsintensität. Dies bedingt, dass manche Tasks gleichzeitig von einer Person wahrgenommen werden können, wobei aber die Möglichkeit der Mehrfachübernahme nicht nur vom Task an sich abhängt, sondern auch von der beauftragten Person. Diese komplizierten Rahmenbedingungen wurden mithilfe zweier Konfliktmatrizen abgebildet. Das Modell wurde in erweiterter Form zur Personaleinsatzplanung bei dem Kultur- und Veranstaltungsbetrieb Grazer Spielstätten, einer Tochter der Bühnen Graz, verwendet. In diesem Betrieb fallen täglich bei mehreren Events an unterschiedlichen Orten verschiedene Tasks an. Bei der Erstellung der Dienstpläne ist neben der Vielzahl arbeitsrechtlicher Vorschriften (zB Arbeits-, Ruhezeiten, freie Tage, geteilte Dienste) das Anforderungsprofil der Tasks zu berücksichtigen. Diese unterscheiden sich in der geforderten Qualifikation des Personals, der Intensität der Inanspruchnahme und ihrer Dauer. Der zur Bewältigung der Tasks zur Verfügung stehende Personalpool ist durch starke Heterogenität gekennzeichnet. Außerdem kann eine Person unter gewissen Umständen mehrere Tasks gleichzeitig übernehmen, dies hängt von der Intensität der Aufgabe und der Kompetenz der Person ab. Das erweiterte Modell wurde unter der Verwendung von Python PuLP implementiert und mit einem open-source Solver für den Einsatz in einem realen System praktisch umgesetzt.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Ulrich Pferschy, Institut für Statistik und Operations Research
 

Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship

Leadership aus neurowissenschaftlicher Sicht

Autorin: Mag. Stephanie Vorderegger, Bakk. MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die vorliegende Masterarbeit untersucht anhand einer Metaanalyse, welche Gehirnregionen bei Aspekten der Leadershipforschung beteiligt sind. Im vorangehenden theoretischen Teil der Arbeit wird beantwortet, welche Methoden der Neurowissenschaft zur Führungsforschung beitragen können. Neben den populären Methoden, wie der Elektroenzephalographie (EEG) oder der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT), können auch die Magnetenzephalographie, die Positronenemissionstomographie sowie die transkranielle Magnetstimulation zu wesentlichen Erkenntnissen für die Führungsforschung beitragen. Alle Methoden weisen sowohl Vorteile als auch Nachteile auf. Überdies wurde in der Masterarbeit herausgearbeitet, in welchen unterschiedlichen Bereichen die Neurowissenschaft zur Führungsforschung beitragen kann (zB bei der neurophysiologischen Unterscheidung zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Führungskräften). Im Zuge der Metaanalyse wurden insgesamt 20 fMRT oder EEG Studien, die inhaltlich für die Führungsforschung von Relevanz sind, auf die beteiligten Hirnregionen untersucht. Von den 20 Studien mussten insgesamt 5 Studien aussortiert werden. Die restlichen 15 Studien wurden in unterschiedliche Kategorien unterteilt, um so eine Vergleichbarkeit gewährleisten zu können. Die Ergebnisse der Metaanalyse zeigen, dass die einzelnen Ergebnisse der Studien nicht deckungsgleich sind, sondern vielmehr lose im Raum stehen; d.h. in den verschiedenen Studien waren jeweils unterschiedliche Gehirnregionen aktiviert. Dies kann auf verschiedene Umstände, wie in etwa auf die geringe Anzahl an untersuchten Studien zurückgeführt werden. Die Inkonsistenz der Ergebnisse deutet auf weiteren Forschungsbedarf im Bereich der Führungsforschung hin.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Alfred Gutschelhofer, Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship
 

Institut für Unternehmensrechnung und Controlling

Erfolgsrechnung inklusive Finanzplan zur Evaluierung neuer Produkte im Automobilbereich

