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Bereicherung

Mittwoch, 04.03.2015, Universität, Forschen

Libora Oates-Indruchová ist neue Professorin für Soziologie der Geschlechterverhältnisse

Viele unterschiedliche Ausbildungsstationen und Arbeitserfahrungen zeichnen den Lebensweg von Univ.-Prof. Dr. Libora Oates-Indruchová, PhD, aus. Ein roter Faden zieht sich dabei durch: Ein Fokus auf Gender-Aspekte in so verschiedenartigen Themen wie der Erzählforschung, der Analyse von Zensuren im staatlichen Sozialismus oder von der Erforschung von Grenzen des Kalten Krieges aus kulturwissenschaftlicher Sicht. Die Berufung der gebürtigen Tschechin, deren Schwerpunkte auch Gender und den sozialen Wandel einschließen, bereichert das wissenschaftliche Kompetenzportfolio der Uni Graz im Bereich der Gender-Forschung.


Im Zuge ihrer akademischen Ausbildung pendelte Oates-Indruchová zwischen der Tschechischen Republik, England und Ungarn: Sie studierte bis 1990 an der Karlsuniversität in Prag Sportwissenschaft und Anglistik und schloss einen Masterabschluss in „Contemporary Literary Studies“ an der Universität Lancaster im Jahr 1992 an. Vier Jahre später fing sie an derselben Universität ihr Doktorat an; die Habilitation erfolgte einige Jahre später an der Szeged University, Ungarn, in Kultur- und Literaturwissenschaften. Während ihres Doktorats studierte sie auch Gender Studies an der Central European University in Budapest als Teil einer Promotionsförderung. Dass zwischen ihren Bildungsstufen einige Jahre liegen, hat mit dem Fall des Eisernen Vorhangs zu tun: „Es gab damals viel weniger Stipendien und Förderungen für Studierende aus den Ländern des ehemaligen Ostblocks als heute“, schildert Oates-Indruchová, die die Zeit für außeruniversitäre Arbeitserfahrungen nutzte. Sie arbeitete an der Kanadischen Botschaft in Prag, leitete das Büro für Öffentlichkeitsarbeit eines tschechischen Fernsehsenders und brachte ihre Expertise in eine NGO mit speziellem Fokus auf Frauen und Gender ein.


In die Welt der Wissenschaft kehrte sie 2002 zurück: Nach Forschungs- und Lehrtätigkeiten an Universitäten in Pardubice, Prag und Brünn übersiedelte Oates-Indruchová 2010 nach Wien, um für das Ludwig-Boltzmann-Institut für Europäische Geschichte und Öffentlichkeit zu arbeiten. Als das Institut 2013 schloss, nahm sie eine Stelle als wissenschaftliche Leiterin des Doktoratsprogrammes in Soziologie in Olmütz an. Graz ist nun die nächste Station für die Tschechin, die sich auf die Herausforderungen, die ihre Professur mit sich bringt, sehr freut: „Da ich am Institut für Soziologie angesiedelt bin, wird die Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle für Geschlechterstudien, Frauenforschung und Frauenförderung besonders spannend, was die Aufbereitung meines Lehrveranstaltungsangebot betrifft.“ Ihre Forschungen werden unter dem Dach des universitätsweiten Schwerpunkts „Heterogenität und Kohäsion“ laufen.

 

Derzeit ist eine Vielzahl von Projekten für die Wissenschafterin aktuell. Eines davon beschäftigt sich mit Teenagern und ihrem Platz im öffentlichen Raum. „Diese Lebensphase ist von der Genderforschung in Mittel- und Osteuropa bislang etwas vernachlässigt worden“, erklärt Oates-Indruchová, „dabei sind die Jahre der Pubertät entscheidend für die Bildung der geschlechtlichen Identität.“ In dem gerade gestarteten Projekt wird die Soziologin auch die mediale Repräsentation von Teenagern sowie deren Eigensicht auf den ihnen „zugeteilten“ Platz im öffentlichen Leben untersuchen.

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