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Studienjahr 2013/14

Institut für Finanzwirtschaft

Effizienz österreichischer landesgesundheitsfondsfinanzierter Krankenanstalten: Eine empirische Untersuchung mittels DEA unter Berücksichtigung der Auswirkungen heterogener Technologien

Autorinnen: Christina Gütlbauer, BSc MSc und Katrin Gütlbauer, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Österreich ist durch eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung gekennzeichnet, für die insbesondere im stationären Bereich verhältnismäßig viele Ressourcen aufgewendet werden. Um dem Anspruch einer qualitativ hochwertigen und flächendeckenden Gesundheitsversorgung bei steigendem Kostendruck auch in Zukunft gerecht zu werden, ist es daher notwendig, vorhandene Effizienzpotenziale zu nutzen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Effizienz aller öffentlichen und privaten gemeinnützigen Krankenanstalten der Akutversorgung in Österreich, die über einen Landesgesundheitsfonds finanziert werden, für die Jahre 2009 bis 2011 zu ermitteln. Zur Durchführung dieser Effizienzanalyse wird in der vorliegenden Arbeit die Data Envelopment Analysis (DEA), eine auf der linearen Programmierung basierende nicht-parametrische Methode, angewandt. Auf Grundlage einer theoretischen Einführung einschließlich einer Analyse empirischer Beiträge sollen die Funktionsweise der DEA näher erläutert und zudem ihre Stärken und Schwächen zur Untersuchung der Effizienz von Krankenanstalten dargestellt werden. Darauf aufbauend sollen in Rahmen des empirischen Teils Verbesserungspotenziale ineffizienter Krankenanstalten aufgezeigt werden, die Auskunft darüber geben, auf welches Niveau die Inputs einer Krankenanstalt bei konstantem Leistungsniveau reduziert werden können. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit ist es, durch einen Vergleich der Krankenanstalten zweier Versorgungsfunktionen – Basisversorgung und erweiterte Versorgung – herauszufinden, ob eine einheitliche Technologie vorliegt oder systematisch unterschiedliche Technologien vorherrschen. Weiters wird die Entwicklung der Effizienzwerte über den Analysezeitraum hinweg analysiert und zudem versucht, mögliche Erklärungen für vorhandene Effizienzunterschiede zu finden. Zuletzt wird ein Cluster der leistungsfähigsten Krankenanstalten gebildet, das jenen Krankenanstalten mit hohem Verbesserungspotenzial als Benchmark dienen kann.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Margit Sommersguter-Reichmann, Institut für Finanzwirtschaft
 

Institut für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft

Matchingalgorithmen und Aufteilungsregeln für die Zuordnung von Nierentransplantaten zu PatientInnen

Autor: Patrick Kropf, Bakk. MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Ziel dieser Arbeit ist es, Verfahren und Mechanismen für die Zuteilung von Nierentransplantaten zu PatientInnen zu analysieren. Im Zentrum dieser Überlegungen steht die wissenschaftliche Forschung im Bereich der Matching Theorie. In diesem Zusammenhang werden einige der wichtigsten Matchingverfahren wiedergegeben und als Grundlage dafür verwendet, um die Zuordnung von Nierentransplantaten zu PatientInnen für den Leser oder die Leserin vereinfacht darstellen zu können. Zunächst wird Bezug auf das Heiratsproblem genommen, dass das einfachste Modell der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur darstellt und ein Grundverständnis für die Matching Theorie schaffen soll. Im weiteren Verlauf werden sowohl das college admissions Modell als auch das Haus-Zuteilungsproblem vorgestellt, bevor auf theoretische Verfahren für die Verteilung von Nierentransplantaten eingegangen wird. Darüber hinaus werden Methoden zur Auswahl von EmpfängerInnen eines Organs innerhalb der Eurotransplant International Foundation aufgezeigt, um einen praktischen Bezug zu Österreich ermöglichen zu können. Die bestehenden Stärken und Schwächen der Organaustauschorganisation Eurotransplant werden vom Autor analysiert und mit theoretischen Ausführungen in Zusammenhang gebracht. Dabei ist der top trading cycles and chains Algorithmus Grundlage der Untersuchungen und wird für Verbesserungsvorschläge gebraucht. Um die Verteilung von Nieren gerecht und fair gestalten zu können, werden wichtige Faktoren, die innerhalb des Systems von Eurotransplant Verwendung finden und essentiell für die Auswahlentscheidung sind, aufgegriffen. An dieser Stelle werden fehlende Faktoren der wissenschaftlichen Forschung – im Bereich der Matching Theorie – ergänzt und eine Variante im Rahmen eines Verfahrens zur Aufteilung von Nieren bestimmt, die einerseits wirtschaftlich effizient ist und andererseits Aspekte wie Gleichberechtigung und Fairness mit aufnimmt, um so objektiv bessere Ergebnisse ermitteln zu können.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Klamler, Institut für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft
 

Institut für Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik

Visualizing Research Fields Based on Scholarly Communication on the Web

Autor: Mag. Dr. Peter Kraker, BSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

In der Wissenschaft ist information overload kein zeitgenössisches Phänomen. Am Beginn einer wissenschaftlichen Arbeit ist es meist schwer, sich einen Überblick über das zu bearbeitende Gebiet zu verschaffen. In meiner Dissertation widme ich mich diesem Problem und versuche, mit Visualisierungen basierend auf wissenschaftlicher Kommunikation im World Wide Web zu einer Lösung beizutragen. Überblicksvisualisierungen im wissenschaftlichen Bereich, sogenannte knowledge domain visualizations, basieren meist auf Zitaten. Zitate haben aber einen entscheidenden Nachteil: ihr Auftreten ist stark verzögert. Ich schlage nun vor, Leserschafts-Statistiken zu verwenden, um thematische Ähnlichkeit zu berechnen. Diese sind kurz nach der Veröffentlichung einer Publikation verfügbar. In dieser Dissertation präsentiere ich meine Arbeiten zu einer interaktiven Visualisierung von Forschungsgebieten basierend auf Leserschafts-Statistiken im Online Literaturverwaltungssystem Mendeley. Als Forschungsobjekt habe ich das Gebiet Educational Technology ausgewählt, da es sich um ein interdisziplinäres und sehr dynamisches Forschungsgebiet handelt. Die Visualisierung basierend auf Leserschafts-Statistiken beinhaltet 91 Publikationen, die in 13 Teilbereiche aufgeteilt wurden. Das Verfahren für die Erstellung der Visualisierung ist automatisiert mit Ausnahme der Auswahl der Anzahl der Publikationen und der Korrektur einzelner Namen für die Teilbereiche. Im Vergleich zu Visualisierungen basierend auf Zitaten ist das Resultat facettenreicher und aktueller: 80% der Publikationen in der Visualisierung stammen aus den letzten 10 Jahren. Die Eigenschaften der LeserInnen können das Ergebnis jedoch maßgeblich beeinflussen. Visualisierungen basierend auf Leserschafts-Statistiken sind somit eine veritable Alternative zu Visualisierungen basierend auf Zitaten. Es ist aber für deren Interpretation notwendig, die Charakteristiken des zugrunde liegenden Samples zu beschreiben.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Dissertation: ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Schlögl, Institut für Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik
 