Autorin: Anna-Maria Saupper, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die vorliegende Arbeit behandelt die Entwicklung eines MS-Excel-Tools zur Abbildung von Business Cases im Automobilbereich. Damit soll dem Kooperationspartner AVL ein Werkzeug zur Verfügung gestellt werden, um potenziellen Kunden eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Ausgestaltung ihrer Entwicklungsprojekte liefern zu können. Basierend auf Absatz-, Kosten- und Investitionsprognosen soll das mit AVL Business Case benannte Planungsinstrument dem User eine umfassende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ermöglichen. Aus Sicht der Entscheidungstheorie ist der AVL Business Case als (partielle) Ergebnismatrix einzuordnen, wobei die praktischen Einsatzbedingungen des Planungstools mehrfache Vereinfachungen im Entscheidungsfeld bedingen. Als Kernstück desselben stellt sich eine kalkulatorische Erfolgsrechnung dar, die ob der Einbeziehung von Vorlaufkosten auch Elemente einer Lebenszyklusbetrachtung aufweist. Da im AVL Business Case zugunsten einer durch die Rechnungslegung geprägten Vorgehensweise bisweilen von einer strikten Auslegung des wertmäßigen Kosten- und Leistungsbegriffs abgewichen wird, nimmt die Arbeit auch auf Harmonisierungsansätze zwischen internem und externem Rechnungswesen Bezug. Mit Blick auf die konkrete Umsetzung im AVL Business Case wird gezeigt, dass die Ausgestaltung der einzelnen Komponenten entscheidend durch die Einsatzbedingungen des Tools determiniert wird. Als wesentliches Entscheidungskriterium für Investitionsentscheidungen in der Motorenentwicklung fungieren die mit dem Vorhaben verbundenen Cashflows bzw. die daraus resultierende Amortisationsdauer. Als Ausdruck einer pragmatischen Umsetzung der wertorientierten Unternehmensführung werden die Zahlungsströme im AVL Business Case derivativ aus der kalkulatorischen Erfolgsrechnung abgeleitet. Ergänzend wird dem User ein Dashboard zur Verfügung gestellt, das im AVL Business Case als Umsetzung der Kennzahlenanalyse dient und dem Entscheider mögliche Zielgrößen zur Entscheidungsfindung anbietet.

Betreuer der Masterarbeit: o. Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Alfred Wagenhofer, Institut für Unternehmensrechnung und Controlling
 

Institut für Unternehmensrechnung und Reporting

Das Verhältnis des Headquarters zu seinen Tochtergesellschaften in Bezug auf Integration und Kontrolle

Autorin: Katharina Lenzer, MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Im Rahmen dieser Arbeit wird ein Teilaspekt der Internationalisierung, nämlich der Umgang des Headquarters mit seinen Tochtergesellschaften in Bezug auf Integration und Kontrolle herausgegriffen und mit Hilfe einer Casestudy empirisch untersucht. Als theoretisches Fundament werden Instrumente der Integration und der Kontrolle näher erläutert. Bei den Integrationsmaßnahmen unterscheidet man zwischen allgemeiner, personeller und kultureller Integration. Zu den allgemeinen Überlegungen zählen das Verständnis der Tochterunternehmen, eine gemeinsame Vision und Mission, ein Unternehmensleitbild sowie eine Unternehmensstrategie. Im Zuge personeller Integration können Unternehmen ein Integrationsteam zusammenstellen, Führungskräfte als entscheidende Personen wahrnehmen, Zusammenarbeit fördern und eine Vertrauensbasis aufbauen. Bei kultureller Integration geht es um die Vermittlung einer gemeinsamen Unternehmenskultur. Essentiell hierbei ist die Rücksichtnahme auf Landeskulturen und die Entwicklung interkultureller Kompetenz. Kontrollmaßnahmen lassen sich in personelle, formelle und soziale Kontrolle sowie Output-Kontrolle unterteilen. Personelle Kontrolle befasst sich mit Hierarchie, dem Einsatz von Expatriates als auch internationaler Koordinatoren und Feedback. Um formelle Kontrolle zu erzielen, bedarf es Prozessdokumentation, Standardisierung und Compliance-Management. Es ist auch möglich, Tochterunternehmen durch das Festlegen und Überprüfen von Zielen wie auch durch Reporting zu kontrollieren, was der Output-Kontrolle zugeordnet wird. Die soziale Kontrolle richtet ihr Augenmerk auf die passende Personalauswahl, Sozialisierung, Beziehungsmanagement und Informationsaustausch. Im Zuge der empirischen Ausarbeitung wird in Erfahrung gebracht, welche Maßnahmen vom untersuchten Unternehmen praktisch angewandt werden, auf welche Erfahrungen die Tochterunternehmen zurückblicken können und inwiefern Verbesserungspotential in diesem Bereich vorhanden ist.

