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Theorie für die Praxis

Donnerstag, 08.10.2015

Georg Schneider, Professor für Accounting, analysiert die Konsequenzen unterschiedlicher Szenarien im Bereich der Unternehmensrechnung

Erst studierte er Mathematik und promovierte zum Doktor der Naturwissenschaften, dann folgte das Doktorat der Wirtschaftswissenschaften – „um mit Hilfe der Mathematik Antworten auf spannende ökonomische Fragestellungen zu finden“, erklärt Univ.-Prof. DDr. Georg Schneider. Der Absolvent der Uni Wien, der seine Studien sub auspiciis abschloss, ist seit 1. März 2015 Professor für Accounting an der Karl-Franzens-Universität Graz und Leiter des Instituts für Unternehmensrechnung und Reporting.
Davor war Georg Schneider Professor für Betriebswirtschaftslehre in Paderborn. Die Entscheidung für die Steiermark fiel ihm nicht schwer: „Die analytische Accounting-Forschung an der Universität Graz genießt europaweit einen ausgezeichneten Ruf.“

In seiner wissenschaftlichen Arbeit widmet sich Georg Schneider der Analyse verschiedener Szenarien und ihrer Konsequenzen. So etwa untersucht er anhand von spieltheoretischen Modellen, wie Normen der Rechnungslegung ausgestaltet sein müssen, um optimale Bedingungen für Unternehmen zu schaffen. Die Rechnungslegung informiert mit Dokumenten, wie zum Beispiel dem Jahresabschluss oder dem Lagebericht, über die Geschäftsergebnisse einer Firma. Diese Informationen sind wichtig für den Kapitalmarkt.
„Es gibt verpflichtende Richtlinien, was und in welcher Form Unternehmen zu berichten haben“, erklärt Schneider. Ein „Trick“, um weniger Informationen veröffentlichen zu müssen, ist, Geschäftsbereiche zusammenzulegen. „Das bedeutet aber auch, dass das Management die zurückgehaltenen Details intern nicht kommunizieren darf“, weiß der Forscher. Trotzdem zeigt sich in der Praxis, dass Unternehmen häufig bereit sind, auf Informationen zu verzichten, um die Konkurrenz im Dunkeln zu lassen. Georg Schneider analysiert, welche Folgen eine mehr oder weniger ausführliche Offenlegung von Geschäftsergebnissen in Bezug auf das Verhalten der Konkurrenz ebenso wie für die interne Kommunikation hat.

Ein weiteres brisantes Thema in Schneiders Forschung ist die Vergütung von ManagerInnen. Dabei sucht der Wissenschafter nach theoretischen Erklärungen für den Zusammenhang zwischen der Höhe von Boni und dem Unternehmenserfolg unter verschiedenen Voraussetzungen. Zu diesen Voraussetzungen zählen unter anderem die gesetzlichen Möglichkeiten der Verlustverrechnung, das heißt, die Verrechnung von Verlusten und Erträgen miteinander, wodurch die Steuerbemessungsgrundlage sinkt. Schneider untersucht, welche ökonomischen Auswirkungen es für ein Unternehmen hat, wenn man die Verlustverrechnung einschränkt oder erweitert und wie diese unterschiedlichen Möglichkeiten die Höhe der optimalen Boni für ManagerInnen beeinflussen.

Georg Schneider ist gerne in Graz. Neben dem Renommee der hiesigen theoretischen Accounting-Forschung schätzt der Wissenschafter auch das gute Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden in seinem Fach sowie die Infrastruktur an der Universität. Und nicht zuletzt hat auch die Stadt so einiges an Lebensqualität zu bieten.

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