Institut für Marketing

Die Bedeutung von EDI-Systemen in der Beziehung zwischen Handel und Industrie

Autor: Mag. Jakob Perktold, BSc BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

In der Regel hängen lang anhaltende und effiziente Geschäftsbeziehungen von zwischenbetrieblichen Kommunikationsaspekten innerhalb der Supply Chain ab. Der Informationsaustausch zwischen Unternehmen findet dabei üblicherweise mithilfe von EDI-Systemen statt. Trotz zahlreicher wissenschaftlicher Beiträge über die Voraussetzungen und Konsequenzen von EDI-Systemen ist die Ergebnislage bzgl. der Vor- und Nachteile von EDI-Systemen weitgehend ungeklärt: In der Literatur wird sowohl über positive als auch negative EDI-Effekte auf B2B-Ebene berichtet. Aus diesem Grund zielt diese Masterarbeit darauf ab, ein etabliertes EDI-Modell zu replizieren, um die Validität der bisherigen Ergebnisse für die österreichische Unternehmenslandschaft zu überprüfen. Hierfür wurde mithilfe eines Online-Fragebogens das EDI-Nutzungsverhalten von 157 österreichischen FMCG-Unternehmen erfasst und ausgewertet. Die Überprüfung der Hypothesen erfolgte anhand bivariater Korrelations- und Regressionsanalysen, die mit der Statistik-Software SPSS berechnet wurden. Die Replikation des Modells gelang auf österreichischer Ebene über weite Strecken hinweg gut: Auf operativer Ebene steigert die Kommunikationshäufigkeit das Wissen über den Geschäftspartner signifikant und auch auf Top-Management-Ebene scheint diesbezüglich eine Tendenz vorzuliegen. Ebenso beeinflusst die Kommunikationshäufigkeit des Top-Managements die Kommunikationshäufigkeit auf operativer Ebene positiv. Ähnlich verhält es sich mit der Variable Partner-Knowledge: Je mehr die Top-Management-Ebene über den Geschäftspartner weiß, desto größer ist auch das Partnerwissen auf operativer Ebene. Einige inhaltliche Probleme des Modells konnten jedoch nicht behoben werden. Insbesondere die Annahme, dass die Variablen Partnerwissen und Kommunikationshäufigkeit die unternehmerische Beziehungsebene direkt beeinflussen, ist aufgrund der Ergebnisse kritisch zu hinterfragen – hier ist noch weiterer Forschungsbedarf nötig.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Thomas Foscht, Institut für Marketing
 

Institut für Organisation und Institutionenökonomik

Governance Structures in (Global) Supply Chains

Autorin: Anna Ressi, Bakk. B.A. (Econ.) MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Diese Arbeit zielt darauf ab Governance Strukturen aufzudecken, die Unternehmen dazu einsetzen können, Partner innerhalb ihrer Lieferkette oder konkurrierende Unternehmen strategisch zu beeinflussen. Zuerst wird gezeigt, wie durch die Organisation des Beschaffungsvorgangs die Wettbewerbsintensität verringern werden kann. Ein weiteres Ergebnis dieser Arbeit ist, dass Governance Strukturen, welche auf den ersten Blick mit Selbstsabotage in Verbindung gebracht werden, sich schlussendlich als vorteilhaft erweisen können. Der Grund hierfür ist, dass bewusst vermittelte Schwächen zu weniger aggressivem Wettbewerbsverhalten oder zu günstigeren Beschaffungsbedingungen führen. Zu guter Letzt wird die Frage behandelt, ob Governance Strukturen, welche eine Marktführerschaft mit sich bringen beziehungsweise dem konkurrierenden Unternehmen die Marktführung überlassen, die höchsten Profite versprechen. In diesem Zusammenhang deckt diese Masterarbeit auf, dass einige Modelle in der Distributionsmanagementliteratur Nachfragefunktionen mit unvollständig substituierbaren Produkten verwenden, welche ad-hoc aufgestellt wurden und zu irreführende Schlussfolgerungen in Bezug auf die Ergebnisse komparativer Statik führen. Aus diesem Grund wähle ich einige dieser Modelle aus, ersetze die irreführende mit der mikroökonomisch fundierten Nachfragefunktion und berechne die Ergebnisse der betreffenden Modelle neu. Dies zeigt zu allererst, dass die grundlegenden Aussagen dieser Arbeiten gleich bleiben. Allerdings führt in den ursprünglichen Modellen die Ableitung der Gleichgewichtsprofite nach dem Differenzierungsparameter zu der unsinnigen Schlussfolgerung, dass Unternehmen von höherer Wettbewerbsintensität profitieren. Im Gegensatz dazu, deuten die Neuberechnungen auf das gegenteilige und somit auch auf das empirisch fundiertere Resultat hin. Der Differenzierungsparameter in den ursprünglichen Modellen sollte somit eher als Kollusionsparameter interpretiert werden.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michael Kopel, Institut für Organisation und Institutionenökonomik
 

Institut für Personalpolitik

Employer Branding und dessen Einfluss auf die Arbeitgeberattraktivität am Beispiel der IT-Branche in Österreich

