Demografische Prozesse in postsozialistischen EU-Ländern: Hajnal, Demografische Krise und die Postmoderne (1985/90 - 2015)
Betrachtet man zentrale demografische Indikatoren bzw. deren Entwicklung in den postsozialistischen Ländern seit 1985/90 bzw. vergleicht man diese mit den niemals sozialistischen EU-Ländern des „Westens” so fallen einerseits gemeinsame Tendenzen auf, andererseits bleiben aber Spezifika erhalten. In den ehemals sozialistischen Ländern steigt das Erstheiratsalter dramatisch an, dennoch bleiben alle diese Länder bis heute unter dem westeuropäischem Niveau. Alte osteuropäische Muster, die schon John Hajnal für das 18. Jahrhundert entdeckt hatte, wie etwa das jüngere Erstheiratsalter, hielten offensichtlich auch über die sozialistische Zeit stand. Andererseits beförderten die demografische Krise als Folge der Transformationskrise und allgemeine postmoderne Tendenzen eine Annäherung der Werte an jene Westeuropas.
Teibenbacher, P. (2017): Demografische Prozesse in postsozialistischen EU-Ländern. Hajnal, Demografische Krise und die Postmoderne (1985/90 – 2015), in: Karner, S., Botz, G. und Konrad, H. (Hrsg.): Epochenbrüche im 20.Jahrhundert. Beiträge, Veröffentlichungen des Clusters Geschichte der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Band 4, Böhlau, Wien, S. 227-244.
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