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Manfred Fuchs, Institut für Unternehmensrechnung und Reporting
 

Institut für Unternehmensrechnung und Steuerlehre

Die Auswirkungen der Gruppenbesteuerung auf die inländischen und ausländischen Beteiligungsstrukturen österreichischer Unternehmen

Autor: Patrick Mittermaier, BSc MSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Das breit diskutierte Thema der Gruppenbesteuerung wird in dieser Arbeit umfassend bearbeitet. Das Hauptziel besteht darin, die Auswirkungen der österreichischen Gruppenbesteuerung auf die Beteiligungen österreichischer Unternehmen an inländischen und ausländischen Tochtergesellschaften empirisch zu untersuchen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Gruppenbesteuerung werden erläutert sowie die Änderungen des StabG 2012 und des AbgÄG 2014 dargestellt. Es wird ein kompakter Überblick über bereits existierende modelltheoretische und empirische Ergebnisse in diesem Bereich gegeben. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen jedoch die beiden eigenständig durchgeführten Datenbankenstudien. Aus der AMADEUS-Datenbank wurden die Stichproben-Daten auf Mutter- und Tochterunternehmensebene im Zeitraum 2000-2012 erhoben. Im Statistik-Programm STATA erfolgte eine Berechnung der Regressionsmodelle, als empirische Methoden wurden die multiple OLS-Regression, die Probit Regression und ein negatives Binomialmodell eingesetzt. Die 1. empirische Studie behandelt die Auswirkungen auf die inländischen Beteiligungsstrukturen österreichischer Unternehmen. Sie belegt eine Ausweitung der Beteiligungen an potenziellen inländischen Gruppenmitgliedern nach Gruppenbesteuerungseinführung (2 % Anstieg auf MU-Ebene/5 % Anstieg auf TU-Ebene). Die 2. empirische Studie beschäftigt sich mit den Auswirkungen auf die ausländischen Beteiligungsstrukturen österreichischer Unternehmen. Auf Mutterunternehmensebene konnte kein höherer Anteil an ausländischen potenziellen Gruppenmitgliedern beobachtet werden. Jedoch besteht auf Tochterunternehmensebene eine um 3-5 % höhere Wahrscheinlichkeit, diese auch nach der Reform als potenzielle Gruppenmitglieder zu identifizieren. Im Rahmen des StabG 2012 wurde eine Verlustdeckelung der Höhe nach bei ausländischen Gruppenmitgliedern eingeführt, eine geringfügige Reduktion des Beteiligungsausmaßes an ausländischen Gruppenmitgliedern war die Folge.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Rainer Niemann, Institut für Unternehmensrechnung und Steuerlehre
 

Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung

Der Einfluss der Prüferhaftung auf Investitionsverhalten. Eine kritische Betrachtung neuerer modellanalytischer Ansätze