Autorin: Sabrina Weilbuchner, BSc MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Bereits im Jahre 1997 wurde von McKinsey ein Mangel an qualifizierten Fachkräften identifiziert. Ganz im Sinne des von ihnen geprägten Terms „war for talent”, müssen sich Unternehmen gegenüber ihrem MitbewerberInnenfeld behaupten und am Arbeitsmarkt positionieren, um mehr potenzielle ArbeitnehmerInnen ansprechen zu können. Gerade durch den demographischen Wandel, die immer älter werdende Gesellschaft und die Abnahme qualifizierter Arbeitskräfte ist es für Unternehmen schwierig geworden, Fachkräfte zu akquirieren. Gut ausgebildete ArbeitnehmerInnen gelten als wertvolle und immer seltener werdende Ressource. Gerade die IT-Branche ist vom Fachkräftemangel betroffen, da die Nachfrage an IT-SpezialistInnen steigt, aber das Angebot an AbsolventInnen technischer Hochschulen zu gering ist. Um das Problem des Fachkräftemangels in der österreichischen IT-Branche zu behandeln, wurde exemplarisch ein Technologieunternehmen ausgewählt. Durch die Implementierung des Employer Branding Konzepts will sich das untersuchte Unternehmen von seinen MitbewerberInnen differenzieren und mehr potentielle ArbeitnehmerInnen gewinnen. Vor dem Hintergrund des theoretischen Konstrukts von Backhaus und Tikoo (2004) wurde eine Online-Befragung an der TU Graz, den FH’s Joanneum Kapfenberg und Hagenberg und den HTL’s Kaindorf und Pinkafeld durchgeführt, bei der insgesamt 3292 Studierende und SchülerInnen befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass potentielle ArbeitnehmerInnen sich bei Unternehmen bewerben, welche ein gutes Betriebsklima besitzen, flexible Arbeitszeiten, Karrierechancen und selbstständiges Arbeiten ermöglichen. Um sich über Unternehmen zu informieren und nach offenen Stellen zu suchen, nutzen die Teilnehmenden fast ausschließlich Unternehmenshomepages und Jobbörsen wie karriere.at. Die stetige Entwicklung der Kommunikationsinstrumente und deren Einfluss auf das Employer Branding, sollten Gegenstand weiterer Untersuchungen sein.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb, Institut für Personalpolitik
 

Institut für Produktion und Logistik

Entwicklung eines Mobilitätskonzeptes für die Tourismusregion Ausseerland. Algorithmen und computergestützte Modellierung

AutorInnen: Bernhard Geißler, BSc BSc MSc und Christiane Resch, Bakk. MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Diese Masterarbeit entstand in Zusammenarbeit mit dem Tourismusgebiet Ausseerland, für das ein flexibles logistisches Mobilitätskonzept entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um ein dynamisches Dial-a-Ride Problem mit heterogener Fahrzeugflotte und Bedarfshaltestellen ohne vorgegebenen Fahrplan. Fahrtleistungen erfolgen nur dann, wenn ein tatsächlicher Bedarf vom Fahrgast gemeldet wird. Eine zentrale Planungsstelle, die alle Aufträge erhält, entscheidet die Zuteilung der Aufträge zu den Fahrzeugen sowie die Route eines jeden Fahrzeugs, wobei eine Bündelung der Transportwünsche erreicht werden soll. Der Fokus des ersten Teils der Arbeit liegt auf der Entwicklung einer Einfüge-Heuristik, mit dem die Aufträge unter Minimierung der Fahrtkosten und der Kundenunzufriedenheit den Fahrzeugen zugeteilt werden. Zunächst wird auf das Dial-a-Ride Problem im Allgemeinen eingegangen und eine Übersicht über die vorhandene Literatur gegeben. Im Anschluss wird die Ausgangssituation im Ausseerland diskutiert. Das Resultat dieser Überlegungen findet sich in der entwickelten Einfüge-Heuristik wieder. Den Hauptbestandteil des zweiten Teils der Arbeit stellt die Umsetzung des Konzeptes in einen Applikationsprototypen dar. Dieser soll zum einen veranschaulichen wie das Konzept in der Realität funktionieren könnte und zum anderen eine geeignete Simulationsumgebung für die Szenarien beinhalten. Dazu werden zunächst die Überlegungen und Anforderungen an die Applikation bezüglich Aufbau, Design, Datenspeicherung und Kommunikation diskutiert. Im Anschluss wird auf den Aufbau der Datenbank sowie die Handhabung mit Geodaten eingegangen. Für die Simulationen werden einerseits Daten aus einer zuvor durchgeführten Datenerhebung verwendet, anderseits werden fehlende Daten mit Hilfe von Zufallszahlen generiert. Im dritten Teil der Arbeit werden die Ergebnisse der Simulation im Hinblick auf die Einflüsse unterschiedlicher Parameter analysiert.

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Marc Reimann, Institut für Produktion und Logistik
 

Institut für Soziologie

Interkulturelles Zusammenleben in Schulen

AutorInnen: Christoph De Marinis, Bakk. BA MA und Victoria Zotter, BA MA

Studium: Soziologie

Abstract:

Österreich muss sich zunehmend mit den Herausforderungen anhaltender Zuwanderung und der sozialen Integration von Menschen mit anderem kulturellen und sprachlichen Hintergrund beschäftigen. Der steigende Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund stellt das österreichische Schulsystem vor eine Reihe von Herausforderungen. Im Zuge dieser Arbeit wurde diese Problematik in drei Erhebungsschritten untersucht: Im ersten Schritt wurden die Aktivitäten des Integrationsprojekts IKU an vier Schulen beobachtet. Dieses Projekt verfolgt das Ziel interkulturelles Lernen durch erlebnispädagogische Workshops zu fordern. Im Anschluss an die Projektwoche wurden Gespräche mit PädagogInnen über den Schulalltag mit kultureller sowie sprachlicher Diversität und ihre Lösungsstrategien geführt. Kinder mit Migrationshintergrund müssen zugleich die komplexen Anforderungen der sozialen Integration in die Gesellschaft und des Erwachsenwerdens bewältigen. Ihre familiären Werte stehen zum Teil in Kontrast zu jenen der Mehrheitsgesellschaft, ein Zustand der für PädagogInnen in kulturellen Konflikten in der Schule sichtbar wird. Sprachliche Fähigkeiten spielen eine wichtige Rolle im Schulalltag, die Bedeutung der Muttersprache wird jedoch unterschiedlich wahrgenommen. Die Ergebnisse der Gespräche in den Schulen wurden als Ausgangspunkt für Interviews mit ExpertInnen aus MigrantInnenorganisationen und der Integrationspolitik herangezogen. Die Integrationspolitik in Österreich setzt große Hoffnungen in eine gezielte Sprachförderung in Deutsch, aber auch das Schulsystem als Ganzes müsse lernen, besser mit Diversität umzugehen. Dabei wird vor allem die Bedeutung von intensiver Elternarbeit betont. Das Grundproblem wird doch in der sozialen und ethnischen Segregation gesehen, welche sich durch das Schulsprengelsystem verschärft und reproduziert. Diese Situation wird vor allem für SchülerInnen mit Migrationshintergrund aus der sozialen Unterschicht zum Nachteil.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Franz Höllinger, Institut für Soziologie
 

