Institut für Soziologie
Dr. Rebecca Wardana
BA MA
DOKTORAT
Institut für Soziologie
Betreuer:
Univ.-Prof. Dr.
Markus Hadler
Examining Environmental Attitudes, Behaviours, and the Role of Affluence in the Context of the COVID-19 Pandemic
Krisen sind kein neuer Begriff in der (post-)modernen Zeit, viel mehr stellen sie eine Grundkategorie soziologischer Analysen dar. Das Jahr 2020 ging als das Jahr der COVID-19 Pandemie in die Geschichte ein und stellt, rückblickend betrachtet, eine globale Ausnahmesituation dar. Die vorliegende Dissertation möchte diesen Zeitrahmen des „Ausnahmezustands“ als einen analytischen Rahmen hernehmen und mittels einer Reihe quantitativer Analysen die Entwicklung von Umwelteinstellungen und Umweltverhalten beleuchten. Neben dieser Einbettung in die systemisch-strukturellen Dimensionen der Corona Pandemie, soll auch im spezifischen die Rolle von ökonomischen Faktoren im Zusammenhang mit Umwelteinstellungen behandelt werden. Dabei wird im Besonderen die „Affluence These“ im Krisenkontext reflektiert. Dazu werden sowohl ein internationaler Vergleich, ein spezieller Fokus auf Österreich und Längsschnittperspektiven aufgezeigt. Zentrale Erkenntnisse der Dissertation sind, dass die COVID-19 Pandemie, gemessen an gesundheitlichen und ökonomischen Indikatoren, in international vergleichenden Analysen nur kleine Beeinflussungen auf Umwelteinstellungen zeigt. Detailanalysen am Fallbeispiel Österreich zeigen, dass die Wahrnehmungen der Pandemie als Krise unterschiedlich ausfallen können, was zu unterschiedlichen Zusammenhängen mit Umwelteinstellungen führt. Diese Zusammenhänge werden mit systemisch-strukturellen Gegebenheiten der Pandemie in Österreich kontrastiert. Im Längsschnitt zeigt sich, im Speziellen für Österreich, dass Umwelteinstellungen sich weitgehend stabil verhalten, die Dauer der Krise jedoch in einer Schwächung dieser Einstellungen resultiert. Die Befunde deuten gleichzeitig auf einen schwächeren „Kriseneffekt“ im Vergleich zu Studien über die Auswirkungen der Finanzkrise 2007/08 hin. Die „Affluence These“ spielt besonders im europäischen Raum aus der Längsschnittperspektive eine bedeutende Rolle, jedoch wird diese in Anbetracht des Krisenkontexts kritisch diskutiert.