Autor: Reinhard Schrank, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Die ökonomischen Mechanismen und die optimale Ausgestaltung der Prüferhaftung sind Gegenstand umfangreicher theoretischer Forschungsarbeit. Insbesondere entscheidungs- und spieltheoretische Modelle sind geeignet, um Einblicke in die Wirkungsweise von Haftungsregeln zu erlangen. Zahlreiche theoretische Arbeiten beschäftigen sich mit den Auswirkungen verschiedener Haftungssysteme auf die Prüfungsqualität, die Prüfungsgebühren oder die Gesamtwohlfahrt einer Ökonomie. Die Investitionswirkungen der Prüferhaftungen wurden hingegen lange vernachlässigt und nur in wenigen neueren Arbeiten untersucht. Die vorliegende Masterarbeit zielt darauf ab, den Einfluss der Abschlussprüferhaftung auf Investitionsverhalten anhand einer kritischen Betrachtung dieser Beiträge zu beleuchten. Insbesondere interessiert, welchen Einfluss die Strenge eines Haftungssystems auf die Investitionsneigung, die Investitionshöhe sowie die Kapitalkosten und die Qualität von durchgeführten Investitionsprojekten hat. Dazu werden zunächst mögliche Ausgestaltungen von Haftungssystemen beschrieben. Anschließend wird ein breiter und gründlicher Überblick über die vorangehende analytische Forschung gegeben. Im Hauptteil der Arbeit werden fünf ausgewählte Forschungsbeiträge vorgestellt und kritisch diskutiert. Die Analyse zeigt, dass der Zusammenhang zwischen Prüferhaftung und Investitionsverhalten uneindeutig ist. Einerseits stellt eine strengere Haftung eine bessere Versicherung für Investoren dar und wirkt sich daher positiv auf die Investitionstätigkeit aus. Andererseits kann sie auch negative Prüferreaktionen, wie eine vermehrte Mandatsablehnung, höhere Prüfungsgebühren oder eine konservativere Berichterstattung erzwingen und die Investitionstätigkeit reduzieren. Relativ eindeutig weisen die Ergebnisse darauf hin, dass eine Ausdehnung der Haftung die Kapitalkosten senkt und die Qualität von durchgeführten Investitionsprojekten erhöht.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Ralf Ewert, Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

Wissensbasierte Standortentwicklung und demographischer Wandel: Standortstrategische Gefährdungspotentiale und neue Handlungsfelder für die steirische Standortpolitik

Autor: Christoph Seidl, BA (Econ.) MA (Econ.)

Studium: Volkswirtschaftslehre

Abstract:

Wissen ist die entscheidende Wachstumsdeterminante moderner Regionen und Volkswirtschaften. Unter Nutzung dieser Wachstumsquelle konnte die Steiermark, die jahrelang als wirtschaftlich rückständige und veraltete Region galt, zu einem erfolgreichen und vielsprechenden Standort werden. Dieser Wandel gelang durch die konsequente Umsetzung einer wissensbasierten Standortstrategie, die umfangreiche Investitionen in Humankapital, einen Ausbau der regionalen Vernetzung und die Förderung wissensintensiver Gründungen beinhaltet. Diese Arbeit analysiert, inwieweit die demographisch bedingte Alterung der steirischen Bevölkerung diese wissensintensiven Stärkefelder schwächt und die erfolgreiche steirische Entwicklung gefährdet. Dabei wird belegt, dass neben einem massiven Wissensverlust und einschneidenden Veränderungen in den formellen und informellen Netzwerkstrukturen, ein Rückgang der Innovationsfähigkeit und abnehmende Unternehmensgründungen in der Steiermark drohen. Mit der Formulierung neuer Aufgaben und der Präsentation geeigneter Maßnahmen analysiert diese Arbeit, wie die Gefährdung abzuwenden und die demographische Herausforderung zu bewältigen ist. Zu den analysierten Aufgaben zählt die Implementierung lebenslangen Lernens, der Ausbau des intergenerativen Wissenstransfers, die Schaffung innovationsförderlicher Rahmenbedingungen für ältere Arbeitnehmer und die umfassende Förderung älterer Unternehmensgründer. Zudem zeigt die Arbeit, dass regionale Wirtschaftsdaten zukünftig altersbezogen erhoben werden müssen und die neuen Maßnahmen mithilfe eines regionalen Wissens- und Kompetenzmanagements optimal in die bestehende Standortstrategie integriert werden müssen. Außerdem bedarf es einer umfassenden Bewusstseinsbildung. Abschließend wird in der Arbeit das Projekt Generationen.WERKSTATT präsentiert. Dieses Projekt ist eine potentielle Möglichkeit zur Umsetzung eines Teils der neuen Aufgaben und Maßnahmen.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. DDr. Michael Steiner, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