Institut für Soziologie

European Union Research Funding. Priority Setting in the Social Sciences and Humanities

Autor: Mag. Dr. Rafael Yann Schögler, Bakk. MA

Studium: Soziologie

Abstract:

Seit 1994 unterhält die Europäische Union (EU) mehrjährige Forschungsprogramme mit dezidierten sozial- und geisteswissenschaftlichen Themenschwerpunkten. Die Dissertation zeigt, wie sich die Reichweite, Finanzierung und Förderungsinstrumente weiterentwickelt haben und wie diese Entwicklungen in einem Zusammenhang mit den Veränderungen der Rolle von Forschungspolitik in der EU stehen. Die unterschiedlichen AkteurInnen – Institutionen der EU, Stakeholder und Öffentlichkeit – werden hinsichtlich ihrer Rolle in der Prioritätensetzung untersucht. EU-Forschungspolitik hat sich von einem wirtschaftspolitisch dominierten zu einem eigenständigen Politikbereich entwickelt. In der Arbeit wird ein analytisches Konzept entworfen, welches eine Unterscheidung zwischen Elementen der Forschungspolitik, die auf andere (Politik-)Bereiche abzielen und solche Elementen, die auf die Institutionen der Wissenschaft an sich abzielen, ermöglicht. Zweitens, wird die Rolle der AkteurInnen anhand von Konzeptionen der Zivilgesellschaft aus Theorien der deliberativen Demokratie interpretiert. Drittens, nutzt die Arbeit Konzepte der Wissenschaftssoziologie – wie sozial robustes Wissen und die Kontextualisierung von Wissen – zur Interpretation der Themenschwerpunktprogramme aus Sicht der wissenschaftlichen Wissensproduktion. Die empirischen Untersuchungen und Beobachtungen zeigen, zum einen, dass die EU Forschungspolitik durch andere Politikbereiche dominiert bleibt. Zum anderen, dass die Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Politik im Diskurs der EU, insbesondere im Rahmen der Forschungspolitik, hervorgehoben wird, jedoch diese diskursiven Äußerungen nur beschränkt in die Praxis umgesetzt werden. Aus der Analyse der Prozesse und Praktiken zeigt sich, dass der Kreis an involvierten AkteurInnen eng definiert bleibt und dass die Einführung neuer Themenschwerpunkte von Entwicklungen der EU Politik allgemein abhängen, so dass auch der Grad an Veränderung der Ausschreibungstexte eingeschränkt bleibt.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Dissertation: ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Fleck, Institut für Soziologie
 

Institut für Soziologie

Transkulturelle Kompetenz - (k)ein Thema für die Pflege? Soziologische Überlegungen zum Konzept der "transkulturellen Pflege"

Autorin: Anja Waxenegger, Bakk. MA

Studium: Soziologie

Abstract:

Das Interesse an Fragen betreffend Migration und Kultur ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Vor diesem Hintergrund tritt auch die Beziehung von Migration und Gesundheit verstärkt ins Blickfeld der Aufmerksamkeit. Es lässt sich feststellen, dass der Einfluss, den die Migration auf die Gesundheit ausübt, durchaus kontrovers diskutiert wird. Trotz unterschiedlicher Ansichten, sind sich ExpertInnen grundsätzlich darüber einig, dass zugewanderte Bevölkerungsgruppen gesundheitlichen Belastungen im erhöhten Maß ausgesetzt sind. Der bisherige Stand der Forschung deutet ebenfalls darauf hin, dass MigrantInnen im Vergleich zur Aufnahmebevölkerung über einen schlechteren Zugang zum Gesundheitssystem verfügen, dass sie im Alter früher von Hilfs- und Pflegebedürftigkeit betroffen sind und dass es aufgrund von Verständigungsschwierigkeiten und unterschiedlichen kulturellen Vorstellungen bei der ärztlichen und pflegerischen Versorgung oft zu Konflikten und Non-Compliance kommt. Aufgrund der angeführten Forschungsergebnisse wird von Seiten der Politik sowie der Forschung an Beschäftigte des Gesundheits- und Pflegebereichs die Aufforderung zur transkulturellen Kompetenzerweiterung immer stärker herangetragen. In dieser Arbeit findet eine Auseinandersetzung mit transkultureller Kompetenz im Kontext professioneller Pflege aus soziologischer Sicht statt. Im Zentrum der Analyse steht die Bewertung der transkulturellen Pflege nach Leininger sowie der nach Domenig anhand ausgewählter soziologischer Ansätze. Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass Leiningers Konzept als äußerst mangelhaft, Domenigs Konzept trotz verbesserungswürdiger Punkte hingegen als durchwegs positiv einzustufen ist. Auch wenn Domenigs Konzept an sich positiv bewertet wird, bleibt an dieser Stelle dennoch unklar, ob ein Pflegekonzept, in dem der mehrdeutige Begriff Kultur eine tragende Rolle spielt, in der Pflegepraxis auch dazu im Stande ist, Kulturalisierungen zu umgehen und eine individuelle Pflege zu fördern.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Katharina Scherke, Institut für Soziologie
 

Institut für Statistik und Operations Research

Cooperation and Social Preferences. Experimental Evidence on Power, Social Norms and Reciprocity

