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Die Grautöne der Geschichte

Montag, 05.03.2018, Mitarbeiten

25 Jahre Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung und 65 Jahre Historiker Stefan Karner

Er hat Türen geöffnet: in die bis in die 1990er-Jahre geheimen sowjetischen Archive, in Biographien verschollener Kriegsgefangener und in eine breite Öffentlichkeit, die er mit lebendig erzählter Zeitgeschichte konfrontierte. Stefan Karner zählt zu den bekanntesten Wissenschaftern des Landes – dementsprechend die Gästeschar am 2. März 2018 in der voll besetzten Aula der Uni Graz, wo im Rahmend es dreistündigen Festaktes zwei Jubiläen gefeiert wurden. Zum einen der 65. Geburtstag des Historikers, zum anderen 25 Jahre Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung, das Stefan Karner begründet und dessen Leitung am 1. März Barbara Stelzl-Marx übernommen hatte.
Unter den zahlreichen GratulantInnen und FestrednerInnen begrüßte Vizerektor Peter Scherrer: Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeister Siegfried Nagl, Bundeskanzler a.D. Wolfgang Schüssel, der russische Botschafter Dimitrij Ljubinskij und viele andere.
„Geschichte ist nie schwarz-weiß, ich habe daher versucht, die Grautöne zu sehen“, bedankte sich Stefan Karner für die Laudationes und Geschenke, darunter die Festschrift „Krieg. Folgen. Forschung“, die ihm Stelzl-Marx, die neue Leiterin des Boltzmann Instituts, im Namen des Teams überreichte. Und ein weiteres Staffelholz wurde ebenfalls im Zuge der Feier übergeben: Thomas Krautzer erhielt von Stefan Karner den Schlüssel des Instituts für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte an der Universität Graz.

Stefan Karner hatte 1991 als erster westlicher Historiker Zugang zu den damals noch streng geheimen sowjetischen Archiven erhalten. Dort lagerten die Personalakten von rund 130.000 Österreichern, die während des Zweiten Weltkrieges in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten waren. Der Grundstein für die Forschungen des zwei Jahre später von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft gegründeten Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung war gelegt. Mehr als 10.000 ÖsterreicherInnen haben in dieser ersten Phase unmittelbar von den Recherchen profitiert und Auskunft über das Schicksal ihrer in sowjetischer Gefangenschaft festgehaltenen Angehörigen bekommen. Tausende kamen in den folgenden Jahren dazu. „Wir konnten als Historikerinnen und Historiker mit unserem wissenschaftlichen Werkzeug tatsächlich Tausenden Menschen letzte Gewissheit über das Schicksal ihrer Angehörigen geben“, betonte Karner.

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