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Daten-Fallen

Dienstag, 10.03.2020, Universität, Forschen

ForscherInnen der Universität Graz zeigen, wie man Firmengeheimnisse schützt

Zu jedem Gerät, das in einer Fabrik vom Band läuft, gibt es eine umfangreiche Dokumentation aller Arbeitsschritte und kleinster technischer Details. Diese erleichtert die Qualitätskontrolle – für die Unternehmen selbst wie für die PartnerInnen in der Lieferkette. Wird mit den Produkten allerdings auch gleich der gesamte Datensatz ausgetauscht, gelangen unter Umstände Betriebsgeheimnisse in die Hände der Konkurrenz. Stefan Thalmann, Leiter des Business Analytics and Data Science Center (BANDAS-Center) der Universität Graz, analysiert dieses Phänomen und versucht, Abhilfe zu schaffen.
„Die digitalen Informationen sind meist dermaßen umfangreich, dass den Firmen selbst gar nicht bewusst ist, welches kritische Wissen sich daraus ableiten lässt“, berichtet der Wirtschaftsinformatiker. Besonders Klein- und Mittelunternehmen fehlen häufig die Ressourcen zum Schutz ihrer Entwicklungen und ihrer Infrastruktur sowie für nötige juristische Unterstützung.

Die modernen Technologien sind allerdings nicht nur Einfallstore für Missbrauch, sondern bieten auch Schutz davor. „Der wichtigste Punkt ist eine gute Risikoanalyse für die ausgetauschten Datensätze“, weiß Thalmann. EntscheiderInnen sollen einschätzen können, wie leicht sich daraus heikles Wissen rekonstruieren lässt. Darauf aufbauend können Algorithmen die Informationen so anonymisieren, dass nur notwendige und unkritische Details weitergegeben werden. Eine weitere Methode ist ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Modell, das zuvor mit den relevanten Daten trainiert wurde.
Um ein Unternehmen effizient vor missbräuchlicher Datenverwendung zu schützen, braucht es auch entsprechende organisatorische Maßnahmen und – wie bei anderen Sicherheitsagenden auch – einen festgeschriebenen Einsatzplan. „Man muss intern Bewusstsein dafür schaffen und die MitarbeiterInnen schulen – im Ernstfall zählt jede Minute“, so der Wissenschafter. Da die Wertschöpfungsketten oft extrem komplex sind, ist ein solcher Plan keine banale Angelegenheit. In der Automobilindustrie beispielsweise gibt es bis zu zwölf Ebenen von Zulieferern, die auch untereinander Daten austauschen. „Da ist kaum noch durchschaubar, wer mit wem welche Informationen teilt“, weiß der Experte.

Ein ausführlicher Bericht über die Forschung findet sich in der aktuellen Ausgabe der UNIZEIT.

 

 

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