Autor: Dr. Jürgen Fleiß, Bakk. MA

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Warum Kooperation in verschiedenen Situationen erfolgreich entsteht oder scheitert ist eine der wichtigsten Fragen in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Zentral für die Beantwortung dieser Fragen sind unsere Theorien über das Handeln der beteiligten Akteure. Hier kam es in den letzten Jahrzehnten zu einer Entwicklung weg von ausschließlich selbstinteressierten und nutzenmaximierenden Akteuren hin zu Akteuren mit sozialen Präferenzen, welche auch die Auswirkungen des Handelns auf andere miteinbeziehen. In einem einleitenden Kapitel werden zunächst Entwicklung und Bedeutung dieser sozialen Präferenzen erörtert. Danach werden die Ergebnisse aus drei Laborexperimenten präsentiert, in denen verschiedene Aspekte sozialer Präferenzen untersucht werden. Studie 1 beschäftigt sich mit Kooperation bei der Produktion eines öffentlichen Gutes. Dabei wird untersucht, ob zentralisierte Entscheidungsmacht Kooperation fördert, ob diese akzeptiert und ob diese auch missbraucht wird. Es zeigt sich, dass zentralisierte Entscheidungsmacht gegenüber freiwilliger Beitragswahl bevorzugt wird und Kooperation erfolgreich fördert. Studie 2 untersucht die Akzeptanz von Gleichheits- und Leistungsnormen im Ultimatumspiel. Es zeigt sich, dass Leistungsnormen sowohl von jenen akzeptiert werden, die von ihnen profitieren, wie auch von denen, deren Auszahlung durch Befolgung einer Leistungsnorm verringert wird. Zudem werden die Auswirkungen der individuellen Akzeptanz verschiedener Normen auf die daraus resultierenden Auszahlungsverteilungen untersucht. In Studie 3 wird eine Definition von Reziprozität als Veränderung der Verteilungspräferenzen in Reaktion auf Informationen über den Interaktionspartner entwickelt. Positive wie negative Reziprozität wird dann in einem Laborexperiment gemessen. Die Stärke reziproker Reaktionen ist heterogen und variiert systematisch für grundsätzlich eigeninteressierte und prosoziale Personen.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Ulrike Leopold-Wildburger, Institut für Statistik und Operations Research
 

Institut für Unternehmensrechnung und Controlling

Corporate Governance und Unternehmensperformance

Autorin: Michaela Kainz, Bakk. MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Speziell nach zahlreichen Krisen und Unternehmensskandalen ist die Wiedergewinnung des Investorenvertrauens gemeinsames Ziel diverser CG-Bewegungen. Dabei stellt sich die Frage, ob die unterschiedlichen CG-Regelungen eine Auswirkung auf die finanzielle Unternehmensperformance haben. Zielsetzung der Arbeit ist die Diskussion der Beziehung von CG und Unternehmensperformance primär anhand jener empirischen Studien, die die Unternehmensperformance in Abhängigkeit der Größe und Zusammensetzung des Board of Directors als auch des Aktienbesitzes des Managements betrachten. Zentrales Ergebnis dieser Diskussion ist, dass eine Beschränkung der Boardgröße oder eine Begrenzung der Managementvertretung im Board nicht zwingend für alle Unternehmen vorteilhaft ist. Ferner ist die CEO-Dualität nicht per se dysfunktional und der Anteilsbesitz des Managements führt nicht universell zu einer Interessenangleichung zwischen Managern und Aktionären. Ein Grund für die inkonsistenten Forschungsergebnisse ist, dass Unternehmensspezifika, Umweltbedingungen und Eigenschaften der beteiligten Akteure mitberücksichtigt werden müssen. Im Rahmen der eigenen empirischen Analyse wird mittels multipler linearer Regression untersucht, wie sich unter Beachtung geeigneter unternehmensspezifischer Merkmale die Boardgröße, die Boardunabhängigkeit und die Anteilsbeteiligung von Insidern auf die finanzielle Performance von 219 britischen börsennotierten Aktiengesellschaften über die Jahre 2005-2011 auswirken. Die Ergebnisse unterstreichen die Nichtanwendbarkeit eines einheitlichen Ansatzes von CG. Es kann gefolgert werden, dass eine Regelung von CG über Soft Law eine effektive Alternative zu einem auf zwingenden Rechtsvorschriften basierendem System ist. Durch die Comply-or-Explain Regeln diverser CG-Kodizes wird den Unternehmen ein gewisser Grad an Flexibilität eingeräumt, wodurch gute CG als Möglichkeit die Unternehmensperformance zu erhöhen betrachtet werden kann und nicht als bloße Compliance-Aufgabe.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: o. Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Alfred Wagenhofer, Institut für Unternehmensrechnung und Controlling
 

Institut für Unternehmensrechnung und Reporting

Eine empirische Untersuchung der Wirksamkeit des deutschen Financial Reporting Enforcement-Mechanismus

Autor: Lukas Lausegger, Bakk. MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit des zweistufigen Financial Reporting Enforcement-Mechanismus in Deutschland. Durch das 2004 als Reaktion auf zahlreiche Bilanzskandale um die Jahrtausendwende verabschiedete Bilanzkontrollgesetz, wurde in Deutschland erstmals ein Verfahren geschaffen, welches Fehler in der Rechnungslegung kapitalmarktorientierter Unternehmen an die Öffentlichkeit bringt. Auf der ersten Verfahrensstufe ist die privatrechtlich organisierte Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung für die Prüfung der Jahresabschlüsse der im regulierten Markt gelisteten Unternehmen zuständig. Auf der zweiten Stufe agiert die mit hoheitlichen Mitteln ausgestattete Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, welche eine Enforcement-Prüfung sowie eine Fehlerveröffentlichung rechtlich durchsetzen kann. Im Rahmen einer empirischen Studie wird mittels t-Tests und multivariaten Regressionsanalysen untersucht, wie wirksam der deutsche Enforcement-Mechanismus in der Erkennung und Sanktionierung von Unternehmen mit fehlerhafter Rechnungslegung ist. Im Gegensatz zu bisherigen Studien liegt hier der Fokus speziell auf der Messung der Reaktion der von einer Fehlerbekanntmachung betroffenen Unternehmen. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass jene Unternehmen, bei welchen die DPR/BaFin einen Fehler in der Rechnungslegung festgestellt hat, tatsächlich mehr Earnings Management betreiben als Unternehmen ohne Fehlerfeststellung. Bezüglich der Unternehmensmerkmale zeigen die Ergebnisse, dass es bei kleineren, weniger rentablen bzw. stärker verschuldeten Unternehmen, oder Unternehmen welche von einem Non Big Four-Wirtschaftsprüfer geprüft werden, häufiger zu Fehlerfeststellungen kommt. Des Weiteren unterstützen die empirischen Ergebnisse die Hypothese, dass die Publikation der Rechnungslegungsfehler in weiterer Folge eine Verbesserung der Rechnungslegungsqualität bei den betroffenen Unternehmen bewirkt.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Jens Müller, Institut für Unternehmensrechnung und Reporting

Institut für Unternehmensrechnung und Steuerlehre

Bilanzpolitik mit latenten Steuern auf Verlustvorträge nach IAS 12 und SFAS 109

Autor: Johannes Ruhs, Bakk. MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

