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Warum wer was tut

Freitag, 22.01.2016

Christoph Kuzmics entwickelt Modelle zur Erklärung strategischer Interaktion

Ob eine Entscheidung, die man in einer bestimmten Situation trifft, zum Erfolg führt, hängt meist nicht nur vom eigenen Handeln ab, sondern auch von den Entscheidungen der anderen Beteiligten. Das ist in vielen Situationen des beruflichen und privaten Lebens der Fall und gilt im Besonderen auch in der Wirtschaft. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. PhD Christoph Kuzmics beschäftigt sich seit Oktober 2015 als Professor für Mikroökonomik am Institut für Volkswirtschaftslehre der Uni Graz mit der Entwicklung theoretischer Modelle zur Erklärung strategischer Interaktion und ihrer Anwendung in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

Die Mikroökonomik ist ein Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre. Sie betrachtet das Verhalten von verschiedenen AkteurInnen der Wirtschaft, wie etwa KonsumentInnen, Haushalten oder Unternehmen, und analysiert unter anderem, wie in Märkten ökonomische Entscheidungen zustande kommen, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
Christoph Kuzmics nähert sich den Antworten auf diese Fragen mit Hilfe der Theorie der strategischen Interaktion, die auch als Spieltheorie bezeichnet wird, weil sich die AkteurInnen wie die TeilnehmerInnen an einem Spiel verhalten, die sich gegenseitig beeinflussen.

„Strategische Interaktion findet ständig statt, beim Autofahren genauso wie im Fußball oder bei Verhandlungen. Zum Teil agieren wir bewusst, sehr oft aber werden die entsprechenden Entscheidungen unbewusst getroffen“, erklärt Kuzmics. Um zu verstehen, was Menschen antreibt, in einer bestimmten Weise zu handeln, modelliere ich unter Verwendung mathematischer Methoden und Prinzipien der Logik verschiedene Situationen“, führt der Wissenschafter aus.

Die Möglichkeiten der Anwendung dieser Theorie sind – ebenso wie die Interessen von Kuzmics – vielfältig. So ließe sich damit zum Beispiel analysieren, wie Bestechung funktioniert, unter Annahme verschiedener Präferenzen der Beteiligten – Menschen reagieren unterschiedlich auf Bestechungsversuche.
Eine andere aktuelle Frage, mit der sich der Forscher auseinandersetzt, ist, wie man im Falle einer Umwidmung von Wald in Bauland die Entscheidung möglichst effizient trifft. „Zuerst geht es hier darum zu erkennen, welche Parteien davon positiv oder negativ betroffen sind – BesitzerInnen, NachbarInnen, eventuell das Land, der Staat, zukünftige Generationen etc. –, und danach um die Frage, inwieweit man diesen Parteien Einfluss auf die endgültige Entscheidung geben sollte und kann“, so Kuzmics.

Christoph Kuzmics studierte Technische Mathematik an der TU Graz und absolvierte zusätzlich Lehrveranstaltungen der Volkswirtschaftslehre an der Karl-Franzens-Universität mit Schwerpunkt Statistik. Am IHS (Institut für Höhere Studien) in Wien schloss er eine zweijährige Graduiertenausbildung in Finanzwirtschaft an. Sein Doktorat (PhD) erhielt er dann an der Universität Cambridge/UK. Von 2003 bis 2011 war Kuzmics Assistenzprofessor an der Kellogg School of Management der Northwestern University in Evanston, Illinois/USA, und anschließend Professor für Wirtschaftstheorie an der Universität Bielefeld, bis er mit Start des Wintersemesters 2015/16 nach Graz zurückkehrte.

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