Economic assessments of aspects of climate policy in a globalized world economy

Autor: Dr. Thomas Schinko

Studium: Volkswirtschaftslehre

Abstract:

Um die schwerwiegendsten und möglicherweise katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden, müssen die anthropogenen Treibhausgasemissionen, welche einen Haupteinflussfaktor für den Klimawandel darstellen, substantiell reduziert werden. Um dies zu erreichen wurden nationale und internationale regulatorische Instrumente, wie etwa das Kyoto Protokoll, eingeführt. Da diese Instrumente allerdings in der Praxis Einschränkungen unterliegen, konnten die theoretisch antizipierten globalen Emissionsreduktionen noch nicht umgesetzt werden. Im Rahmen der vorliegenden Dissertation werden vier konkrete Einschränkungen der gegenwärtigen und zukünftigen internationalen Klimapolitik, sowie gängiger Analysemethoden ebendieser, behandelt. Diese vier Einschränkungen umfassen die begrenzte regionale Abdeckung der gegenwärtigen internationalen Klimapolitik, welche schlussendlich zur Verlagerung von Emissionen (carbonleakage) führen kann; die eingeschränkte Effektivität von potentiellen Maßnahmen zur Bekämpfung von carbonleakage, sogenannten Border Carbon Adjustment (BCA) Maßnahmen; die im Hinblick auf eine kohlenstoffarme Energiewende langfristig kontraproduktiven Anreize von BCA Maßnahmen; sowie die, aufgrund von Investoren als hoch wahrgenommen Investitionsrisiken, hohen Finanzierungskosten für kohlenstofffreie Erneuerbare Energie Technologien in Entwicklungsländern. Durch den Einsatz von verschiedenen qualitativen und quantitativen ökonomischen Methoden – ein LevelizedCostofElectricity (LCOE) Modell, ein Computable General Equilibrium (CGE) Modell, qualitative Experteninterviews und Fallstudienanalysen – wird im Rahmen der vorliegenden Dissertation eine ökonomische Bewertung dieser vier Einschränkungen der gegenwärtigen internationalen Klimapolitik im Kontext einer globalisierten Weltwirtschaft durchgeführt.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Dissertation: ao. Univ.-Prof. Dr. Karl Farmer, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

Consumption-Based Approaches in International Climate Policy

Autor: Dr. Christian Lininger

Studium: Volkswirtschaftslehre

Abstract:

Die internationale Klimapolitik ist derzeit von unilateralen Ansätzen zur Emissionsreduktion geprägt. Manche Wissenschaftler argumentieren, die Industrieländer könnten die globale Effektivität solcher Ansätze erhöhen, indem sie in ihrer Klimapolitik nicht auf die auf ihrem Territorium in der Produktion freigesetzten Emissionen abzielen, sondern auf jene Emissionen, die in den von ihnen konsumierten Gütern ”enthalten” sind. Diese Studie untersucht derartige konsumorientierte Politik-Ansätze anhand der Effektivitäts-Kriterien Umwelt-Effektivität, Kosten-Effektivität und Carbon Leakage. Erster Schritt ist eine Gegenüberstellung zweier Forschungsströmungen, zwischen denen es bisher kaum Austausch an Ideen gegeben hat: der Literatur zu Border Carbon Adjustments und jener zu Emissions embodied in Trade. Mithilfe eines theoretischen ökonomischen Modells werden dann die Auswirkungen produktions- und konsumorientierter Ansätze verglichen. Abschließend werden Vorschläge für die praktische Gestaltung einer konsumorientierten Klimapolitik erarbeitet. Zentrales Ergebnis dieser Studie ist, dass keiner der beiden Ansätze unter allen Bedingungen der effektivere ist. Die relative Effektivität von produktions- und konsumorientierten Politikvarianten hängt vielmehr (i) von Nachfrage-, Handels- und Produktionsparametern und (ii) der Ausgestaltung der verwendeten Politikinstrumente ab. Um effektiver zu sein, sollte eine konsumbasierte Politik unter anderem nicht die Exporte von Schwellenländern mindern, sondern in diesen Ländern einen Umstieg auf ”saubere” Produktionstechnologien fördern. Dies erfordert ein Mindestmaß an Kooperation zwischen Ländern, die Klimapolitik betreiben und jenen, die dies nicht tun. Konsumorientierte Politik ist daher kein Ansatz, durch den Industrieländer unilateral eine höhere Politik-Effektivität erreichen können - vielmehr sollte sie als Zwischenschritt auf dem Weg zu einer vollends multilateralen Klimapolitik gesehen werden.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Dissertation: ao. Univ.-Prof. Dr. Karl Steininger, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte

Die österreichisch-serbischen Wirtschaftsbeziehungen - eine wirtschaftshistorische Analyse der bilateralen Handelsbeziehungen von 1884 bis 1912

Autor: Dr. Zoran Vergas

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Das Ziel der Arbeit richtet sich auf die Zusammenführung historischer Befunde und wirtschaftstheoretischer Überlegungen, um damit die Ursachen und Einflussfaktoren für die Entwicklung der österreichisch-serbischen Handelsbeziehungen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zu untersuchen. Den Ausgangspunkt bildet die Hypothese, dass die österreichisch-ungarische und serbische Exportwirtschaft „den Weg des geringeren Widerstandes” gegangen sind. So kann man auf der einen Seite beobachten, dass die österreichisch-ungarische Industrie mit fortschreitender Einbindung Serbiens in die internationale Arbeitsteilung immer mehr Marktanteile in den stark wachsenden Branchen verlor, wobei tendenziell der Anteil an denjenigen Gütern in der serbischen Einfuhr gestiegen ist, bei denen sich der Konkurrenzdruck im Zeitverlauf deutlich erhöhte. Auf der anderen Seite sind in der serbischen Ausfuhr trotz lauter Rufe nach der Entstehung der Veredelungsindustrie über mehr als zwei Jahrzehnte nur geringe Strukturverschiebungen zu erkennen. Erst mit dem Beginn des österreichisch-serbischen Zollkriegs im Jahr 1906, als die Ausfuhrgüter auf weitentfernten und durchaus anspruchsvollen Absatzmärkten verkauft werden mussten, etablierte sich in der serbischen Ausfuhr eine neue Richtung. Der Grund für diese Entwicklung ist darin zu suchen, dass die Exportwirtschaft eines Landes immer in Richtung von bereits bekannten und weniger umkämpften Märkten bzw. Marktsegmenten gravitiert. Im Gegensatz dazu führt die stärkere Einbindung in die internationale Arbeitsteilung zu einer stetigen Veränderung der Bedarfsstruktur der Konsumenten. Mit anderen Worten nimmt ein Land das „bessere” Angebot aus dem Ausland schneller wahr, als seine Wirtschaft bereit ist, sich der „besseren” Nachfrage auf dem internationalen Absatzmarkt anzupassen.

Betreuer der Dissertation: em. o. Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer, Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte
 

Institut für Wirtschaftspädagogik

ERP-Integration in Schulbüchern für den kaufmännischen Unterricht an berufsbildenden Schulen in Österreich

Autor: Dr. Daniel Kombacher

Studium: Wirtschaftspädagogik

Abstract:

Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP-Systeme; z.B. SAP, Infor ERP LN, WINLine, BMD) finden eine immer weitere Verbreitung in Unternehmen weltweit, so auch in Österreich. Aufgrund ihrer großen betriebswirtschaftlichen Bedeutung sind dieselben auch für den kaufmännischen Unterricht äußerst relevant. Während ERP-Systeme und deren Einsatz in Unternehmen bereits gründlich erforscht sind, gibt es relativ wenige wissenschaftliche Beiträge über deren Einsatz im Unterricht an Schulen. Ziel der vorliegenden Dissertation ist es zu untersuchen, inwieweit Lernaufgaben zum ERP-Einsatz in Schulbüchern der Handelsakademie den Anforderungen des fachdidaktischen Forschungsstands entsprechen. Schulbücher und die in ihnen enthaltenen Lernaufgaben zählen nach wie vor zu den größten Einflussfaktoren bei der Gestaltung und Durchführung von Unterricht. Ihre Erforschung ist daher von großem wissenschaftlichen Interesse. Die in der Dissertation dargestellten und diskutierten Ergebnisse beruhen auf einer Untersuchung von 1921 Analyseeinheiten aus Schulbüchern für den kaufmännischen Unterricht an Handelsakademien. Die Untersuchung erfolgt anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring, wobei die Anforderungen an Lernaufgaben zum ERP-Einsatz in einem aus aktuellen Forschungsbeiträgen deduktiv hergeleiteten Kategoriensystem operationalisiert werden. Wie die Untersuchungsergebnisse zeigen, erfüllen aktuelle Lernaufgaben zum ERP-Einsatz in Schulbüchern zentrale fachdidaktische Anforderungen, wie z.B. eine umfassende Förderung beruflicher Handlungskompetenz, Offenheit der Aufgabenstellung, Alltags- und Geschäftsprozessbezug sowie Einsatz verschiedener Repräsentationsformen des Wissens nur unzureichend. Von den Forschungsergebnissen werden Empfehlungen abgeleitet, welche das Lehren und Lernen im kaufmännischen Unterricht mit Lernaufgaben zum ERP-Einsatz verbessern sollen. Die Empfehlungen werden anhand von drei exemplarisch entwickelten prototypischen Lernaufgaben-Sets konkretisiert.

Betreuerin der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Michaela Stock, Institut für Wirtschaftspädagogik
 

Institut für Wirtschaftspädagogik

Kognitive Anforderungen für den Umgang mit künstlicher Intelligenz

Autor: Gernot Dreisiebner, BSc MSc MSc

Studium: Wirtschaftspädagogik

Abstract:

Künstliche Intelligenz (KI) befasst sich unter anderem mit der Übertragung des menschlichen kognitiven Leistungsspektrums auf Computersysteme. Bedingt durch einen Bedeutungszuwachs technischer Lösungen für Erfassung, Austausch und Analyse von Informationen gewinnt die Thematik an Relevanz für die wirtschaftliche Ausbildung an der Handelsakademie. Im Zentrum dieser Masterarbeit steht die Frage, welche kognitiven Anforderungen für den Umgang mit künstlicher Intelligenz notwendig sind und welche Schlussfolgerungen sich daraus für die wirtschaftliche Ausbildung an der Handelsakademie ergeben. Zunächst erfolgt eine Betrachtung ausgewählter menschlicher kognitiver Prozesse, wobei unter anderem die Bedeutung von Wissen und Wissensrepräsentation als Basis jeglicher kognitiver Prozesse betont wird. Anschließend werden die erlangten Erkenntnisse in den Kontext der KI-Forschung gesetzt und deren aktueller Stand thematisiert. Neben Wissensrepräsentation werden auch schlussfolgerndes Denken und Suchstrategien als grundlegende Aspekte für die Schaffung künstlicher Intelligenz identifiziert. Das Zusammenwirken dieser Komponenten wird exemplarisch am KI-System IBM Watson demonstriert. Basierend auf einer Darstellung konkreter Anwendungsszenarien und der Leistungsfähigkeit aktueller KI-Systeme – Business Intelligence Systeme, Semantic Web und Intelligent Agents – werden jene kognitiven Anforderungen abgeleitet, welche zum Umgang mit künstlicher Intelligenz benötigt werden. Angesichts der Leistungsfähigkeit aktueller KI-basierter Systeme hinsichtlich Informationssuche und -bereitstellung bleibt die Fähigkeit relevant, Informationen zu finden, ihre Qualität einzuschätzen und in die eigene Wissensbasis eingliedern zu können. Dieses Bildungsziel findet sich ebenfalls im Lehrplan der Handelsakademie wieder. Gleichzeitig ist zu betonen, dass der Einsatz von Computern im Unterricht noch kein Garant für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler ist.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michaela Stock, Institut für Wirtschaftspädagogik
 

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