In den Jahren der Wirtschaftskrise von 2008 bis 2011 haben die Unternehmen enorme Bestände an steuerlichen Verlustvorträgen angehäuft. Gemäß der Anforderung an die internationale Rechnungslegung, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Unternehmenslage darzustellen, müssen im Jahr der Entstehung der steuerlichen Verlustvorträge darauf zu bildende latente Steuern erfasst werden, wenn die Ansatzkriterien erfüllt sind. Der Nichtansatz und ergebniswirksame Ansatz bzw. die ergebniswirksame Wertberichtigung latenter Steuern auf Verlustvorträge ist in erster Linie von der Einschätzung des Managements über die zukünftige Geschäftsentwicklung abhängig. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besteht daher der Anreiz, ergebniserhöhende Bilanzpolitik mit latenten Steuern auf Verlustvorträge zu betreiben. Als Informationsquelle für die empirischen Analysen fungieren manuell erhobene Daten aus den IFRS-Konzernabschlüssen der ATX-prime-market- und DAX-30-Unternehmen sowie aus den US-GAAP-Konzernabschlüssen der Dow-Jones-Industrial-Unternehmen. Anhand dieser 3 Samples mit insgesamt 88 Unternehmen und 1.164 Jahresbeobachtungen wird empirisch analysiert, ob latente Steuern auf Verlustvorträge tatsächlich für ergebniserhöhende Zwecke in den Jahren der Wirtschaftskrise eingesetzt worden sind. Im Ergebnis zeigt sich, dass vor allem in Periode 2008 aufgrund unterlassener Wertberichtigungen in allen 3 Samples bilanzpolitisches Verhalten erkennbar ist. Am Höhepunkt der Wirtschaftskrise in 2009 existieren lediglich bei den Dow-Jones-Industrial-Unternehmen Anzeichen auf ergebniserhöhende Bilanzpolitik. Ebenfalls kritisch zu sehen sind die im österreichischen Sample während den Wirtschaftskrisenjahren zugrunde liegenden Werthaltigkeitsbeurteilungen, die trotz massiver Ertragseinbrüche relativ optimistisch ausfallen. [Vgl. für den theoretischen Hintergrund: Küting/Zwirner (2003), S. 311-312, Petermann/Schanz (2013), S. 78-79, Wagenhofer (2009), S. 128.]

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Rainer Niemann, Institut für Unternehmensrechnung und Steuerlehre
 

Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung

Enforcement der Rechnungslegung in Europa

Autor: Gernot Gassmann, Bakk. MSc

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Um die bessere Vergleichbarkeit von Abschlüssen nach internationalen Rechnungslegungsstandards über die Landesgrenzen hinweg zu gewährleisten, bedarf es auch einer einheitlichen Anwendung und Durchsetzung der Standards. Mit den Enforcement-Einrichtungen, die diese einheitliche Anwendung prüfen und durchsetzen, beschäftigt sich diese Arbeit. Der erste Fokuspunkt liegt dabei auf der konzeptionellen Begründung für die Notwendigkeit von Enforcementinstitutionen und auf deren Funktionen in Hinblick auf die Information und den Schutz des Kapitalmarktes. Weiterführend wird die rechtliche Entwicklung zum Thema Enforcement innerhalb Europas und die institutionelle Verankerung und Koordination auf EU-Ebene beschrieben. Das europäische System sieht nämlich vor, dass die eigentliche Durchsetzungstätigkeit durch die Mitgliedstaaten erfolgt, während die EU auf supranationaler Ebene hauptsächlich für die Schaffung allgemein koordinierender Rahmenbedingungen zuständig. Der dritte und größte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der vergleichenden Beschreibung von verschiedenen nationalen Ausgestaltungsvarianten, deren Prüfungsmethoden, den Durchsetzungsmöglichkeiten und den empirischen Ergebnissen aus der Tätigkeit. Dazu werden die Institutionen der Länder Großbritannien, Frankreich und Deutschland dargestellt sowie auch einer kritischen Würdigung unterzogen. Der daraus entstehende, groß angelegte Vergleich soll die Gemeinsamkeiten, vor allem aber auch die Unterschiede dieser Varianten zeigen. Zusätzlich wird auf die Ergebnisse und auch auf deren Nutzung auf nationaler und internationaler Ebene eingegangen. Im dritten Teil wird dann auch noch die Situation des Enforcement in Österreich beschrieben, wo eine solche Einrichtung erst 2012 gesetzlich festgeschrieben und 2013 errichtet wurde, um zu zeigen, wie hierzulande das Enforcement in Zukunft aussehen wird und an welcher der drei zuvor beschriebenen Varianten sich der österreichische Gesetzgeber orientiert hat.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Ralf Ewert, Institut für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

Die Richtung und die Induktion des technischen Fortschritts und dessen Auswirkungen auf die Situation der Arbeiterschaft. Eine volkswirtschaftliche und soziologische Perspektive

Autor: Florian Brugger, BA (Econ.) M.A. (Econ.)

Studium: Volkswirtschaftslehre

Abstract:

Diese Arbeit gewährt Einblicke in die ökonomische Diskussion des induzierten und gerichteten technischen Fortschritts in den verschiedenen Epochen des ökonomischen Denkens. Des Weiteren wird aufgezeigt, inwiefern der gerichtete und induzierte technische Fortschritt die Situation der Arbeiterinnenschaft beeinträchtigt. Alternativ dazu wird eine soziologische Erklärung für die ökonomische Entwicklung sowie für die Richtung des technischen Fortschritts nachgezeichnet. In der ökonomischen Klassik wurde davon ausgegangen, dass der induzierte gerichtete Fortschritt üblicherweise eine arbeitssparende Richtung annimmt und die Situation der Arbeiterinnen verschlechtert. Die Beiträge der frühen Neoklassik zielten darauf ab, die Konzepte des induzierten gerichteten Fortschritts der Klassik zu adaptieren. Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine relativ undifferenzierte Übernahme des klassischen Konzepts nicht möglich ist. Die spätere neoklassische Debatte war darauf fokussiert ein Modell des induzierten gerichteten Fortschritts zu entwickeln, das mit den neoklassischen Annahmen kompatibel ist, sowie die empirische Erkenntnis der konstanten Verteilung und Profitrate zu erklären. Wobei aufgezeigt wurde, dass zwei unterschiedliche Arten neoklassischer Ansätze –ein- und mehrsektorale – koexistierten. Des Weiteren wird in der vorliegenden Arbeit auf die gegenwärtige Diskussion des induzierten gerichteten Fortschritts, die von neuen empirischen Erkenntnissen ausgelöst wurde, eingegangen. Den Abschluss dieser Arbeit bildet die Darstellung eines alternativen, soziologischen Erklärungsansatzes für die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Richtung des technischen Fortschritts. Folgendermaßen ist die Arbeit aufgebaut: Im ersten Teil werden die klassischen Beiträge behandelt, im zweiten Teil wird die ursprüngliche neoklassische Debatte nachgezeichnet, der dritte geht auf die gegenwärtige Diskussion ein, und die letzten beiden Teile enthalten die soziologischen Ausführungen.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Christian Gehrke, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

Möglichkeiten und Grenzen der Budgetpolitik der Bundesländer am Beispiel der Steiermark

Autorin: Angelika Sauer, B.A. (Econ.) M.A. (Econ.)

Studium: Volkswirtschaftslehre

Abstract:

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise führte in Österreich im Jahr 2009 zu einer der stärksten Konjunktureinbrüche der zweiten Republik. Das gesamtstaatliche Budgetdefizit im Sinne von Maastricht verfünffachte sich beinahe im Jahr 2009 im Gegensatz zum vorhergegangenen Jahr und erreichte den Wert von € 11,3 Mrd. (=4,1% des BIP). Auch auf Landesebene wurde ein historischer Tiefstand der Fiskalposition verzeichnet: Das Budgetdefizit der Landesebene stieg 2009 auf rund 0,7% des BIP an. Vor diesem Hintergrund wird in dieser Arbeit anhand eines theoretischen Gerüstes, das einerseits auf die nationalen-regionalen (den österreichische Finanzausgleich, die Steuerreform 2009 und die Haushaltssystematik der Länder) und andererseits auf die europäischen institutionellen Rahmenbedingungen der österreichischen Budgetpolitik (den Stabilitäts- und Wachstumspakt und den europäischen Fiskalpakt) eingeht, versucht, den von diesen Rahmenbedingungen abgegrenzten dezisionistischen Spielraum der steiermärkischen Budgetpolitik widerzuspiegeln. Durch eine genaue Analyse der Voranschläge und Rechnungsabschlüsse des Landes Steiermark der Jahre 2008 bis 2014 soll ein Einblick in die wesentlichsten Einnahme- und Ausgabenbereiche des steirischen Landeshaushaltes geschaffen werden. Eine Betrachtung dieser Einnahme- und Ausgabenkategorien kann Aufschluss darüber geben, inwiefern einnahme- und ausgabenseitige Spielräume der steirischen Landesfinanzen für strukturelle Gestaltungs- und Einsparungsmaßnahmen bestehen und in weiterer Folge inwiefern diese einnahme- und ausgabenseitigen Gestaltungsspielräume von der steirischen Landespolitik vor und nach den Landtagswahlen im September 2010 genutzt wurden bzw. werden. Die Zielsetzung dieser Arbeit ist somit die Darstellung der Möglichkeiten und Grenzen der steirischen Budgetpolitik im Zeitraum von 2008 bis 2014.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: Univ.-Prof. DDr. Michael Steiner, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Volkswirtschaftslehre

The economic consequences of climate change for the sectors manufacturing and trade in Austria. A qualitative and quantitative assessment

Autor: Herwig Urban, BSc B.A. (Econ.) M.A. (Econ.)

Studium: Volkswirtschaftslehre

Abstract:

Diese Masterarbeit analysiert die Auswirkungen des Klimawandels in Österreich für die Sektoren Industrie und Handel, ein Handlungsfeld der nationalen Anpassungsstrategie. Aus sich verändernden Arbeitsbedingungen resultierende Produktivitätsverluste von ArbeiterInnen werden in dieser Arbeit quantitativ bewertet. Der Wet Bulb Globe Temperature-Index, ein aus Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit konstruierten Index zur Beurteilung der Hitzebelastung, wird verwendet um die Produktivitätsverluste zu berechnen. Zum Monetisieren dieser Verluste wird der Human Capital Approach verwendet, der den stündlichen Lohn der entgangenen Arbeitsstunden als Kosten annimmt. Um Spillover-Effekte und gesamtwirtschaftliche Effekte zu bewerten, wird ein General Equilibrium Modell verwendet. Die folgenden Wirkungsketten werden qualitativ analysiert: die Stabilität von Produktionsprozessen, der Kühlungs- und Heizbedarf, die Auswirkungen auf Lieferketten, die Änderungen des Konsumverhaltens und die Schäden interner und externer Infrastruktur. Hierzu wird eine Literaturrecherche basierend auf nationalen und internationalen Projekten durchgeführt. Für die Zeitperiode 2050 sinkt im mittleren Klimaszenario das BIP jährlich um € 65, die nationale Wohlfahrt um € 39 und das Staatsbudget um € 14 Mio. Im extremeren Klimaszenario sinken diese um € 241, € 169 und € 54 Mio. Die qualitativ untersuchten Wirkungsketten sind branchenspezifisch und abhängig von Nachfrage- und Angebotsverflechtungen zu anderen vulnerablen Sektoren, Energieintensitäten, Produktionsprozessen und Konsumentenpräferenzen. Der verwendete Ansatz weist einige Unsicherheiten auf. Auch wenn deswegen weitere Forschung notwendig ist, zeigt diese Arbeit dass eine Auseinandersetzung mit diesem Thema unumgänglich ist. Darüber hinaus ist es notwendig Methoden zur quantitativen Bewertung der qualitativ untersuchten Wirkungsketten zu entwickeln.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Masterarbeit: ao. Univ.-Prof. Dr. Karl Steininger, Institut für Volkswirtschaftslehre
 

Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte

Die österreichische Automobilindustrie nach 1945 unter besonderer Berücksichtigung der LKW-Produktion. Eine betriebshistorische Untersuchung

Autorin: MMag. Dr. Barbara Preimel

Studium: Betriebswirtschaft

Abstract:

Es wurde in der vorliegenden Arbeit versucht, die Frage zu beantworten, welche Gründe ausschlaggebend dafür waren, dass österreichische Nutzfahrzeugunternehmen am Markt nicht mehr vorzufinden sind. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren noch folgende österreichische Hersteller führend auf dem Nutzfahrzeugmarkt: Steyr-Daimler-Puch AG, Österreichische Saurerwerke Aktiengesellschaft, Österreichische Automobilfabrik AG, Gräf & Stift AG, Automobilfabrik Perl AG, Fross-Büssing A. Komm.-Ges. Für Österreich – als neutrales Land – war die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg sehr schwierig, da es weder dem COMECON noch der EWG angehörte und damit Export-beschränkungen unterworfen war. Erst im Jahr 1960, als Österreich der EFTA beitrat, änder-te sich die Situation. Kundenwünsche, hinsichtlich der Ausstattung der Nutzfahrzeuge, änderten sich im Laufe der Jahre grundlegend. Die Hersteller hatten aber nicht nur die Kundenwünsche, sondern auch die gesetzlichen Vorschriften über Maße, Gewichte und Schadstoffemissionen zu beachten. Um die Fertigungskosten niedrig zu halten, verlagern die europäischen Hersteller ihre Produktionsstätten in Billiglohnländer. Außerdem versuchen sie verstärkt, am asiatischen Markt Fuß zu fassen, um die dort noch vorhandene Nachfrage zu decken. Die Wirtschaftskrise 2009 bescherte der gesamten Automobilindustrie eine große Talfahrt. Schließungen von Werken, Kurzarbeit bei den Herstellern waren die Folge der Krise. Gezeigt hat sich, dass technische Spitzenleistungen und qualitativ hochwertige Fahrzeuge nicht alleine ausschlaggebend für den Fortbestand eines Unternehmens sind. Wichtig sind die richtigen unternehmerischen Entscheidungen hinsichtlich maximaler Wirtschaftlichkeit sowie rechtzeitige Positionierung des Unternehmens auf den jeweiligen Märkten, Aufbau eines weitreichenden Vertriebs- und Servicenetzes und ebenso die Bereitschaft zu Kooperationen mit anderen Unternehmen.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuer der Dissertation: Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Stefan Karner, Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte
 

Institut für Wirtschaftspädagogik

Selbstreguliertes Lernen in Lernenden Organisationen

Autorin: Mag. (FH) Carmen Dohr, MSc

Studium: Wirtschaftspädagogik

Abstract:

Die heutige Gesellschaft unterliegt einem rasanten und stetigen Wandel. Organisationale Veränderungen, die Vermehrung von Wissen sowie die Forderung nach Flexibilität und Innovationen stellen neue Anforderungen an individuelles, kollektives und organisationales Lernen. Angesichts dieser Veränderungen wird der Fähigkeit, selbstreguliert zu lernen, eine immer größere Bedeutung in Forschung und Praxis zugeschrieben. Diese Masterarbeit verfolgt aufgrund dieser Veränderungen das Ziel, die Bedeutung des selbstregulierten Lernens darzustellen, sowie dessen Rolle für die Lernende Organisation aufzuzeigen. Nachdem selbstreguliertes Lernen sowohl im individuellen als auch im organisationalen Kontext zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, stellt sich für diese Masterarbeit die Frage, was sind Möglichkeiten und Grenzen von selbstreguliertem Lernen in Lernenden Organisationen. Um dies zu ergründen, wird zu Beginn eine Begriffsdefinition der Lernenden Organisation vorgenommen. Es erfolgt eine Erläuterung der Lerntheorien auf der individuellen, gruppenbezogenen und organisationalen Ebene. Anschließend werden die Lernniveaus nach Argyris und Schön dargestellt. Das anschließende Kapitel befasst sich mit dem Begriff des selbstregulierten Lernens an sich und es wird eine Abgrenzung zu verwandten Begriffen vorgenommen. Im Zuge dessen werden ausgewählte Rahmenmodelle dargestellt und im Detail diskutiert. Im Anschluss daran wird die Entwicklung der Selbstregulationskompetenz nach Zimmerman beschrieben und danach erfolgt eine Darstellung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den vorgestellten Rahmenmodellen. Das letzte Kapitel befasst sich mit dem selbstregulierten Lernen im Kontext der Lernenden Organisation. Dabei werden die Möglichkeiten und Grenzen herausgearbeitet, um anschließend Handlungsempfehlungen abzuleiten. Es ergeben sich Handlungsempfehlungen für die lernende Person, die Führungskraft sowie für die Lernende Organisation.

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Masterarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michaela Stock, Institut für Wirtschaftspädagogik
 

Institut für Wirtschaftspädagogik

ePortfolio-Einsatz in der wirtschaftspädagogischen Hochschulbildung - Eine Betrachtung deutschsprachiger und US-amerikanischer Standorte

Autor: Mag. Thomas Gößler, Bakk.

Studium: Wirtschaftspädagogik

Abstract:

Dem Thema der Reflexion und der Messung von Lernfortschritten bzw. Lernprozessen wird in der Hochschulbildung der Gegenwart eine immer größer werdende Rolle zuerkannt. Durch das Reflektieren von Tätigkeiten und Prozessen wird vor allem in der Hochschulbildung eine selbstständige Regulierung und Förderung von Lernprozessen unterstützt. Für die Durchführung und Vereinfachung von Reflexion wird im Universitätskontext unter anderem das Instrument der Portfolio-Technik eingesetzt. Im Zeitalter der Modernisierung und Technologisierung werden in diesem Zusammenhang sogenannte ‚ePortfolios’ verwendet. Die vorliegende Abschlussarbeit beschäftigt sich sowohl mit dem Grundgedanken des ePortfolio-Einsatzes an Hochschulen, als auch mit den unterschiedlichen Implementierungsformen und deren Umsetzung. Dazu wird bei den Betrachtungen eine klare Einschränkung auf die Studienpläne der Wirtschaftspädagogik vorgenommen, da reflexives Lernen speziell im Bereich der pädagogischen und fachdidaktischen Bildung einen hohen Stellenwert genießt und da vor allem für die wirtschaftspädagogische Professionalität (Selbst-)Reflexion als eine grundlegende Voraussetzung gesehen werden kann. Um zu neuen Erkenntnissen an deutschsprachigen und US-amerikanischen Wirtschaftspädagogik-Standorten zu kommen, wurde eine Befragung zum Thema Portfolio durchgeführt. Zu Beginn der Hochschulschrift wird eine theoretische Grundlage zum Thema (e)Portfolio geschaffen, um im Hauptteil durch eine induktive Vorgehensweise einzelne wirtschaftspädagogische Standorte zu analysieren. Dabei wird sowohl im Detail auf die ePortfolio-Implementierung am Institut für Wirtschaftspädagogik an der Karl-Franzens-Universität Graz und auf Ergebnisse der dazugehörigen Begleitforschung eingegangen, als auch auf die durch die Befragung gewonnenen Erkenntnisse im deutschsprachigen und US-amerikanischen Raum. Den Abschluss der Arbeit bilden Vergleiche und Schlussfolgerungen zu den einzelnen Umsetzungen.asf

Vollständige Arbeit in der Universitätsbibliothek Graz

Betreuerin der Diplomarbeit: Univ.-Prof. Dr. Michaela Stock, Institut für Wirtschaftspädagogik
 

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